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Forchheim, 15. Feb. 2021 – Die Ausbildung zur Pflegefachkraft besteht aus theoretischen und praktischen Unterrichtsblöcken mit Stationen im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, in der ambulanten Pflege und in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum am Michelsberg in Bamberg. Welche Auswirkungen auf die Berufsausbildung hat die Coronapandemie?

Andreas Schneider, der Schulleiter der Berufsfachschule für Pflege und erster Vorsitzender des Ausbildungsverbund Pflege des Landkreis Forchheim, erläutert: „Wir haben den theoretischen Unterricht im Rahmen der Pandemie umgestellt und praktizieren Distanzunterricht. Eine Schule ohne Schüler ist überhaupt nicht schön!  Wir gehen über das Medium E-Mail, über persönliche Telefonsprechstunden und wir verwenden die Wissensplattform CNE (engl. Abkürzung „Certified Nursing Education“), ein internetgestütztes Angebot vom Thieme Verlag, dem renommiertesten Verlag für Pflege und Medizin. Auf dieser Plattform mit Videos und Demonstrationen können Lerneinheiten bearbeitet werden und die Schüler können auch zuhause ihre Zertifikate erwerben. Sie absolvieren Tests zu bestimmten Themen, die wir entsprechend vorgeben und dann auch nachbesprechen. In diesem Dreiklang aus E-Mail, Telefon und Internet CNE Plattform fahren wir bis jetzt recht gut.“

Ambulanter Pflegedienst

Theresa Ackermann (19 Jahre) ist im dritten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Moment in Ebermannstadt im ambulanten Pflegedienst tätig: „Also ich finde, dass sich gar nicht so viel geändert hat. Natürlich gibt es die Maskenpflicht, aber es wird auf Station immer noch so viel erlernt wie sonst auch. Klar, wenn man die Intensivstation anschaut, besteht natürlich eine Ausnahmesituation mit den Corona- oder Covid-19 Patienten. Aber auf der normalen Station hat sich der Alltag eigentlich nicht viel geändert. Am Standort Ebermannstadt werde ich sehr oft mit dem Antigenschnelltest getestet und einmal in der Woche bekomme ich einen PCR-Test.“

Berufswahl

Auf die Frage, ob sie ihre Berufswahl noch einmal überdenken möchte, antwortet die Heiligenstädterin: „Nein. Ich habe den Beruf von meinem Vater vermittelt bekommen, der Rettungssanitäter ist. Ich finde es faszinierend, dass man die verschiedenen Erkrankungen erkennt, verschiedene Wunden sieht, etwas über die Behandlungsmöglichkeiten erfährt. Auf der Intensivstation habe ich mitbekommen, dass man den Patienten, die intubiert sind oder die ein Tracheostoma nach einem Luftröhrenschnitt haben, schon mit Kleinigkeiten eine Freude bereiten kann. Sie bedanken sich tausendmal. Klar, gibt es Stress, vor allem auf der Intensivstation mit den Corona Patienten, aber wenn ich die Fortschritte der Patienten sehe, mache ich das sehr, sehr gerne und freue mich auch drauf.

Stationen im Krankenhaus

Im Vergleich der ambulanten Pflege zu den stationären Bereichen im Krankenhaus lerne man das Umfeld kennen, wie die Patienten leben, sagt die angehende Gesundheits- und Krankenpflegerin. Bei den Hausbesuchen erfahre man viel mehr vom häuslichen Umfeld der Klienten und deren Angehörigen. Auf den Stationen sehe man die Patienten nur im Krankenhaus, manchen gehe es nicht gut, einige hätten Heimweh. Theresa Ackermann ist stolz auf das Erreichte und geht zuversichtlich in die Prüfungen: „Mich persönlich interessiert die Chirurgie und die Gynäkologie, weil ich es interessant finde Operationen vor- und nachzubereiten, aber auch die Wundpflege, das Wundmanagement, die verschiedenen Verbände oder Phasen der Wundheilung. Ich sehe mich später im stationären Bereich oder in der Intensiv-OP-Weiterbildung.“

