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Forchheim, 15. Sept. 2022 – Aufgrund eines Personalengpasses in der Geburtshilfe war der Kreißsaal am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz an Wochenenden geschlossen und werdende Mütter mussten auf andere Geburtshilfen ausweichen. Ab Montag, den 19. September, ist der Kreißsaal wieder rund um die Uhr geöffnet.

Martina Steck, leitende Hebamme vom Kreißsaal des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz sagt: „Wir freuen uns, dass wir ab 19. September wieder 24 Stunden 7 Tage für unsere Schwangeren und für die werdenden Eltern da sein können und somit wieder einen voll hebammenbesetzten Kreissaal anbieten können. Seit September haben wir eine tolle neue Hebamme im Team und im November kann noch eine 100% Stelle mit einer Kollegin besetzt werden. Um in Zukunft weiterhin einen attraktiven Arbeitsplatz anbieten zu können, streben wir die Zertifizierung ‚Babyfreundliches Krankenhaus‘ an. Für uns ist es das i-Tüpfelchen für familiäre, ruhige und bedürfnisorientierte Geburtshilfe.“

Stefan Weingärtler, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, fügt hinzu: „Es tut uns sehr leid, dass manche werdende Eltern am Wochenende einen weiteren Weg zur Entbindung auf sich nehmen mussten. Allen, die trotz der Widrigkeiten zu uns zur Entbindung kamen, möchte ich ganz herzlich danken. Und auch allen Nachbarkliniken möchte ich für die gute Kooperation und die Bereitschaft zur Übernahme „unserer Frauen“ Danke sagen.“

Forchheim, 17. August 2022 – Seit Dezember 2021 verwendet die Frauenklinik am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz ein neues Verfahren zur Markierung der Wächterlymphknoten bei Brustkrebserkrankungen, das Sentimag® Verfahren.

Dr. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Frauenklinik, erläutert die Vorteile: „Nach der Diagnosesicherung der Brustkrebserkrankung werden die Achsellymphknoten begutachtet mittels Tastbefund und Ultraschall. Bei der anschließenden Brustkrebsoperation entnehmen wir zum einen den Tumor und zum anderen standardmäßig Lymphknoten im Achselbereich. Heutzutage entfernen wir eigentlich nur den Wächterlymphknoten. Der muss während der Operation untersucht werden.“
Wächterlymphknoten gibt Auskunft über Metastasenbefall
Als Wächterlymphknoten (engl. sentinel lymph node) werden diejenigen Lymphknoten bezeichnet, die im Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit eines bösartigen Tumors an erster Stelle liegen. Wenn sich in diesen Knoten keine Tumorzellen mit dem Lymphfluss angesiedelt haben, finden sich höchstwahrscheinlich auch keine Metastasen in der Umgebung, die anderen Lymphknoten müssen also nicht entfernt werden – Ödeme oder ‚dicke Arme‘ werden vermieden.

Bisher Markierung mit radioaktivem Material
Bei dem Sentinel-Node-Biopsie Verfahren werden die Lymphknoten vor der Operation markiert, bisher mit Technetium. Dieses radioaktive Präparat wird vom Nuklearmediziner eingespritzt und lagert sich im Wächterlymphknoten an, und wird mittels einer Gammasonde gefunden und lokalisiert. Aufgrund der begrenzten Halbwertzeit der radioaktiven Substanz musste der Eingriff immer einen Tag vor der geplanten Operation erfolgen. Beim Sentimag® Verfahren wird zur Markierung ein Eisenpräparat anstatt des radioaktiven Materials verwendet.

Zeitliche Unabhängigkeit
Den Vorteil dieses schonenden Verfahrens sieht Dr. Stefan Weingärtler in der größeren zeitlichen und örtlichen Unabhängigkeit: „Die Einspritzung kann sieben Tage oder 20 Minuten vor der Operation erfolgen und der Operateur kann diese selbst durchführen. Ein Besuch in der Nuklearmedizin erübrigt sich für die Patientin. Es kommt zu keiner radioaktiven Belastung.“ Auch der stationäre Aufenthalt im Krankenhaus verkürze sich. In der Regel wird das Präparat vor der Operation eingespritzt, während der Narkose werden dann die markierten Lymphknoten durch eine Sonde detektiert und entfernt. Mithilfe einer Schnellschnittuntersuchung überprüft ein Pathologe das Gewebe und die Operateure erfahren noch während der OP, ob die Lymphknoten befallen sind oder nicht. Wenn mehr als ein mikroskopischer Befall ersichtlich ist, werden die Lymphknoten komplett entfernt, um Metastasen auszuschließen.

