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Forchheim, 18. Feb. 2021 – Die Hebammen des Forchheimer Kreißsaals wollen nun mindestens vier Mal im Jahr ihre Schwangeren und werdenden Eltern, aber auch die frischgebackenen jungen Familien auf einem „Spaziergang“ durch den Kreißsaal mit aktuellen Infos und Neuigkeiten versorgen.

Der erste „Quartalsspaziergang“ führt in den grünen Kreißsaal, in dem Oberärztin Zeynep Günes und Hebamme Martina Steck Auskunft geben zum Thema ‚Geburt mit Maske‘. Der „grüne“ Kreißsaal wurde gewählt, weil es der größte ist und man hier sehr gut Abstand halten kann.

Wie ist denn die aktuelle Situation? Müssen die Frauen unter der Geburt durchgehend eine Maske tragen?

Zeynep Günes: Laut der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) wird die Empfehlung zum Tragen einer Maske ausgesprochen. An diese Empfehlung halten wir uns auch und bitten die Frauen oder Paare um entsprechende Bedeckung von Mund und Nase bei Betreten des Kreißsaals. Wir selbst schützen uns ebenfalls mit einer FFP2 Maske.

Und wenn die Wehen wirklich stark sind?

Martina Steck: Das Wohlbefinden der Gebärenden steht immer und besonders bei kräftiger Wehentätigkeit im Vordergrund. Keine Gebärende muss Angst davor haben, dass sie gezwungen wird die Maske dauerhaft zu tragen. Wir lassen die Frau natürlich auch nicht alleine, wenn sie die Maske abnimmt.

Wie verläuft das Testverfahren auf Corona?

Martina Steck: Bei Betreten des Kreißsaals ist das Tragen einer FFP 2 Maske Pflicht. Wir testen sowohl Schwangere, als auch Begleitperson auf Corona mittels Abstrich im Kreißsaal. Bei einem geplanten Termin findet der Abstrich nach Möglichkeit in der Teststation im Haus statt.

Was hat sich bei der Betreuung der Schwangeren unter der Geburt geändert?

Martina Steck: Gar nichts. Natürlich wird jede Frau, die zu uns zur Geburt kommt, persönlich und liebevoll begleitet. Die Gebärende steht im Mittelpunkt Die werdende Mutter kann jederzeit alle Bedürfnisse und Wünsche äußern und sich mit der Hebamme und dem Ärzteteam besprechen. Das größte Ziel ist ein gutes Geburtserlebnis.

Gibt es bezüglich der Begleitperson Neuigkeiten?

Martina Steck: Nein, die Begleitperson gehört als wichtige Stütze im Kreißsaal an die Seite der Gebärende. Allerdings sollte kein Wechsel von Begleitpersonen stattfinden und die getestete Begleitperson bis zur eigentlichen Geburt im Klinikum bleiben.

Bekommt die Gebärende auf Wunsch auch eine PDA?

Zeynep Günes: Ja. Sie bekommt weiterhin jede Möglichkeit der Schmerzlinderung, die sie möchte.

Martina Steck: Nach wie vor ist es jederzeit möglich unter der Geburt im Kreißsaal eine PDA zu erhalten.

Welche Einschränkungen gibt es nun eigentlich in Coronazeiten im Kreißsaal?

Zeynep Günes: Leider sehen wir die Schwangere oft bis zur Geburt nicht.

Martina Steck: Das kommt daher, dass wir keine persönlichen Anmeldetermine durchführen. Die Anmeldeunterlagen können von den Schwangeren an der Pforte im Klinikum abgeholt werden, auf der Homepage des Klinikums im Expertenbereich „Geburtshilfe“ unter der Rubrik „rund um die Geburt“ runtergeladen und ausgedruckt werden oder auch per Mail: krs@klinikum-forchheim.de angefordert werden. Mit den ausgefüllten und unterschriebenen Unterlagen wird eine Akte angelegt und die Hebammen bieten telefonisch die Beantwortung aller Fragen an.

Wir verlassen uns darauf, dass die Schwangere uns alle Neuigkeiten rund um ihre Schwangerschaft umgehend per Mail oder unter der Telefonnummer 09191 / 610 -15002 mitteilt. Die Aktualität und Vollständigkeit ihrer Krankengeschichte ist für uns eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Betreuung unter der Geburt.

Was sind denn wichtige Neuigkeiten? Ob es ein Mädchen oder ein Junge ist?

Martina Steck: Nein, wir freuen uns über alle kleine Mädchen und alle kleinen Jungen. Momentan haben die Mädels die Nase vorn. Wichtige geburtshilfliche Neuigkeiten wären z.B. Änderung der   Kindslage, Bluthochdruck oder Schwangerschaftsdiabetes.

Also gibt es derzeit keine persönlichen Termine?

Zeynep Günes: Doch, bei eben diesen Besonderheiten oder speziellen Risiken, bei einem vorausgegangenen Kaiserschnitt oder bei dem Wunsch nach einem Kaiserschnitt erhalten die Schwangeren einen Termin zum Geburtsmodusgespräch.

Martina Steck: Für den Geburtsmodus vereinbaren wir mit der Schwangeren einen persönlichen Termin. Zu diesem Gespräch muss eine Überweisung des betreuenden Frauenarztes vorgelegt werden.

