Tag Archives: Gesundheits- und Krankenpleger

Forchheim, 21. Sept. 2022 – Elf Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Pflege am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz haben erfolgreich ihre dreijährige Ausbildung zur/m Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen, zwei von ihnen erhalten für besonders gute Leistungen als Anerkennung den Staatspreis der Regierung von Oberfranken. Acht Absolventen werden von den Einrichtungen des Klinikums in Forchheim und Ebermannstadt übernommen. Bei einer kleinen Feierstunde auf der Außenterasse des Mitarbeitercasinos, die extra für diesen Tag fertiggestellt wurde, wurden die Examinierten beglückwünscht.

Distanzunterricht und Sprachschwierigkeiten
Sadegh Mesbahzadeh (23), der in der Kardiologie am Standort Ebermannstadt seine Arbeit als Gesundheits- und Krankenpfleger beginnt, erinnert sich an die Anfänge der Ausbildung: „Schwierigkeiten hatte ich vor allem mit der Sprache.“ Manche Lerngebiete musste er sich zu Hause intensiv erarbeiten und Lerninhalte zum besseren Verständnis nachforschen. „Das Schlimmste für mich war Distanzunterricht, denn mit technischen Sachen konnte ich nicht so gut umgehen.“ Ursprünglich kommt Sadegh Mesbahzadeh aus Afghanistan, ist im Iran aufgewachsen und 2015 nach Forchheim gekommen.

Großer Bedarf an Gesundheits- und Krankenpflegern im Landkreis Forchheim
Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz gGmbH, Landrat Dr. Hermann Ulm, gratuliert: „Als Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat, der die ganze Region immer im Blick haben muss, auch mit unseren beiden Standorten in Forchheim/Ebermannstadt und den anderen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen im Landkreis, bin ich wirklich heilfroh, dass Sie hier erfolgreich Ihre Ausbildung hinter sich haben und mit voller Kraft in unserer Region durchstarten. Alles Gute und meine Hochachtung!“

Der letzte Kurs nach dem Krankenpflegegesetz

Es war der letzte Kurs, der noch zu Gesundheits- und Krankenpflegern nach dem Krankenpflegesetz ausgebildet wurde, seit 2020 gilt die generalistische Ausbildung gemäß Pflegeberufegesetz. Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege werden seither einheitlich ausgebildet. Die Berufsbezeichnung lautet Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann.

Geschäftsführer Sven Oelkers unterstreicht: „Ein großer Abschnitt im Leben geht zu Ende. Wir freuen uns, dass viele von Ihnen bei uns bleiben. Sie sind etwas Besonderes, denn Sie sind der letzte Kurs, der noch richtig gelernt hat, wie Krankenhausfinanzierung funktioniert. Schauen Sie, dass Sie Ihre Ziele erreichen in einem sehr krisensicheren Job. Hier im Klinikum unterstützen wir Sie mit Fachweiterbildungen Intensiv und OP oder zum Praxisanleiter. Karrieren im Haus sind möglich bis hin zur Stationsleitung. Wir fragen Sie in den Kursen auch nach Ihren Wünschen ab, um die Ausbildungsstrukturen zu verbessern. Soweit diese umsetzbar sind, werden wir sie umsetzen, auch wenn die Realisierung manchmal etwas Zeit in Anspruch nimmt.“

Rucksack gefüllt mit Wissen und Erkenntnissen
Schulleiter und Vorstand des Ausbildungsverbundes Pflege im Landkreis Forchheim und Umgebung, Andreas Schneider, lobt: „Wir sind mit Ihnen froh und stolz auf Ihre
beeindruckenden Ausbildungserfolge. Sie haben nun in Ihrem ‚Rucksack‘ eine Fülle
von Wissen und Erkenntnissen, die Ihnen bei Ihrer täglichen Verantwortung für die
PatientInnen nützlich sind. Wissen über Blutgasanalysen, aktuelle pflegewissenschaftliche Grundlagen und vieles andere – Sie gehören jetzt zur neuen Pflege-Generation für unsere Patienten und Bewohner! Ich wünsche Ihnen, dass Sie diesen Rucksack auch nutzen, dass Sie auch mal kritisch nachdenken, hat jemand einen Verbesserungsvorschlag? Und darüber konstruktiv im Team sprechen.“

Musikalisch begleitet auf der Geige wurde die Feier von Pflegepädagogin Sandra Kaiser.

Forchheim, 15. Feb. 2021 – Die Ausbildung zur Pflegefachkraft besteht aus theoretischen und praktischen Unterrichtsblöcken mit Stationen im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, in der ambulanten Pflege und in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum am Michelsberg in Bamberg. Welche Auswirkungen auf die Berufsausbildung hat die Coronapandemie?

