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Forchheim, November 2020 – Zum Abschluss der Klinikcheck-Reihe – einem gemeinsamen Projekt der Nürnberger Zeitung und dem Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg – konnte die Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde erneut triumphieren: Beim Vergleich der operativen Eingriffe an Eierstöcken und Eileitern steht das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz insgesamt auf dem zweiten Platz von 26 Krankenhäusern im Vergleich.

Die meisten Eierstockzysten bereiten keine Beschwerden und bilden sich von alleine wieder zurück. Eine Zyste ist eine Blase, die mit Gewebe oder Flüssigkeit gefüllt ist, und die meist während der Pubertät oder der Wechseljahre entsteht, wenn sich der Hormonhaushalt im weiblichen Körper ändert. Wenn eine Zyste größer wird und Beschwerden fortbestehen, sollte insbesondere bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr eine Abklärung erfolgen, um ein bösartiges Geschehen auszuschließen. Ein Tumor am Eierstock ist zwar eine vergleichsweise seltene Erkrankung aber fatalerweise wird dieser in der Regel erst sehr spät entdeckt.

Dr. med. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, unterstreicht: „Uns ist es ein großes Anliegen bei Eingriffen am Eierstock möglichst viel gesundes Eierstock-Gewebe zu erhalten, soweit dies aus medizinischer Sicht vertretbar ist. Die Operationen sind zwar dadurch teilweise etwas aufwendiger, aber wir ermöglichen für diese Frauen die besten Voraussetzungen für einen weiteren Kinderwunsch und dies trägt auch dazu bei, die Hormonfunktion möglichst lange zu erhalten und die Wechseljahre mit ihren eventuellen Beschwerden hinauszuzögern.“

Im Klinikvergleich wird gemessen, ob beide Eierstöcke bei gutartigem Befund erhalten bleiben. Dies stabilisiert die Hormonproduktion der Operierten und deren Fruchtbarkeit. Der Bewertung liegt der Qualitätsindikator „Organerhaltung bei Ovarieneingriffen bei Patientinnen bis 45 Jahre“ aus dem Qualitätsbericht 2018 zugrunde. Demzufolge blieben bei 86,57 Prozent der insgesamt 400 Patientinnen des Klinikums Forchheim mit Eingriff an den Eierstöcken diese bestehen. Ausgenommen sind Patientinnen mit Brustkrebs oder solchen, die sich prophylaktisch die Eierstöcke haben entfernen lassen. Neben der Entfernung von Zysten hat sich das Team um Dr. Stefan Weingärtler auf Senkungs- und Inkontinenzprobleme bei Frauen spezialisiert.

Ein weiterer Faktor, der wesentlich zur guten Bewertung beigetragen hat, ist die hohe Weiterempfehlungsrate von 92 Prozent der Patientinnen für den Fachbereich Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Insgesamt sprachen 83 Prozent der Befragten dem Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz eine Empfehlung auf der Weissen Liste aus bei aktuell 543 Bewertungen für den Standort Forchheim und 201 Bewertungen für den Standort Ebermannstadt.

Forchheim  – Der Klinikcheck der Nürnberger Zeitung in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement an der Universität Erlangen-Nürnberg bewertete die stationär behandelte Operation von Eileitern und Eierstöcken von 24 Krankenhäusern in Nürnberg und Umgebung, die diese Leistung anbieten. Mit einer vergleichsweise großen Fallzahl von knapp 360 Operationen im Referenzjahr und einer sehr hohen Weiterempfehlungsrate von 90 Prozent für die Klinik für Frauenheilkunde konnte sich das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz auf dem zweiten Platz in der Gruppe „Top-Performer“ behaupten.

Dr. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, erläutert: „Die Eingriffe an den weiblichen Eileitern und Eierstöcken gehen von der einfachen Zyste bis zum Eierstocks-Krebs. Wir führen diese Eingriffe, außer bei Krebs, minimalinvasiv durch und achten vor allem bei jüngeren Frauen darauf, nur wenn nötig und möglichst organerhaltend zu operieren.“

Zysten, Goldnetz und Inkontinenz

Zysten am Eierstock, mit Gewebe und/oder Flüssigkeit gefüllte Blasen, treten bei Frauen im geschlechtsreifen Alter häufig auf und sind an sich kein Grund zur Besorgnis, wenn sie gutartig sind. Erst wenn diese mit zunehmender Größe auf das umliegende Gewebe drücken, kann ein Eingriff erforderlich sein. Neben der Entfernung von Zysten hat sich das Team um Dr. Stefan Weingärtler auf Senkungs- und Inkontinenzprobleme bei Frauen spezialisiert. Diese treten vermehrt ab dem 45. Lebensjahr auf. Außerdem wendet der Gynäkologe bei extrem starken Menstrationsblutungen ein neuartiges Verfahren an, die sogenannte Endometriumablation, bei der mittels eines Goldnetzes die Gebärmutterschleimhaut in nur 90 Sekunden verödet wird. Die Methode ist nur für Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch geeignet und auch bei Hochrisikopatienten mit Blutgerinnungsstörungen und Herzerkrankungen durchführbar. Eine bösartige Veränderung der Gebärmutterschleimhaut muss vorab ausgeschlossen werden. Die Behandlung von Gebärmutterknoten und Schleimhautwucherungen zählt ebenfalls zum Leistungsspektrum der Klinik für Frauenheilkunde.

Die Studie untersucht vierzehn Leistungsbereiche

Nach wissenschaftlichen Kriterien haben die Forscher PD Dr. Martin Emmert und Prof. Oliver Schöffski von der Universität Nürnberg-Erlangen am Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement in Zusammenarbeit mit der Nürnberger Zeitung insgesamt 43 Kliniken im Umkreis von 50 Kilometern um Nürnberg anhand von öffentlich zugänglichen Qualitätsberichten, Abrechnungsdaten der AOK, Fallzahlen und Daten zur Patientenzufriedenheit der Weissen Liste bewertet.

Dabei werden 14 Leistungsbereiche mit insgesamt 295 veröffentlichungspflichtigen Indikatoren bewertet, von Hüft-und Knieoperationen, Geburtshilfe, Brustkrebs-Operationen, Eingriffe an der Halsschlagader, am Herzen und an der Gallenblase bis zur Behandlung von Prostatabeschwerden. Der Klinikcheck wurde 2016 eingeführt und veröffentlicht jährlich ab Anfang Juni die Ergebnisse. Nicht alle Leistungen bietet das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz an.