Zeynep Günes: Außerdem vereinbaren wir mit den Frauen auch weiterhin am Wochenende und an Feiertagen einen Termin zur Vorsorge, wenn sie über den errechneten Termin gehen, oder eine Einleitung besprochen werden muss.

Martina Steck: Ja, und natürlich nehmen wir auch weiterhin die Patientinnen an, die von ihren Frauenärzt*innen zu uns geschickt werden, weil eine spezielle Kontrolluntersuchung gemacht werden muss.

Wie ist es auf Station?

Zeynep Günes: Die Besucherregelung umfasst nur den Vater des Neugeborenen. Dieser wird bei Betreten des Klinikums in der Teststation auf Corona getestet und muss eine FFP2 Maske tragen.

Martina Steck: Wir bieten aber auch weiterhin unsere Familienzimmer an, dass die frischgebackenen Eltern die erste Zeit mit Ihrem Baby gemeinsam verbringen können.

Wir wollen die Gefahr einer Coronavirus-Verbreitung im Kreißsaal minimieren. Werdende Väter bitten wir eine FFP 2 Maske mitzubringen, die in Apotheken erhältlich ist. Wenn die Patientin kein negatives Testergebnis – nicht älter als fünf Tage – vorweist, wird diese im Kreißsaal getestet. Bis ein negatives Ergebnis vorliegt, schützt sich unser Personal mit entsprechender Schutzausrüstung.

Seit Schulbeginn im September strömen vor allem Kinder zur Schule. Eine Schule für Eltern bietet seit Neuestem das Klinikum Forchheim, die den werdenden Eltern die Unsicherheit vor diesem Lebensereignis – der Geburt des eigenen Kindes –  nehmen soll.

Der Kurs wird vom Klinikum Forchheim angeboten, weil zahlreiche schwangere Frauen keinen Platz in einem Geburtsvorbereitungskurs einer niedergelassenen Hebamme finden konnten. Laut einer Erhebung des Forchheimer Landratsamtes bräuchte der Landkreis – gemessen an den Geburten (2015: 1.015) – doppelt so viele niedergelassene Hebammen wie die gemeldeten 16.  Der Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Stefan Weingärtler, und die leitende Hebamme, Petra Loher-Fischer, hoffen mit dem Angebot des Klinikums zur Entlastung der freiberuflichen Hebammen im Landkreis beizutragen.

Zu Beginn erläutert die Kinderkrankenschwester die erste Zeit mit dem Neugeborenen. Das Wichtigste sei die innere Zweisamkeit zwischen Mutter und Kind, das Bonding. Sie zeigt das richtige Anlegen an die Brust und erklärt, dass es bis zum Milcheinschuss drei bis vier Tage dauern kann.

Vorbeugendes Beckenbodentraining

Breitbeinig steht die Physiotherapeutin Ecatarina Heidel in der nächsten Stunde auf der Matte. Mit dem Körpergewicht auf den vorderen Zehenballen lässt sie sanft das Becken kreisen. Dies sind Übungen für das Beckenbodentraining nach der Geburt, denn durch die Schwangerschaft und Geburt ist dieser belastet und das kann später zu Senkung oder Inkontinenz führen.

Die Hebammen Martina Steck, Anne Bedruna, Grazyna Kuderewski, Dagmar Maier und Lisa Hubert klären über den Geburtsvorgang auf: „Ohne Wehen kommt kein Kind.“ Um sich die Dauer einer Wehe vorstellen zu können halten alle Teilnehmerinnen einen Eiswürfel in einer Hand – eine Minute lang. Langsam beginnt die Handinnenfläche zu schmerzen… Dann gibt es zwei Minuten Pause.

Hilfreich bei großen Wehenschmerzen ist eine bestimmte Atemtechnik, die die Anwesenden ausprobieren. Bei der sogenannten „Pferdeatmung“ wird geschnaubt und durch die Lippen gepustet.

Für die Schwangeren in der 30. Bis 32. Schwangerschaftswoche bietet die Elternschule eine gute Gelegenheit die meisten der elf Hebammen persönlich kennen zu lernen.

Geburtszeitpunkt richtet sich nach dem Kind, nicht nach dem Dienstplan

Das Klinikum Forchheim nimmt Frauen ab der 36. Schwangerschaftswoche auf. Pro Jahr werden von rund 700 Neugeborenen lediglich sechs bis acht in eine Kinderklinik in der Nähe verlegt. Nur 23 Prozent der Kinder werden mit einem Kaiserschnitt zur Welt gebracht, ein vergleichsweise niedriger Prozentsatz.

Die Elternschule dauert 5 mal 2 Stunden, jeweils mittwochs von 15.00 bis 17.00 Uhr und wird nach Bedarf angeboten. Der Kurs kostet 30 Euro. Er findet im Klinikum Forchheim statt, Raum 1520

Die Anmeldung erfolgt werktags von 08.00 bis 16.00 Uhr über die Telefonnummer 09191-610- 208

E-Mail: Elternschule@klinikum-forchheim.de

Auf dem Foto erläutert Hebamme Anne Bedruna den Geburtsvorgang.