Andreas Schneider, der Schulleiter der Berufsfachschule für Pflege und erster Vorsitzender des Ausbildungsverbund Pflege des Landkreis Forchheim, erläutert: „Wir haben den theoretischen Unterricht im Rahmen der Pandemie umgestellt und praktizieren Distanzunterricht. Eine Schule ohne Schüler ist überhaupt nicht schön!  Wir gehen über das Medium E-Mail, über persönliche Telefonsprechstunden und wir verwenden die Wissensplattform CNE (engl. Abkürzung „Certified Nursing Education“), ein internetgestütztes Angebot vom Thieme Verlag, dem renommiertesten Verlag für Pflege und Medizin. Auf dieser Plattform mit Videos und Demonstrationen können Lerneinheiten bearbeitet werden und die Schüler können auch zuhause ihre Zertifikate erwerben. Sie absolvieren Tests zu bestimmten Themen, die wir entsprechend vorgeben und dann auch nachbesprechen. In diesem Dreiklang aus E-Mail, Telefon und Internet CNE Plattform fahren wir bis jetzt recht gut.“

Ambulanter Pflegedienst

Theresa Ackermann (19 Jahre) ist im dritten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Moment in Ebermannstadt im ambulanten Pflegedienst tätig: „Also ich finde, dass sich gar nicht so viel geändert hat. Natürlich gibt es die Maskenpflicht, aber es wird auf Station immer noch so viel erlernt wie sonst auch. Klar, wenn man die Intensivstation anschaut, besteht natürlich eine Ausnahmesituation mit den Corona- oder Covid-19 Patienten. Aber auf der normalen Station hat sich der Alltag eigentlich nicht viel geändert. Am Standort Ebermannstadt werde ich sehr oft mit dem Antigenschnelltest getestet und einmal in der Woche bekomme ich einen PCR-Test.“

Berufswahl

Auf die Frage, ob sie ihre Berufswahl noch einmal überdenken möchte, antwortet die Heiligenstädterin: „Nein. Ich habe den Beruf von meinem Vater vermittelt bekommen, der Rettungssanitäter ist. Ich finde es faszinierend, dass man die verschiedenen Erkrankungen erkennt, verschiedene Wunden sieht, etwas über die Behandlungsmöglichkeiten erfährt. Auf der Intensivstation habe ich mitbekommen, dass man den Patienten, die intubiert sind oder die ein Tracheostoma nach einem Luftröhrenschnitt haben, schon mit Kleinigkeiten eine Freude bereiten kann. Sie bedanken sich tausendmal. Klar, gibt es Stress, vor allem auf der Intensivstation mit den Corona Patienten, aber wenn ich die Fortschritte der Patienten sehe, mache ich das sehr, sehr gerne und freue mich auch drauf.

Stationen im Krankenhaus

Im Vergleich der ambulanten Pflege zu den stationären Bereichen im Krankenhaus lerne man das Umfeld kennen, wie die Patienten leben, sagt die angehende Gesundheits- und Krankenpflegerin. Bei den Hausbesuchen erfahre man viel mehr vom häuslichen Umfeld der Klienten und deren Angehörigen. Auf den Stationen sehe man die Patienten nur im Krankenhaus, manchen gehe es nicht gut, einige hätten Heimweh. Theresa Ackermann ist stolz auf das Erreichte und geht zuversichtlich in die Prüfungen: „Mich persönlich interessiert die Chirurgie und die Gynäkologie, weil ich es interessant finde Operationen vor- und nachzubereiten, aber auch die Wundpflege, das Wundmanagement, die verschiedenen Verbände oder Phasen der Wundheilung. Ich sehe mich später im stationären Bereich oder in der Intensiv-OP-Weiterbildung.“

Berufsfachschule für Pflege im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Die Berufsfachschule für Pflege in Forchheim findet sie klasse und ist froh sich dafür entschieden zu haben, „weil es hier ein familiäres Umfeld gibt. Man weiß, zu wem man bei Fragen gehen muss und kennt die Ansprechpartner. In einem Kurs sind rund 20 Personen. Es ist also nicht so riesig. Innerhalb der Klasse hat man einen anderen Bezug zu Mitschülern und auch zu den anderen zwei Kursen.“

 

Die Berufsfachschule für Pflege verfügt insgesamt über 60 Ausbildungsplätze, in der Klasse, die am 1. September 2021 beginnt, sind noch Plätze frei. Die dreijährige Ausbildung besteht einerseits aus dem Unterricht mit Lerneinheiten zu Gesundheits- und Krankenpflege und berufsbezogenen Grundlagen, z. B. aus den Bereichen Medizin, Recht und Psychologie, andererseits aus den praktischen Einsätzen auf den verschiedenen Stationen im Klinikum Forchheim und Ebermannstadt (Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Intensivstation, Psychosomatik, Akutgeriatrie u. a.) und in der ambulanten Krankenpflege. Mehr Informationen unter https://www.klinikumforchheim.de/unser-klinikum/berufsfachschule-2/