Positive Rückmeldung von Behandelten
„Wir steigen jetzt komplett auf das Sentimag® Verfahren um bei Brustkrebs-OPs und zum Teil bei Schamlippen-Krebserkrankungen, weil die betroffenen zehn Frauen, bei denen wir die neue Methode bisher angewandt haben, begeistert von der zeitlichen Unabhängigkeit sind. Mit dem radioaktiven Technetium-Marker musste aufwändig ein Termin beim Nuklearmediziner vereinbart werden und die Patientin genau einen Tag vor der Operation mit Taxi oder Familienmitglied hin- und hergefahren werden – auch eine psychische Belastung! Das ersparen wir jetzt unseren Patientinnen“, unterstreicht der Chefarzt Dr. Stefan Weingärtler.

Forchheim, 23. Juni 2022 – Martina Steck ist seit Mitte April die neue leitende Hebamme am Forchheimer Klinikum.
Die Mutter von drei Kindern hat ihre Ausbildung 2001 in Ingolstadt absolviert. Seit 2017 ist sie für das Klinikum tätig. Ihren Schwerpunkt als leitende Hebamme sieht sie in der Zertifizierung ‚Babyfreundliches Krankenhaus‘. Sie erläutert: „Freundlich zu Frauen, Familien und Babys sind wir schon immer, nun streben wir die Zertifizierung ‚Babyfreundliches Krankenhaus‘ an, eine Initiative der Weltgesundheitsorganisation WHO und UNICEF. Wir setzen ab sofort nach und nach die B.E.St.® Kriterien zu Bindung, Entwicklung, Stillen nach internationalen Vorgaben um.“

Die erste Zeit nach der Geburt ist prägend, daher legt Martina Steck auch großen Wert auf das ‚Bonding‘ (engl. für Verbindung. Die Phase der beginnenden emotionalen Bindung zwischen Säugling und Eltern) „Für Babys gibt es nichts Besseres als direkt nach der Geburt – auch nach einem Kaiserschnitt – Wärme, Liebe, Schutz und Zuwendung direkt auf der Brust der Mutter zu spüren“, beschreibt sie den innigen Hautkontakt zwischen Mutter und Kind.

Sehr wichtig sind ihr ein gutes Miteinander aller Berufsgruppen rund um die Geburtshilfe, sowie ein enger Zusammenhalt ihres Teams. Sie möchte neue Kolleginnen, gerne auch Junghebammen, gewinnen, die fundiert und umfassend in das Team eingearbeitet werden. Chefarzt Dr. Stefan Weingärtler kommentiert: „Martina Steck ist eine leidenschaftliche Hebamme. Sie ist immer hochmotiviert und für Innovationen sehr zu haben. Sie hat deutliche Führungsqualitäten und ich sehe sie als Ideale Kraft für die leitende Hebamme.“ Geschäftsführer Sven Oelkers ergänzt: „Frau Steck ist im Team superintegriert und hat sehr engagiert die neue Aufgabe übernommen. Viel Erfolg!“

Forchheim, November 2020 – Zum Abschluss der Klinikcheck-Reihe – einem gemeinsamen Projekt der Nürnberger Zeitung und dem Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg – konnte die Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde erneut triumphieren: Beim Vergleich der operativen Eingriffe an Eierstöcken und Eileitern steht das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz insgesamt auf dem zweiten Platz von 26 Krankenhäusern im Vergleich.

Die meisten Eierstockzysten bereiten keine Beschwerden und bilden sich von alleine wieder zurück. Eine Zyste ist eine Blase, die mit Gewebe oder Flüssigkeit gefüllt ist, und die meist während der Pubertät oder der Wechseljahre entsteht, wenn sich der Hormonhaushalt im weiblichen Körper ändert. Wenn eine Zyste größer wird und Beschwerden fortbestehen, sollte insbesondere bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr eine Abklärung erfolgen, um ein bösartiges Geschehen auszuschließen. Ein Tumor am Eierstock ist zwar eine vergleichsweise seltene Erkrankung aber fatalerweise wird dieser in der Regel erst sehr spät entdeckt.