Berufsfachschule für Pflege im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Die Berufsfachschule für Pflege in Forchheim findet sie klasse und ist froh sich dafür entschieden zu haben, „weil es hier ein familiäres Umfeld gibt. Man weiß, zu wem man bei Fragen gehen muss und kennt die Ansprechpartner. In einem Kurs sind rund 20 Personen. Es ist also nicht so riesig. Innerhalb der Klasse hat man einen anderen Bezug zu Mitschülern und auch zu den anderen zwei Kursen.“

 

Die Berufsfachschule für Pflege verfügt insgesamt über 60 Ausbildungsplätze, in der Klasse, die am 1. September 2021 beginnt, sind noch Plätze frei. Die dreijährige Ausbildung besteht einerseits aus dem Unterricht mit Lerneinheiten zu Gesundheits- und Krankenpflege und berufsbezogenen Grundlagen, z. B. aus den Bereichen Medizin, Recht und Psychologie, andererseits aus den praktischen Einsätzen auf den verschiedenen Stationen im Klinikum Forchheim und Ebermannstadt (Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Intensivstation, Psychosomatik, Akutgeriatrie u. a.) und in der ambulanten Krankenpflege. Mehr Informationen unter https://www.klinikumforchheim.de/unser-klinikum/berufsfachschule-2/

Forchheim, 28.09.2020 – Anfang September haben 24 Schüler der Berufsfachschule für Pflege die Ausbildung zur Pflegefachkraft am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz begonnen. Dieser neue Ausbildungsberuf, eine Kombination aus Kranken-, Alten- und Kinderpflege,  beginnt mit einem zweijährigen generalistischen Teil und im dritten Lehrjahr können die angehenden Pflegefachkräfte ihr Wissen in dem von ihnen gewählten Spezialgebiet vertiefen.

Die dreijährige Ausbildung umfasst mindestens 2.100 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht und 2.500 Stunden Praxis. Die Ausbildungsvergütung beträgt im ersten Lehrjahr gut 1.100 Euro, 1.200 Euro im zweiten und 1.300 Euro im dritten Jahr.

Ein Schnupperpraktikum half bei der Berufswahl 

Auf die Frage, warum er die Ausbildung zur Pflegefachkraft gewählt hat, weist Christian Schwinn auf die Überzeugungskraft seiner Freundin.  Die sei Altenpflegerin und habe vom Beruf geschwärmt. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Strullendorf komme er oft mit Menschen in Kontakt, denen man helfen muss,  sagt der frisch gewählte stellvertretende Klassensprecher. Vorher war der 32-Jährige als LKW-Fahrer tätig, ein einsamer Beruf, wie er findet. Ein Praktikum in der Akutpflege in der Steigerwaldklinik in Burgebrach gefiel ihm und nach dem Vorstellungsgespräch mit dem Schulleiter der Berufsfachschule, Andreas Schneider,  war der Vater von drei Kindern endgültig überzeugt davon einen Neuanfang zu wagen. Auf die Forchheimer Schule sei er durch das Internet aufmerksam geworden. Da eine große Zahl von Absolventen mit einer überdurchschnittlich guten Note abgeschnitten habe, belege das den hohen Standard der Ausbildung, so Christian Schwinn.

Gespannt auf den ersten Praxiseinsatz

Für Ronja Zegar aus Stegaurauch war es das erste Vorstellungsgespräch. „Eigentlich wollte ich Notfallsanitäterin werden“, erläutert die 16-Jährige.  Das Vorstellungsgespräch hat sie in lockerer Atmosphäre in Erinnerung. „Nicht von oben herab. Mir wurde einfach die Ausbildung genau erklärt und wir haben darauf geachtet, ob die Chemie stimmt“, erinnert sie sich. Anfang Oktober wird Ronja Zegar ihren ersten Praxiseinsatz im pädiatrischen Bereich der Geburtsstation und dann auf der gynäkologischen Station am Klinikum in Forchheim haben. Später möchte sie ihr Wissen in der Pädiatrie, Notaufnahme oder im psychiatrischen Bereich vertiefen.

