Hilfe für Resusci-Anne
Forchheim – Anästhesist Dr. Christoph Grimm führte am 20. September ein Megacode- Training mit fünf Ärzten im Klinikum Forchheim durch. Beim Megacode-Training handelt es sich um Schulungs-. und Übungsmaßnahmen zum strukturierten Vorgehen bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Anstatt wie bisher Einzelmaßnahmen an Modellen zu üben, werden beim MegacodeTraining die Wiederbelebungsmaßnahmen verknüpft und der Ablauf wird „wie im Ernstfall“ eingeübt.
Christoph Grimm beschreibt: „Als Instrukteur bediene ich das Übungsphantom, also die Übungspuppe „Resusci-Anne“, gebe Anweisungen und koordiniere die Maßnahmen. Manchmal setzen wir auch noch einen externen Beobachter ein, der am Ende des Szenarios den Teilnehmern ein entsprechendes Feedback gibt.“
Defibrillator gibt Anweisungen
Der Dummy, die Resusci-Anne, ist eine Ganzkörperpuppe aus Kunststoff mit komprimierbarem Brustkorb und simulierten Atemwegen. Mithilfe des automatisierten externen Defibrillators üben die Mediziner neben der Herzdruckmassage die Behandlung von defibrillierbaren Störungen mittels Stromstößen. Nachdem die Elektroden korrekt angebracht sind, führt das handliche Gerät eine Rhythmusanalyse des Patienten durch und wenn die Anweisung „Patient nicht berühren“ erscheint, gibt der Defibrillator den Schock nach kurzem akustischen Countdown frei und der Helfer kann die Defibrillation auslösen. Das Praktische an diesem Gerät ist, dass es ständig Anweisungen gibt: Wurde die Herzdruckmassage noch nicht begonnen, fordert das Gerät auf mit den Kompressionen zu beginnen. Der Ersthelfer drückt nicht fest genug? Dann gibt eine Stimme den Befehl: „Fester drücken!“ Auf diese Art und Weise gehen die Teilnehmer stressfrei die Simulation durch und sind im Ernstfall gewappnet mit der Kenntnis des gut strukturierten Ablaufs der Wiederbelebung.
Dr. Grimm erläutert: „Das Megacode Training kommt bei den Teilnehmern sehr gut an, denn diese profitieren davon, dass sie etwas ausprobieren können ohne dem Patienten zu schaden. Allerdings sind die Einweisungen in die Geräte vorher zwingend notwendig und natürlich müssen die Geräte, wie der automatisierte externe Defibrillator im Notfall vorhanden sein, damit die Teilnehmer diesen dann auch sicher bedienen können.“
Als einziger Arzt am Klinikum bietet Dr. Grimm aus der Anästhesieabteilung die Schulung am Klinikum an. Für Ärzte und Studenten im Praktischen Jahr ist die Übung freiwillig, für Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflege verpflichtend. Für angehende Notfallmediziner ist ebenfalls eine zertifizierte Megacodesituation im Rahmen des Basiskurses vorgeschrieben. Die maximal 10 Plätze für das Megacode-Training sind heiß begehrt. Die Schulung wird mehrmals pro Jahr für Mitarbeiter des Klinikums und Berufsschüler der Krankenpflegeschule angeboten und durchgeführt.
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