Forchheimer Schüler retten Leben
Ärzte des Klinikums führen das Projekt „FO Schüler retten Leben“ weiter
Forchheim – Ärzte der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin des Forchheimer Klinikums führen derzeit unter Koordination ihres Chefarztes Dr. Ulrich von Hintzenstern ein Projekt des Rotary Clubs Forchheim an den sechs weiterführenden Schulen der Stadt fort. Am Forchheimer Ehrenbürg-Gymnasium demonstrierte die Anästhesistin Dr. Franka Billes zusammen mit Dr. Péter Pálffy und Pamela Meisner (beide vom RC FO) an Wiederbelebungspuppen, wie eine Herzdruckmassage durchgeführt wird. Franka Billes warnt: „Man kann nur eines falsch machen – nämlich nichts zu machen!“ Es sei auch nicht schlimm, wenn es knacken würde, weil eine Rippe gebrochen sei. Für einen Menschen mit Herzstillstand geht es um Leben oder Tod, sodass eine gebrochene Rippe in diesem Zusammenhang keine Rolle spielt, so Billes.
Wird einem Menschen bei einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten mit einer Herzdruckmassage geholfen, sinken seine Überlebenschancen auf ein Minimum. Bereits nach drei Minuten treten irreversible neurologische Schäden auf. Der Rettungsdienst kann praktisch nie innerhalb dieser kurzen Zeitspanne vor Ort sein. Entscheidend für das spätere Schicksal des Patienten ist daher die Laienreanimation, d.h. die Versorgung bis zum Eintreffen von professionellen Helfern.
12-Jährige sind kräftemäßig bereits in der Lage mithilfe ihres eigenen Körpergewichts den Brustkorb eines Erwachsenen mit Herzstillstand mindestens fünf Zentimeter tief einzudrücken. Die 90 Schüler der siebten Jahrgangsstufe des Gymnasiums üben im Anschluss selber an den Puppen die einzelnen Schritte: Hinter den drei Verben „Prüfen, 112 Rufen, Drücken“ verbirgt sich die Kurzanleitung was man tun muss, wenn ein Mensch plötzlich einen Herz-Kreislaufstillstand hat. Zuerst wird geprüft, ob die Person kontaktfähig ist und atmet. Wenn nicht, sollte man den Notruf 112 wählen und schließlich 100-mal pro Minute die Mitte des Brustkorbes kraftvoll bis zum Eintreffen der Sanitäter drücken. Um sich diesen Rhythmus einzuprägen, schallt „Stayin‘ alive“ von den Bee Gees durch den Klassenraum.
Franka Billes beantwortet zum Schluss noch Fragen zur Mund-zu-Mund-Beatmung: „Menschen mit Herzstillstand sehen nicht schön aus: Manchmal läuft das Gesicht blau an, die Lippen sind blau und Schaum tritt aus.“ Viele Ersthelfer ekeln sich daher vor einer Beatmung. Franka Billes rät grundsätzlich von einer Beatmung durch Laien ab: „Die allerwenigsten Menschen können diese Methode effektiv anwenden. Entscheidend ist die kontinuierliche Herzdruckmassage bis zum Eintreffen von Sanitätern!“
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