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Forchheim – Seit Januar 2019 ist das Fresenius Multifiltrate Pro Dialyse-Gerät auf der Intensivstation des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz im Einsatz. Dadurch können Patienten, die im Rahmen der Intensivtherapie früher bei akutem Nierenversagen in andere Krankenhäuser verlegt werden mussten, jetzt im Klinikum in Forchheim dialysiert werden. Bei diesem Verfahren wird das Blut durch Stoffaustausch an einer semipermeablen Membran gereinigt. Dr. Judith Neglein, Oberärztin der Intensivstation am Klinikum, ist erleichtert: „Die Verlegung von Patienten, die in einem kritischen Zustand sind, ist nicht einfach. Für den Patienten ist es sehr vorteilhaft, wenn das Nierenversagen, das im Rahmen einer schweren Erkrankung auftreten kann, sofort behandelt werden kann.“

70 Prozent dieser Form des Nierenversagens sind reversibel. Es kann nach großen und komplizierten Operationen, vor allem bei vorbestehendem Nierenschaden, auftreten. Ebenso ist bei anderen schweren Erkrankungen wie z.B. Bauchspeicheldrüsenentzündung, Lungenentzündung oder Blutvergiftungen anderer Ursache ein Versagen der Nieren möglich. Infolge eines akuten Nierenversagens kann in kurzer Zeit  eine lebensbedrohliche Situation eintreten, da der Körper den Elektrolythaushalt nicht mehr ausbalancieren kann und viele Stoffwechselprodukte nicht mehr ausgeschieden werden können. Eine rasche Dialyse kann die Nierenfunktion ersetzen. Mit dem modernen Verfahren der Citratdialyse können auch frisch operierte Patienten dialysiert werden, ohne dass ein hohes Risiko einer Nachblutung besteht.

Das neue Dialyse-Gerät wird nicht in der ambulanten Dialysetherapie angewandt, sondern ist ausschließlich der Intensivtherapie vorbehalten. Bisher konnten laut Oberärztin Judith Neglein. etliche Patienten mit dem neuen Gerät erfolgreich behandelt werden.