Quantensprung für die Notaufnahme – digitale Datenübertragung aus dem Rettungswagen

Ab Dezember 2016 wird eine Erweiterung des NIDA-Pads am Klinikum Forchheim im Einsatz sein, das NIDA-Arrivalboard. Diese Informationstafel im Bereich der Liegendanfahrt für den Rettungsdienst ermöglicht die schnelle Übertragung der Daten vom Tablet am Einsatzort in die Notaufnahme des Klinikums. Protokolle müssen nicht mehr ausgedruckt werden, wichtige Details, wie Bilder oder ein vor Ort geschriebenes EKG werden ebenfalls elektronisch übertragen und stehen den diensthabenden Ärzten vor dem Eintreffen zur Verfügung.

Maximilian Baier, Oberarzt der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie, erklärt: „Früher haben wir die Patientendaten erst bei Übergabe vom Rettungswagen in die Notaufnahme erhalten, jetzt erhalten wir sie realtime, direkt vom Notfallort. Wenn zum Beispiel jemand nach einem Autounfall im Autowrack eingequetscht ist, können wir uns auf dem Monitor in der Notaufnahme die Fotos vom Unfallort ansehen und können die Verletzungen viel besser einschätzen.“

Krankenhausdirektor Sven Oelkers ist enthusiastisch: „Die Verbindung zwischen den digitalen Systemen des Rettungsdienstes und denen des Klinikums stellt einen Quantensprung für alle drei Seiten dar: für den Patienten, den Rettungsdienst und für das Klinikum! Die Daten, die wir dank NIDA in der Notaufnahme erhalten, sind zu hundert Prozent vollständig und elektronisch integriert, unnötige Ausdrucke entfallen. Die Abläufe werden für alle wesentlich beschleunigt.“

Die Patienten werden vom Rettungswagen aus direkt in der Notaufnahme angemeldet. Die Dringlichkeit der Versorgung wird ebenso auf der Informationstafel angekündigt wie die voraussichtliche Ankunftszeit. So können Räume und medizinische Geräte geplant werden und vor dem Eintreffen des Patienten vorbereitet werden. Fachpersonal kann hinzugezogen werden. Wurde ein angekündigter Patient schon einmal im Klinikum Forchheim behandelt, kann die Notaufnahme im Vorfeld seine Akte einsehen und sich über wichtige Details informieren, wie beispielsweise Vorgeschichte, Diagnose und Medikamenteneinnahmen.

„Für die Mitarbeiter war die Einarbeitung einfach, denn sie müssen lediglich die übermittelten Daten interpretieren. Die Umstellungen in der Notaufnahme, die sich durch die Neuerung dieser Datenübertragung ergaben, soll durch die Planbarkeit der eintreffenden Notfallpatienten auch helfen die Abläufe zu optimieren“, erläutert Sven Oelkers.

Die Daten aus dem NIDA-Pad sind kompatibel mit dem Krankenhausinformationssystem des Klinikums Forchheim. Die Investition in die Ausrüstung mit dem NIDA-Arrivalboard betrug 10.000 Euro. Die Herstellerfirma des tragbaren Rechners, die medDV GmbH aus Pohlheim implementierte das vernetzte System.

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