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Forchheim/Ebermannstadt, 8.05.2020 – Ab dem 9. Mai sind Besucher wieder im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz zugelassen. Geschäftsführer Sven Oelkers bittet alle Besucher eindringlich: „Vermeiden Sie unnötige Besuche und beachten Sie die Regeln!“

  • Ein Besucher pro Patienten-/Bewohnerzimmer. Der Besucher des Patienten/Bewohners sollte während des gesamten Klinikaufenthaltes eine gleichbleibende Person aus dem Kreis der Familie sein. Diese Kontaktperson wird vom Patienten/Betreuer festgelegt.
  • Besucher müssen sich am Empfang melden und die ausgefüllte Checkliste einreichen, die hier  verfügbar ist. In Ebermannstadt liegt die Registrierung am Empfang aus.
  • Besuch nur einmal pro Tag max. 30 Minuten
  • Hygienische Händedesinfektion
  • Mund-Nasenschutz anlegen vor Betreten der Gebäude

Patientenzimmer

  • Vor dem Eintritt ins Patientenzimmer hygienische Händedesinfektion
  • Korrekten Sitz des Mund-Nasenschutzes überprüfen
  • Der Patient sollte während des Besuches ebenfalls einen Mund-Nasenschutz tragen, wenn es aus gesundheitlichen Gründen möglich ist
  • Mindestabstand von 1,5 m zum besuchenden Patienten und den Mitpatienten halten
  • Keinen direkten Kontakt mit dem Patienten herstellen
  • Patientenzimmer während des Besuches nicht verlassen

Verlassen der Klinik

  • Besucher melden sich beim Verlassen des Klinikums beim Empfang ab
  • Den ggfs. von der Klinik erhaltenen Mund-Nasenschutz an der Pforte abgeben

Besuchszeiten Forchheim, Krankenhausstraße 10

  • Normalstationen: Besuchszeit von 14.00h – 16.00h
  • Intensivstation: Besuchszeit nach telefonischer Vereinbarung mit der Intensivstation
  • Isolierstation: Keine Besuche möglich

Die Regelungen für  werdende Väter bei der Entbindung, Besucher von  Patienten in einer palliativen Situation und  von Kindern bis zum 12. Lebensjahr bleiben unverändert.

Forchheim – Der Begriff ‚Entsenden‘ bedeutet ‚jemandem mit einem bestimmten Auftrag an einen Ort schicken‘. Bei dem Entsendungsgottesdienst in der Kapelle im Klinikum wurden acht Ehrenamtliche gefeiert, die in das Krankenhaus entsandt werden, um den Patienten ein Gesprächspartner zu sein. Alle haben einen Kurs der katholischen und evangelischen Klinikseelsorge erfolgreich absolviert. Die Gesprächsangebote sind freiwillig, nicht konfessions- oder religionsgebunden und unterliegen der Schweigepflicht.

Gesundheit von Seele und Körper

In seiner Ansprache spannt Pastoralreferent Dietmar Denzler einen weiten Bogen: Im Markusevangelium, in der von der Heilung eines Gelähmten erzählt wird, wird Jesus als Heiler – als Arzt der Seele und des Körpers – beschrieben. Der Mediziner Hippokrates von Kos stellt das ärztliche Handeln in den Mittelpunkt, der Mensch ist ein Teil des wunderbaren Kosmos. Der persische Gelehrte Ibn Sina (latinisiert Avicenna) veröffentlicht den ‚Kanon der Medizin‘ und Hildegard von Bingen revolutioniert die Klostermedizin. Dietmar Denzler beschreibt die Fortschritte in der Medizin vom Ospedale di Santa Maria della Scala, eines der ältesten europäischen Krankenhäuser in Siena, über die anatomischen Studien Leonardo da Vincis bis hin zu Antibiotika und Magnetresonanztomographien in der Neuzeit. Die Wechselwirkung von Seele und Körper und die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind seit der Antike Gegenstand von zahlreichen Abhandlungen. Während sich Mediziner mehr mit körperlichen Leiden beschäftigen, bleibe heute nur wenig Zeit für die Seelsorge, die Sorge um die Seele, so der katholische Theologe. Er kritisiert die Diktatur der Ökonomie in der Medizin und hebt den Stellenwert des Besuchsdienstes hervor, „damit die Menschen nicht allein gelassen sind mit ihren Fragen nach Krankheit und Tod.“

Unverzichtbarer Besuchsdienst

Sven Oelkers, Geschäftsführer des Klinikums, beschreibt das Krankenhaus als einen besonderen Ort, an dem der Kranke zwar professionelle Hilfe auf hohem Niveau erhalte, aber das Persönliche bleibe oft außen vor. Darunter litten besonders jene Patienten, die nicht von Angehörigen und Freunden besucht werden, so Sven Oelkers. An die Ehrenamtlichen gewandt, sagt er: „Sie verringern diese Lücke. Der Besuchsdienst ist ein unverzichtbarer Teil des Klinikums.“

Zeit als Ausdruck von Menschlichkeit

Der evangelische Pfarrer Ulrich Bahr beschreibt die schwierigen und belastenden Situationen für den Kranken selbst und für Angehörige und Pflegende. Die Motivation der Ehrenamtlichen des Besuchsdienstes könne ganz unterschiedlich sein. Neben einer spezifisch religiösen Grundhaltung im Sinne der Nachfolge Jesu stünden Mitgefühl für die Nächsten, Dankbarkeit und die Hoffnung, eigene Erfahrungen im Umgang mit Krankheit und Leid weitergeben zu können. Auch der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Jürgen Gschossmann, unterstreicht, dass das Wichtigste, was man geben könne, die eigene Zeit sei als ein Ausdruck von Menschlichkeit.

Elf Jahre Besuchsdienst

Elvira Weber aus Effeltrich hat sich Zeit genommen: Seit rund elf Jahren ist sie im Besuchsdienst in der Klinik in Ebermannstadt aktiv und wechselt jetzt nach Forchheim. Eine Freundin hatte sie damals auf dieses Ehrenamt aufmerksam gemacht. „Man nimmt auch ganz viel mit“, sagt sie. In der Regel besucht sie ein Mal pro Woche die Patienten in der geriatrischen Rehabilitation für zwei, drei Stunden. Nur einmal habe sie ein Jahr ausgesetzt, weil ihre Schwiegereltern krank wurden und sie diese zu Hause gepflegt habe. „Das war zu viel!“

Landrat Dr. Hermann Ulm, Bürgermeister und Franz Streit gratulierten den Ehrenamtlichen. Die Gruppe ‚Joe Corino‘ (ital. für ‚Kleiner Chor‘) der St. Josef-Gemeinde aus Buckenhofen übernahm die musikalische Begleitung mit Judith Klaus (Gesang), Christine Dornheim (Klarinette), Werner Barthelmann (Gitarre) und Sigrid Lauger (Rhythmus).