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Forchheim, 27. Sept. 2022 – Ab Oktober wird Maximilian Baier als niedergelassener Arzt am MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum = ärztliches Praxiszentrum) im Forchheimer Klinikum praktizieren. Zur Bezeichnung als ‚Handchirurg‘ fehlt ihm noch eine mündliche Prüfung bei der bayerischen Landesärztekammer – keine Lappalie, aber auch keine unüberwindbare Hürde. Er erläutert seinen Karriereschritt:

Was macht ein Handchirurg?

Maximilian Baier: Der Begriff Handchirurgie beschreibt ein Teilgebiet der Chirurgie, das sich mit der Versorgung der oberen Extremitäten beschäftigt. Das Fachgebiet beinhaltet also nicht nur die Behandlung der Hände, sondern auch die der Arme, Ellenbogen und Schultern.

Häufige Erkrankungen, die ich behandele, sind der Morbus Dupuytren und das  Karpaltunnelsyndrom, also ein eingeklemmter Nerv. Dieser Nerv ist für die Empfindungsfähigkeit des Daumens, Zeige- und zum Teil auch Mittelfingers zuständig. Außerdem ist er für die Steuerung bestimmter Hand- und Fingermuskeln verantwortlich. Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle im Bereich des Daumens bis Mittelfingers sind Folgen der Einengung. Im fortgeschrittenen Stadium muss operiert werden.Der Morbus Dupuytren ist eine gutartige Erkrankung des Bindegewebes der Handinnenfläche. Typisch für diese Erkrankung ist das Auftreten von Knoten und Strängen an der Innenfläche der Hand, die bei fortschreitender Erkrankung zu einer Streckeinschränkung der betroffenen Finger führen. Außerdem helfe ich bei allen Formen der Arthrose – des Daumensattelgelenks, Handgelenks oder Handwurzelknochens – und akuten und chronischen Sehnenrupturen (Rissen) der Beuge- und Strecksehnen.

Was mache ich, wenn ich einen sogenannten Skidaumen habe, meist eine Sportverletzung des innenliegenden Seitenbandes des Daumengrundgelenks?

Wenn das ulnare Seitenband am Daumengrundgelenk gerissen ist, ist eine Operation in den meisten Fällen unumgänglich, um ein kraftvolles Zupacken wieder möglich zu machen. Übrigens: Es trifft nicht nur Skifahrer, sondern auch Ballsportler und Geräteturner, obwohl man sich beim Sturz mit Skiern oft ungünstig mit der Hand in der Schlaufe des Skistocks verfangen kann.

Was ist mit Unfällen, bei denen die Hand verletzt wird, zum Beispiel durch Stanzmaschinen, Kreissägen?

Ich arbeite drei Wochen pro Monat im MVZ und eine Woche in der Notaufnahme des Klinikums. Dadurch behandele ich auch unfallchirurgische Verletzungen in der Notaufnahme.

Außerdem sind Sie ein Durchgangsarzt. Was bedeutet das?

Ich habe die D-Zulassung beantragt. Das bedeutet, dass man Arbeitsunfälle behandeln darf, sehen darf, diagnostizieren und gegebenenfalls therapieren darf. Das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz profitiert hier von meinen Erfahrungen und ich kann in die Behandlung der Arbeitsunfälle in die richtige Richtung lenken.

Als gebürtiger Forchheimer waren Sie bis 2020 als Oberarzt in der Unfallchirurgie im Klinikum in Forchheim tätig. Danach folgte ein Intermezzo am Klinikum Weiden. Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus Weiden mit?

Neben der handchirurgischen Ausbildung habe ich noch sehr viele weitere Erfahrungen gewinnen können bei der Behandlung von komplexen Schulter– und Ellenbogenverletzungen, inklusive der Implantation von künstlichen Schulterprothesen also auch Speichenköpfchenprothesen. Meine Kenntnisse bei Arthroskopien im Bereich Hand, Schulter und Knie (Gelenkspiegelungen) und bei minimalinvasiven Versorgungen habe ich erweitert.

Was hat Sie zur Rückkehr an das Forchheimer Klinikum bewogen?

Die Entwicklung des Klinikums in den letzten zwei Jahren war der Anlass, namentlich die Vergrößerung der Notaufnahme und der Intensivstation. Als ich damals als Unfallchirurg hier tätig war, habe ich immer diese Möglichkeit vermisst, dass man auch Kassenpatienten nachbehandeln kann, diese ambulant sieht und seine eigenen Operationsergebnisse überprüfen und eventuell noch nachbessern kann oder die Nachbehandlung noch einmal in eine andere Richtung lenken kann. Das ist jetzt durch die Verflechtung zwischen der Unfallchirurgie und dem neu gegründeten MVZ möglich. Als ehemaliger Oberarzt kenne ich das gesamte Spektrum der Unfallchirurgie und kenne auch die Nachbehandlungsschemata.  Jede Klinik hat ihre eigenen Nachbehandlungsschemata, wie sie gewisse Verletzungen, Sehnenverletzungen, Muskelverletzungen und Knochenbrüche nachbehandelt und ich denke das ist ganz gut, wenn da dann im MVZ ein Kollege sitzt, der ursprünglich aus der Unfallchirurgie stammt und das alles kennt.

Bildunterschrift: Maximilian Baier bei der Behandlung einer Hand.

Foto: Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Forchheim – Zum 1. Oktober 2019 hat Dr. med. Andreas Langenbach seine Stelle als leitender Oberarzt angetreten.

Der 41-Jährige hat bereits als Assistenzarzt zwischen 2007 und 2011 am Forchheimer Klinikum gearbeitet, später dann als Fach- und schließlich Oberarzt in der unfallchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen unter Prof. Dr. Friedrich Frank Hennig.

Die Perspektive sich in einer leitenden Position weiter zu entwickeln und zusammen mit Chefarzt PD Dr. Uwe Lehmann die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in Zukunft zu gestalten, brachte den Orthopäden und speziellen Unfallchirurgen wieder zurück in die Königsstadt. Das Medizinstudium absolvierte der gebürtige Hannberger an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Berufsbegleitend schloss er 2018 noch ein Masterstudium in Betriebswirtschaft und Gesundheitsökonomie ab.

Spezialisiert hat sich Andreas Langenbach auf minimalinvasive Eingriffe an Schulter- und Kniegelenk. Das kommt dem Sportmediziner zugute, wenn er die Sportler vom Handballclub Erlangen und der Spielvereinigung Greuther Fürth im stationären Bereich mitbetreut.

Privat spielt der Vater einer 9-jährigen Tochter gerne Fußball und Golf und geht gerne Laufen.