Vorteile der neuen Ausbildung

Schulleiter Andreas Schneider sieht die Vorteile der neuen Ausbildung: Die/der Pflegefachfrau/-mann ist ein europaweit anerkannter Bildungsabschluss. Der gesamte Lehrstoff ist noch mehr auf die Sichtweise des Patienten ausgerichtet. „Die Pflege ist ein hochanspruchsvoller Beruf, denn es ist die verlässliche Pflegekraft,  die den Patienten durch dessen gesamten Krankenhausaufenthalt begleitet, und zumeist sogar den engsten Kontakt zu ihm hält“, unterstreicht er.

 Forchheim – Zehn Schüler der Krankenpflege feierten den erfolgreichen Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz.

„Ab jetzt sind Ihre Eltern nicht mehr verantwortlich für Sie!“, gibt der Klinikgeschäftsführer Sven Oelkers den Absolventen der Berufsfachschule für Krankenpflege mit auf den Weg und gleichzeitig lädt er all jene zur Rückkehr ein, die nach der Ausbildung einen anderen Arbeitgeber als das Klinikum gefunden haben: Es sei gut über den eigenen Tellerrand zu schauen, aber „wenn Ihre Erwartungen nicht erfüllt werden, stehen die Türen des Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz jederzeit für Sie offen“, betont er. Alle examinierten Krankenpfleger haben schon einen Arbeitsvertrag in der Tasche, ein Teil bleibt dem Standort Forchheim erhalten, andere zieht es in die nähere Umgebung. Eine Absolventin beginnt ihre Arbeit in einem Krankenhaus in Hamburg. Betriebsratsvorsitzende Kathrin Hamler fasst sich kürzer: „Kommt wieder! Wir brauchen Euch!“

Alleinstellungsmerkmal – der direkte Draht von Lernenden und Lehrenden

Der neue Schulleiter, Andreas Schneider, der Anfang August seine Tätigkeit am Klinikum aufgenommen hat, hebt die Bedeutung des Pflegeberufes hervor und dankt besonders den Ärzten und anderen Berufsgruppen im Haus, wie dem technischen Leiter, dass sich diese aktiv am Unterricht als Lehrende beteiligten und den jungen Menschen Einblick in ihre Tätigkeit gewährten. Der 53-Jährige sieht in diesem Praxisbezug ein Alleinstellungsmerkmal der Forchheimer Schule.

Oberfrankenweit ein sehr gutes Ergebnis

Der Prüfungsvorsitzende der Regierung von Oberfranken, Dr. Reinhard Schuberth, trägt die ausgezeichneten Noten vor: Der Gesamtdurchschnitt der Prüfungsnoten beträgt 1,76. Drei Absolventinnen haben einen exzellenten Notendurchschnitt besser als 1,33 erzielt: Julia Baumgärtner, Sophia Nieswandt und Lena Bundgaard erhalten als besondere Anerkennung den Staatspreis der Regierung von Oberfranken. Der leitende Medizinaldirektor bescheinigt ein „sehr gutes Ergebnis“ oberfrankenweit und hebt hervor, dass das Niveau anspruchsvoller sei als vor 20 Jahren, da man früher schlechte Noten ausgleichen konnte.

Lena Bundgaard (23) hat sich für die Ambulanz am Klinikum als nächste Etappe ihrer Karriere entschieden. Die abwechslungsreiche Arbeit im Team habe ihr schon während des Praxisunterrichts gefallen und die gute Zusammenarbeit mit den Ärzten, sagt sie. Sie sei gut durch die Ausbildung gekommen, nur die Ungewissheit während der Prüfungen am Ende habe ihr Unbehagen bereitet, weil sie nicht wusste, ob sie bestanden habe. „Ich hatte Glück mit den mündlichen Fragen: Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Epilepsie sind drangekommen.“

Auf dem Foto v.l. die Absolventen Sophie Trilsch, Sophia Nieswandt, Julia Baumgärtner, Lena Bundgaard, Lena Beck, Naomi Yalico, Michael Rüther, Simon Wunderlich, Oliver Neuner, Franziska Burkard und Schulleiter Andreas Schneider (Foto: Franka Struve/Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz)

Forchheim, 28. März 2019 – Vorsichtig drückt Moritz Mayr das Infrarot-Fieberthermometer in die Ohrmuschel des Patienten. 36,8 °Celsius meldet er an Schwester Waltraud und entfernt die Einmalplastikschutzkappe. Der Elfjährige begleitet einen Vormittag lang Gesundheits- und Krankenpfleger bei ihrer Arbeit im Klinikum im Rahmen der Aktion Girls-und Boys-Day. Ziel der bundesweiten Aktion ist es, Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 Berufe und Studienfächer erkunden zu lassen, in denen das jeweils eigene Geschlecht noch unterrepräsentiert ist.

Eigentlich möchte Moritz Rettungssanitäter werden: „Ich helfe gerne Menschen und als Sanitäter weiß man nicht, was auf einen zukommt.“ Außerdem reize es ihn, dass er im Rettungswagen bei Rot über die Ampel fahren darf, fügt er schmunzelnd hinzu. Der Rettungssanitäter muss einen ausführlichen Lehrgang, der 520 Stunden umfasst, absolvieren. Viele Hilfsorganisationen wie die Malteser oder der Arbeiter-Samariter-Bund und private Rettungsdienstschulen bieten den Kurs an. Ein Schnupperpraktikum im Rettungswagen gibt es nicht, weil dieser jederzeit für eine Einsatzfahrt bereit sein muss. Daher hat sich der Eggolsheimer Mittelschüler für das Klinikum in Forchheim entschieden und weil seine Tante hier schon einmal Patientin war. In der Notaufnahme trifft er auf Clemens Stein, der sich vom Rettungsdienst Nürnberg innerhalb von drei Jahren zum Notfallsanitäter ausbilden lässt. Ein Notfallsanitäter ist der Verantwortliche in einem Rettungswagen. Der Beruf ist die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst. Clemens Stein durchläuft während seiner Ausbildung Praktika in verschiedenen Abteilungen in Krankenhäusern und arbeitet zurzeit in der Notaufnahme in Forchheim.

Schwester Waltraud bringt Moritz anschließend bei, wie er Patientenbetten vorsichtig um die Ecke lenkt. Eine Frau hat einen Schlaganfall erlitten und muss jetzt im Bett in die Schlaganfalleinheit zur Überwachung gefahren werden. Neben Fiebermessen hilft der Junge auch die Manschette zum Blutdruckmessen anzulegen. Es gibt den systolischen und den diastolischen Wert, erklärt Schwester Waltraud. Außerdem zeigt sie, wie der Blutzucker gemessen wird: Mit einem kleinen Piekser wird ein Blutstropfen aus dem Finger erzeugt, der anschließend auf den Zuckergehalt überprüft wird. Moritz ist zurückhaltend: „Ich hätte Angst, dass ich beim Pieksen etwas anderes treffen würde.“

Am Ende des halbtägigen Praktikums ist der Junge erschöpft von den vielen neuen Eindrücken. Ob er einmal Rettungssanitäter werden möchte oder doch lieber Pflegefachmann weiß er noch nicht.

Neue Pflegeausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflege

Demnächst bildet die Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum in Forchheim nicht mehr zum Gesundheits- und Krankenpfleger aus, sondern zum Pflegefachmann oder zur –fachfrau. Die Ausbildung ruht auf zwei Säulen: dem theoretischen Unterricht in der Berufsfachschule für Krankenpflege und den praktischen Lernerfahrungen im Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz und anderen Einsatzorten.

Die Vergütung entspricht den Vorgaben des Tarifvertrags für den Öffentlichen Dienst (TVöD). Im ersten Ausbildungsjahr beträgt das Gehalt rund 1.140 Euro/Monat.