Mehr Ärztinnen und Ärzte braucht das Land. Mediziner sollen deshalb schon im Studium für ein Leben als Landarzt begeistert werden. Um die Lust auf herrliche Berge und sonnige Höhen zu steigern, sind genau 23 Medizinstudierende auf eine „Landpartie“ in die Fränkische Schweiz eingeladen worden. Beim Wandern durch das Trubachtal haben die kommenden Hausärzte die vielen Vorzüge abseits der großen Städte mit eigenen Augen erleben können. „Mir gefällt diese tolle Natur in der Fränkischen einfach sehr gut“, sagte die 25-jährige Olivia Leß über das gelungene Abenteuer fernab des stressigen Unialltags. „Wir wollen die zukünftige Arztgeneration schon während der Ausbildung für eine Tätigkeit als Landarzt gewinnen“, sagte Dr. Monika Lausberg vom Allgemeinmedizinischen Institut der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg über das wichtigste Ziel des gemeinsamen Ausflugs.
„Bei uns sind Sie herzlich willkommen“, begrüßte Landrat Dr. Hermann Ulm die angehenden Ärzte zur „Summer School“ im Festsaal des Klinikums Forchheim – Fränkische Schweiz am Standort in Ebermannstadt. „Das Leben bei uns hat ganz viel Qualität und bietet wirklich tolle Vorzüge zum Beispiel für Familien“, betonte Bürgermeisterin Christiane Meyer. „Wir wollen den Blick öffnen für die vielen Möglichkeiten bei uns“, warb Landtagsabgeordneter Michael Hofmann für die prosperierende Region zwischen Wiesent und Regnitz. „Unsere Bevölkerung wird weiter wachsen und sie wird älter werden. Deshalb brauchen wir motivierte Hausärzte, die unsere Arztpraxen weiterführen wollen“, brachte Landrat Ulm das Ziel der Initiative aus dem Bayerischen Gesundheitsministerium zur Begeisterung des medizinischen Nachwuchses unter der Überschrift „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ auf den Punkt. „Wir führen keine Statistik, aber viele Ärzte wollen nach dem ersten Kennenlernen nicht mehr weg“, sagte Sven Oelkers als Geschäftsführer des Klinikums Forchheim – Fränkische Schweiz.
Wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Klinik und Praxen zum Wohl der Patienten gerade auf dem Land wirklich ist, erklärte Dr. Hubert Gräf, Chefarzt für Innere Medizin und Geriatrie im Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz am Standort in Ebermannstadt, den mehr als 20 Teilnehmern bei einer gemeinsamen Übungseinheit in der Abdomensonographie. „Beim Ultraschall in der Hausarztpraxis ist es entscheidend, Auffälligkeiten zu erkennen und bei Notwendigkeit den Patienten frühzeitig zur weiteren Diagnostik und Therapie in spezialisierte Fachabteilungen beispielsweise in unserem Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz einzuweisen“, erklärte Dr. Gräf den Medizinstudenten, die im Rahmen des dreitätigen Programms auch bei bekannten Hausärzten wie Dr. Anna Mörsdorf in Pretzfeld das Leben als Landarzt hautnah miterleben durften. „Die persönliche Verbindung und die medizinische Verantwortung zu den Menschen vor Ort reizt mich besonders an der Aufgabe als Landarzt“, sagte Olivia Leß, die sich bereits für das Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz am Standort in Forchheim zur Absolvierung des „Praktischen Jahrs“ als ideale Vorbereitung auf die entscheidende Abschlussprüfung bewusst entschieden hat.
Bildtext:
Angehende Ärzte wie die 25-jährige Olivia Leß (links) haben Chefarzt Dr. Hubert Gräf, Ärztlicher Klinikdirektor Professor Dr. Jürgen Gschossmann, Klinik-Geschäftsführer Sven Oelkers, Landtagsabgeordneter Michael Hofmann, Landrat Dr. Hermann Ulm und Bürgermeisterin Christiane Meyer insgesamt mehr als 20 Medizinstudenten für ein Leben als Landarzt im Rahmen der „Summer School“ in und um Ebermannstadt begeistert. Foto: NP / Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz.