Tag Archives: Übergewicht

Um sich auf eine Adipositas-Operation vorzubereiten, ist eine regelmäßige kostenfreie Teilnahme an den Gruppentreffen der Adipositas Selbsthilfegruppe Forchheim-Bamberg zwar keine Pflicht, kann sich aber in vielerlei Hinsicht sehr positiv auswirken.
Beate Kircheis (Foto) ist ehrenamtlich seit vielen Jahren im Orga-Team der Selbsthilfegruppe und erläutert: „Wir sind wechselnd rund 20 bis 25 aktive Teilnehmer, die alle selbst betroffen sind, konservativ abnehmen wollen, bereits operiert sind, oder sich auf eine bariatrische OP vorbereiten. Die regelmäßigen Treffen finden an jedem dritten Donnerstag im Monat in Forchheim und an jedem 1. oder 2. Dienstag im Monat in Bamberg statt.“
„Das Ziel unserer Gruppe ist es, Vertrauen zu schaffen, Ansprechpartner für Menschen mit Übergewicht und Adipositas zu sein, sich gegenseitig zu motivieren und zu unterstützen, mit dieser chronischen Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit umzugehen“, erläutert sie.
Die Ansprechpartner der Selbsthilfegruppe geben auch Orientierung, wie und wo man medizinische Hilfe erhalten, an wen man sich wenden kann und welches die ersten Schritte sein können.
Um „Öffentlichkeitsängste“ durch häufige Stigmatisierung und Diskriminierung in der Gesellschaft abzubauen, gehen die Teilnehmer nach den Treffen gemeinsam noch in ein nahegelegenes Restaurant zum gemütlichen Ausklang, bei dem es nicht selten nochmals zu intensiven und ungezwungenen Gesprächen kommt.
Beate Kircheis, die am Klinikum beruflich auch als Fachkoordinatorin für Adipositas und metabolische Erkrankungen wirkt, erklärt: „Essen ist ein ganz normales Grundbedürfnis für jeden Menschen. Warum sollten übergewichtige/adipöse Menschen nicht in ein Restaurant gehen dürfen? Allein jedoch trauen sie sich oft nicht mehr, in die Öffentlichkeit zu gehen oder geschweige denn, etwas zu essen.“
Die Selbsthilfegruppe wird ehrenamtlich geführt und erhält daher Fördergelder vom runden Tisch der Krankenkassen. Davon werden verschiedene Aktionen finanziert, wie zum Beispiel gemeinsame Aufenthalte in der Therme in Bad Staffelstein oder ein Besuch im Nürnberger Tierpark, denn neben dem intensiven Erfahrungsaustausch während der Gruppentreffen, sind Spaß und Freude an und die Überwindung zu gemeinsamen Unternehmungen wesentliche Aspekte der SHG.
Während der Corona-Pandemie haben sich die Teilnehmer in einer WhatsApp-Gruppe gegenseitige Mitmach-Challenges gestellt, wie z.B. „Wer schafft es diese Woche über einen Berg/Hügel zu gehen?“, „Wer hilft mit, im Wald Müll aufzusammeln?“ oder „Achtet auf Eure Trink-/Eiweißmenge, wer schafft wie viel?“
Gibt es Teilnehmer, die sich mit ihrem Gewicht wohl fühlen und nur wegen dem sozialen Kontakt in der Selbsthilfegruppe sind?
Hier gibt Beate Kircheis eine klare Antwort: „Die Leute, die teilnehmen, wollen meist eine Veränderung, sind frustriert von unzähligen gescheiterten Diäten, erfahren häufig Stigmatisierung oder Diskriminierung in ihrem Umfeld, aber auch von ihren Ärzten.
Die meisten Betroffenen haben durch das hohe Gewicht vor allem auch massive körperliche und/oder psychische Probleme, die es ihnen schwer machen, ihren Alltag überhaupt noch zu bewältigen. Deshalb sind sie auf Suche nach Verständnis, Hilfe und Orientierung.“
Weitere Infos unter

Forchheim, 16. März 2021 – Das Arbeiten im Homeoffice stellt viele vor neue Ernährungsherausforderungen: Wenig Bewegung, eine durcheinandergebrachte Routine und die Nähe zum Kühlschrank sind gefährlich.

Wie kann eine einfache und gesunde Ernährung im häuslichen Büro aussehen? Was tun, um unnötige Homeoffice-Kilos zu vermeiden?

Sabine Lamprecht, Ernährungsberaterin am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, gibt einfache Tipps, die jeder umsetzen kann.

Gut geplant – die richtige Vorratshaltung

Füllen Sie Ihre Vorratsschränke mit gesunden, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln wie Gemüse, Obst sowie eiweißreichen Produkten wie Quark, Eier, Fisch, Linsen, Nüsse und Kerne. Diese sorgen für langanhaltende Sättigung und nehmen den Heißhunger. Vollkornprodukte wie Vollkornreis- nudeln, Couscous, Kartoffeln und Co. sind lagerfähig und liefern Energie und Ballaststoffe. Gesunde Fette wie Rapsöl, Olivenöl oder Leinöl sorgen für die Aufnahme von lebensnotwendigen Fettsäuren und gehören in jede Homeoffice-Küche.

Feste Essenszeiten

Geregelte Pausen und feste Essenszeiten geben Struktur in Ihren Arbeitsalltag. Genießen Sie Ihr Frühstück, bevor Sie sich an den Arbeitsplatz setzen. Planen Sie feste Pausen ein und vermeiden Sie das Essen vor dem Computer. So behalten Sie den Überblick!

Ausreichend Trinken

Neben gesunder Ernährung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Trinken Sie mind. 1, 5 Liter – besser 2 Liter – Wasser oder ungesüßten Tee. Wem das zu langweilig ist, der kann ganz einfach ein „Aromawasser“ zubereiten. Zitrone, Limette, Minze und Früchte einfach dem Wasser zugeben, das gibt Geschmack und zügelt den Appetit.

Fertigprodukte aufpeppen

Oftmals muss es schnell gehen. Fertiggerichte lassen sich mit frischen Zutaten kombinieren und dadurch aufwerten. Für etwas mehr Geschmack und Vitamine erhält die Fertigpizza frisches Gemüse und während sie im Ofen backt, ist noch Zeit für die Zubereitung eines bunten Salates. Auch hier kann ein schon fertig geputzter Salat mit Möhren, Tomaten und Gurken gut ergänzt werden. Pasta aus dem Kühlregal kann anstatt einer Sahnesauce mit einer Gemüsesauce verfeinert werden. Pfannengerichte erhalten mit frischen Kräutern oder Sprossen mehr Pep.

Richtig snacken

Wie wäre es statt Schokoriegel und Keksen mit einer Handvoll Mandeln oder Walnusskernen, einer Zartbitterschokolade oder ungezuckerten Trockenfrüchten? Sie geben richtig Power und stillen den Süßhunger. Aber Vorsicht! Teilen Sie sich die Portionen ein und nehmen Sie nicht die ganze Packung mit an den Schreibtisch. Generell gilt: Nichts Essbares in greifbarer Nähe!

Bleiben Sie in Bewegung

Die Mittagspause ist ideal für einen Spaziergang an der frischen Luft. Verbinden Sie Ihre Alltagsaktivität mit Bewegung, genießen Sie z.B. das Streamen Ihrer Lieblingsserie auf dem Hometrainer.

Fazit

Einige Dinge, so zeigt die Corona-Pandemie, können wir nicht beeinflussen. Unser Essverhalten liegt hingegen in der Hand jedes Einzelnen. Warum also nicht die Herausforderung als Möglichkeit ansehen und unser Ernährungsverhalten hinterfragen und in positive Verhaltensweisen umwandeln.

Das Adipositas-Zentrum Oberfranken im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz berät zur Ernährung und zur Gewichtsreduktion.

Telfon.nr.: 09191/ 610-784 oder per E-Mail: ernaehrung@klinikum-forchheim.de