Dr. med. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, unterstreicht: „Uns ist es ein großes Anliegen bei Eingriffen am Eierstock möglichst viel gesundes Eierstock-Gewebe zu erhalten, soweit dies aus medizinischer Sicht vertretbar ist. Die Operationen sind zwar dadurch teilweise etwas aufwendiger, aber wir ermöglichen für diese Frauen die besten Voraussetzungen für einen weiteren Kinderwunsch und dies trägt auch dazu bei, die Hormonfunktion möglichst lange zu erhalten und die Wechseljahre mit ihren eventuellen Beschwerden hinauszuzögern.“

Im Klinikvergleich wird gemessen, ob beide Eierstöcke bei gutartigem Befund erhalten bleiben. Dies stabilisiert die Hormonproduktion der Operierten und deren Fruchtbarkeit. Der Bewertung liegt der Qualitätsindikator „Organerhaltung bei Ovarieneingriffen bei Patientinnen bis 45 Jahre“ aus dem Qualitätsbericht 2018 zugrunde. Demzufolge blieben bei 86,57 Prozent der insgesamt 400 Patientinnen des Klinikums Forchheim mit Eingriff an den Eierstöcken diese bestehen. Ausgenommen sind Patientinnen mit Brustkrebs oder solchen, die sich prophylaktisch die Eierstöcke haben entfernen lassen. Neben der Entfernung von Zysten hat sich das Team um Dr. Stefan Weingärtler auf Senkungs- und Inkontinenzprobleme bei Frauen spezialisiert.

Ein weiterer Faktor, der wesentlich zur guten Bewertung beigetragen hat, ist die hohe Weiterempfehlungsrate von 92 Prozent der Patientinnen für den Fachbereich Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Insgesamt sprachen 83 Prozent der Befragten dem Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz eine Empfehlung auf der Weissen Liste aus bei aktuell 543 Bewertungen für den Standort Forchheim und 201 Bewertungen für den Standort Ebermannstadt.

Wir wollen die Gefahr einer Coronavirus-Verbreitung im Kreißsaal minimieren. Werdende Väter bitten wir eine FFP 2 Maske mitzubringen, die in Apotheken erhältlich ist. Wenn die Patientin kein negatives Testergebnis – nicht älter als fünf Tage – vorweist, wird diese im Kreißsaal getestet. Bis ein negatives Ergebnis vorliegt, schützt sich unser Personal mit entsprechender Schutzausrüstung.

Forchheim, 19. Oktober 2020 – Der Förderverein des Klinikums Forchheim e.V. lud zu einem Vortrag von Prof. Dr. Oliver Schöffski ein über den NZ-Klinikcheck, einer Zusammenarbeit der Nürnberger Zeitung mit dem Lehrstuhl Gesundheitsmanagement an der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg. Dabei werden mehr als 40  Krankenhäuser im Umkreis von 50 km in und um Nürnberg anhand von Qualitätsdaten miteinander verglichen und ein Ranking für die bewerteten Leistungen – die medizinischen Behandlungen – erstellt.

Die Ergebnisse des Klinikchecks werden seit 2016 veröffentlicht. Neu ist in diesem Jahr die Fünf-Jahres-Übersicht. Hier erweist sich das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz als Musterschüler, wie Prof. Schöffski anhand der kontinuierlichen Verbesserung bei verschiedenen Indikationen darlegt.  So steigerte sich das Krankenhaus bei der Behandlung einer Lungenentzündung in den vergangenen fünf Jahren von Stufe 3 in die Stufe 1 der Top-Performer in diesem Jahr. Ähnliches gilt für die operative Entfernung des Wurmfortsatzes des Blinddarms. Hier stand das Klinikum 2016 auf den unteren Rängen. Heuer hat es sich in der ersten Kategorie etabliert. Auch bei der operativen Entfernung der Gallenblase erklomm das Klinikum von Stufe 3 im Jahr 2016 eine sehr gute Platzierung im vergangenen Jahr und erhält aktuell ein gutes Ranking. Konstant gute Fachbereiche hebt Prof. Schöffski ebenfalls hervor – die Geburtshilfe am Klinikum wird durchgängig als gut oder sehr gut bewertet.

Er unterstreicht, dass Leistungsbereiche eines Krankenhauses, die im Ranking in einer hell- oder dunkelgrünen Kategorie eingestuft sind – wie die Knieendoprothetik des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz – für solide, gute Qualität sprechen. „Ins Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz kann man ohne Bedenken gehen“, sagt er.

Abstimmung mit den Füssen und Anregung für Krankenhäuser

Das NZ-Klinikranking soll einerseits die potentiellen Patienten informieren und andererseits das Qualitätsbewusstsein bei den Krankenhäusern verstärken. Das Ranking unterstützt auch niedergelassene Mediziner bei der Suche nach der besten Klinik für ihre Patienten, die oft nicht die Zeit haben, sich in komplexe Qualitätsberichte einzulesen.                                              

Fünf-Jahres-Übersicht, Detailinfos und Fallzahlen im 200 km-Radius

Neben der Fünf-Jahres-Übersicht werden auch die Krankenhäuser mit den höchsten Fallzahlen im 200 km Radius veröffentlicht sowie Detailinformationen bestehend aus den medizinischen Qualitätsinformationen und der Patientenweiterempfehlungsrate der Weissen Liste, einem kosten- und werbefreien Internetportal.

Die Fallzahlen eines Leistungsbereiches tragen wesentlich zur Positionierung innerhalb einer Kategorie bei, wobei die Studie davon ausgeht, dass eine höhere Fallzahl mit einer höheren Expertise einhergeht.

Die Eingruppierung in eine der Kategorien „Beste“, „Mittlere“ und „Schlechteste“  oder eine Zwischenstufe der maximal fünf Kategorien erfolgt über die Daten aus den Qualitätsberichten, die jedes Krankenhaus veröffentlichen muss, genauer gesagt aus den Qualitätsindikatoren, die dem IQTiG – dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen – gemeldet werden. Gleichgewichtet werden diese mit anonymisierten AOK-Routinedaten kombiniert. Innerhalb der Kategorie entscheiden die Fallzahlen über die Platzierung, die durch die Patientenweiterempfehlungsrate noch variieren kann.

Die Daten, die für die Erstellung der Rangliste verwendet werden, sind veröffentlicht und frei zugänglich. Auf der Internetseite des Lehrstuhls wird allerdings kritisch angemerkt, dass die Ergebnisse mit zeitlichem Verzug veröffentlicht werden. So basieren die aktuellen Resultate auf Informationen aus dem Jahr 2018.

Kein kommerzielles Interesse

Prof. Dr. Schöffski betont in seinem Vortrag, dass kein kommerzielles Interesse bei der Erstellung des Rankings bestehe: „Alles wird aus den eigenen, mickrigen Lehrstuhlmitteln finanziert.“

Heuer werden in 17 Folgen verschiedene Indikationen beschrieben – einige bewertete Krankenhausleistungen sind auch fachabteilungsübergreifend , wie die Wundversorgung.

Lebenslauf Prof. Dr. Oliver Schöffski

Oliver Schöffski (Jahrgang 1961) erhielt sein Diplom im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Hannover 1990. Ein Jahr später erwarb er den Titel „Master of Public Health“ an der Medizinischen Hochschule Hannover. 1994 promovierte und 1999 habilitierte er an der Universität Hannover. Bis Oktober 2000 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Versicherungsbetriebslehre und als Managing Director der Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung der Universität Hannover tätig. Seit 2000 ist Prof. Schöffski Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsmanagement der Universität Erlangen-Nürnberg.

Foto: Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Bildunterschrift: Der Ärztliche Direktor am Standort Forchheim, Prof. Dr. med. Jürgen Gschossmann (links), und der Geschäftsführer der Klinikum Forchheim Fränkische Schweiz gGmbH, Sven Oelkers (rechts), danken Prof. Dr. Oliver Schöffski für den Vortrag.

Forchheim, 24.08.2020 – Erneut wurde die Geburtshilfe des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz im Klinikcheck – einem gemeinsamen Projekt der Nürnberger Zeitung und dem Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg – als Top-Performer bewertet. Im Vergleich mit 15 Krankenhäusern aus dem Raum Nürnberg und Umgebung schnitt das Klinikum überdurchschnittlich gut ab. Dr. med. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, sieht das Konzept der optimalen Versorgung rund um die Entbindung bestätigt: „Wir freuen uns sehr  über die hohe Weiterempfehlungsrate unserer Patientinnen von 89 Prozent bei aktuell 128 Bewertungen auf der Weissen Liste. Danke!“

Die Eingruppierung des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz in die Gruppe der besten Kliniken erfolgte anhand der gesetzlich vorgeschriebenen veröffentlichten Daten aus dem Qualitätsbericht 2018 sowie den Abrechnungsdaten der AOK aus dem Zeitraum 2015 – 2017. Daraus geht unter anderem hervor, dass die Zeitspanne zwischen der Entscheidung für einen Notfallkaiserschnitt und dem Eingriff  in Forchheim bei allen Fällen weniger als 20 Minuten betrug. Innerhalb der drei Gruppen, Top-, Middle- und Low-Performer, werden die Krankenhäuser nach der Anzahl der Entbindungen sortiert. Stefan Weingärtler gibt zu denken: „Mit 672 Entbindungen im Referenzjahr 2018 werden wir leider niemals auf Platz eins landen, weil die Kliniken mit höheren Fallzahlen weiter oben stehen.“ Er hebt die Vorteile der Geburtshilfe am Klinikum in Forchheim hervor: „Wer auf Ruhe, familiäre Atmosphäre sowie Vertrautheit Wert legt, muss nicht auf die Sicherheit einer Klinik verzichten, kann bei uns in Geborgenheit entbinden und dennoch auf eine optimale medizinische Versorgung bei der Geburt sowie danach zählen.“

Weniger stark gewichtet gehen die Weiterempfehlungen sowohl für die Fachabteilung wie für das gesamte Krankenhaus in der „Weissen Liste“, ein Projekt der Bertelsmann Stiftung und den Dachverbänden der Patienten- und Verbraucherorganisationen, in die Bewertung ein. Insgesamt sprachen 83 Prozent der Befragten dem Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz eine Empfehlung auf der Weissen Liste aus bei aktuell 543 Bewertungen für den Standort Forchheim und 201 Bewertungen für den Standort Ebermannstadt.

Geburtshilfe mit Spezialisierung auf Beckenboden

Das Klinikum nimmt Frauen ab der 36. Schwangerschaftswoche auf. Der zertifizierte Beckenbodenchirurg Chefarzt Dr. med. Stefan Weingärtler bietet am Klinikum in Forchheim eine beckenbodenorientierte Geburtshilfe an. Unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren vor, unter und nach der Geburt lassen sich spätere Probleme mit Senkung und Inkontinenz positiv beeinflussen.

Link zur Infografik: http://mediadb1.nordbayern.de/pics/geburtshilfe-ranking.jpg

Nürnberg/Forchheim – Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml überreichte im Presseclub im Dienstgebäude des Ministeriums am Gewerbemuseumsplatz dem Forchheimer Landrat Dr. Hermann Ulm und Bärbel Matiaske, der Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion Plus im Landkreis Forchheim,  einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 125.000 Euro für die Geburtshilfe des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz.   Huml betonte: „Werdende Mütter brauchen die Sicherheit, dass es eine ausreichende wohnortnahe und hochwertige Versorgung gibt. Mit unserem Förderprogramm Geburtshilfe unterstützen wir die Kommunen in Bayern dabei, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten.“ Mit dem Geburtshilfe-Förderprogramm unterstützt der Freistaat Bayern erstmals 26 Landkreise mit insgesamt rund 16 Millionen Euro dabei, die Defizite ihrer kleineren Geburtshilfestationen auszugleichen.

Zu den Zuwendungen des Freistaats kommt noch ein 15-prozentiger Eigenanteil des Landkreises Forchheim in Höhe von rund 22.000 Euro hinzu, also erhält des Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz knapp 150.000 Euro für die Geburtshilfe. Antragsteller und Zuwendungsempfänger ist jeweils der Landkreis, der den kompletten Betrag dann an das Klinikum weitergibt.

Voraussetzung für die Fördermaßnahme ist, dass sich der Landkreis dem ländlichen Raum zuordnen lässt und dass das Krankenhaus zwischen 300 und 800 Geburten pro Jahr betreut und dabei mindestens die Hälfte der Geburten in der Kommune abgedeckt hat. Im Klinikum Forchheim wurden 2018 – dem für die Antragstellung relevantem Jahr – 683 Geburten betreut. 2019 werden es fast 700 sein.

Landrat Dr. Hermann Ulm, der Mitglied des Aufsichtsrat der Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz gGmBH ist, sagt: „Diese Förderung ist ein wichtiger Baustein, dass die Geburtsstation in Forchheim bestehen kann und damit auch die medizinische Versorgung im Landkreis gewährleistet ist.“ Er ruft die Bevölkerung dazu auf die Geburtsstation fleißig zu nutzen.

Im Anschluss an die Übergabe in Nürnberg filmte der Bayerische Rundfunk in der Station für Geburtshilfe am  Klinikum in Forchheim. Der Beitrag wurde am gleichen Tag gesendet um 16 Uhr in der „Rundschau“ und in der „Frankenschau aktuell“ um 17.30 Uhr.

Forchheim  – Der Klinikcheck der Nürnberger Zeitung in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement an der Universität Erlangen-Nürnberg bewertete die stationär behandelte Operation von Eileitern und Eierstöcken von 24 Krankenhäusern in Nürnberg und Umgebung, die diese Leistung anbieten. Mit einer vergleichsweise großen Fallzahl von knapp 360 Operationen im Referenzjahr und einer sehr hohen Weiterempfehlungsrate von 90 Prozent für die Klinik für Frauenheilkunde konnte sich das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz auf dem zweiten Platz in der Gruppe „Top-Performer“ behaupten.

Dr. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, erläutert: „Die Eingriffe an den weiblichen Eileitern und Eierstöcken gehen von der einfachen Zyste bis zum Eierstocks-Krebs. Wir führen diese Eingriffe, außer bei Krebs, minimalinvasiv durch und achten vor allem bei jüngeren Frauen darauf, nur wenn nötig und möglichst organerhaltend zu operieren.“

Zysten, Goldnetz und Inkontinenz

Zysten am Eierstock, mit Gewebe und/oder Flüssigkeit gefüllte Blasen, treten bei Frauen im geschlechtsreifen Alter häufig auf und sind an sich kein Grund zur Besorgnis, wenn sie gutartig sind. Erst wenn diese mit zunehmender Größe auf das umliegende Gewebe drücken, kann ein Eingriff erforderlich sein. Neben der Entfernung von Zysten hat sich das Team um Dr. Stefan Weingärtler auf Senkungs- und Inkontinenzprobleme bei Frauen spezialisiert. Diese treten vermehrt ab dem 45. Lebensjahr auf. Außerdem wendet der Gynäkologe bei extrem starken Menstrationsblutungen ein neuartiges Verfahren an, die sogenannte Endometriumablation, bei der mittels eines Goldnetzes die Gebärmutterschleimhaut in nur 90 Sekunden verödet wird. Die Methode ist nur für Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch geeignet und auch bei Hochrisikopatienten mit Blutgerinnungsstörungen und Herzerkrankungen durchführbar. Eine bösartige Veränderung der Gebärmutterschleimhaut muss vorab ausgeschlossen werden. Die Behandlung von Gebärmutterknoten und Schleimhautwucherungen zählt ebenfalls zum Leistungsspektrum der Klinik für Frauenheilkunde.

Die Studie untersucht vierzehn Leistungsbereiche

Nach wissenschaftlichen Kriterien haben die Forscher PD Dr. Martin Emmert und Prof. Oliver Schöffski von der Universität Nürnberg-Erlangen am Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement in Zusammenarbeit mit der Nürnberger Zeitung insgesamt 43 Kliniken im Umkreis von 50 Kilometern um Nürnberg anhand von öffentlich zugänglichen Qualitätsberichten, Abrechnungsdaten der AOK, Fallzahlen und Daten zur Patientenzufriedenheit der Weissen Liste bewertet.

Dabei werden 14 Leistungsbereiche mit insgesamt 295 veröffentlichungspflichtigen Indikatoren bewertet, von Hüft-und Knieoperationen, Geburtshilfe, Brustkrebs-Operationen, Eingriffe an der Halsschlagader, am Herzen und an der Gallenblase bis zur Behandlung von Prostatabeschwerden. Der Klinikcheck wurde 2016 eingeführt und veröffentlicht jährlich ab Anfang Juni die Ergebnisse. Nicht alle Leistungen bietet das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz an.