Monthly Archives: März 2021

Forchheim, 30. März 2021 – Seit Anfang März 2021 kann im Klinikum Fränkische-Schweiz bei Verstorbenen mit Einverständnis der Angehörigen eine pathologische Untersuchung des Leichnams, eine sogenannte Obduktion, durchgeführt werden. Das Klinikum arbeitet dabei mit dem Pathologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen zusammen, das in solchen Fällen einen Pathologen nach Forchheim schickt.

Dr. med. Ulrich von Hintzenstern, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum, erläutert: „Auch im Klinikum sterben Menschen. Eine Obduktion kann den Angehörigen sowie den Ärzten und dem Pflegepersonal helfen, die vermutete Todesursuche, die ohne eine Obduktion oft mit einer gewissen Unsicherheit behaftet ist, zu verstehen. Eventuell können sogar Schlüsse für die Lebenden daraus gezogen werden. Die Verwandten erhalten so in den allermeisten Fällen eine definitive Gewissheit, woran ihr Angehöriger gestorben ist.“

Lag ein bösartiger Tumor oder eine Stoffwechselerkrankung vor? Haben Herz oder Nieren versagt? Gibt es Anzeichen für ein Erbleiden oder eine seltene Erkrankung, die noch nicht erforscht wurde?

Wenn bei der Obduktion eine erbliche Erkrankung festgestellt wird, können sich die lebenden Familienmitglieder damit auseinandersetzen und bei Bedarf ärztliche Beratung in Anspruch nehmen. Andererseits beruhigt der Ausschluss einer Erbkrankheit und gibt Sicherheit.

Auch berufsbedingte Erkrankungen werden mittels einer Autopsie entdeckt und können Entschädigungsleistungen für die Angehörigen ermöglichen.

Wie wird obduziert?

Wenn der Verstorbene oder ein Hinterbliebener einer Obduktion zustimmen, wird diese von speziell ausgebildeten Ärzten (Pathologen) vorgenommen. Die Organe werden dabei gründlich untersucht, aufgearbeitet und von prominenten Veränderungen werden kleine Gewebeproben zur feingeweblichen Untersuchung entnommen.

Der Leichnam wird durch wenige gezielte Schnitte eröffnet, so dass er nach der Obduktion ohne Auffälligkeiten aufgebahrt werden kann. Durch die Obduktion verschiebt sich der Beerdigungstermin nicht. Die Obduktion dient ausschließlich der zweifelsfreien Feststellung der Todesursache. Eine weitere Aufarbeitung des Gewebes, wie beispielsweise im Rahmen von Forschungsuntersuchungen bei Tumorerkrankungen oder seltenen Krankheitsbildern, werden nur nach Rücksprache und Einverständnis der Angehörigen durchgeführt. Den Angehörigen entstehen keine Kosten. Diese werden vom Klinikum bzw. der Krankenkasse übernommen.

Pathologischer Bericht

Direkt im Anschluss an die Obduktion werden den Ärzten sowie dem Pflegepersonal die Ergebnisse demonstriert, die auf Wunsch den Angehörigen mitgeteilt werden. Zudem besteht in der Demonstration die Möglichkeit die in der Obduktion auffälligen Befunde in den Kontext der Krankengeschichte zu setzen und somit ein umfassendes Bild zu erhalten. Später wird noch ein schriftlicher Abschlussbericht durch die Pathologen erstellt, der ebenfalls die Ergebnisse der feingeweblichen Untersuchungen erhält. Dieser Bericht wird an die behandelnden Ärzte geschickt und der Krankengeschichte beigefügt. Der Hausarzt des Verstorbenen erhält den Bericht auf Wunsch und kann so die Angehörigen informieren.

Forchheim, 16. März 2021 – Das Arbeiten im Homeoffice stellt viele vor neue Ernährungsherausforderungen: Wenig Bewegung, eine durcheinandergebrachte Routine und die Nähe zum Kühlschrank sind gefährlich.

Wie kann eine einfache und gesunde Ernährung im häuslichen Büro aussehen? Was tun, um unnötige Homeoffice-Kilos zu vermeiden?

Sabine Lamprecht, Ernährungsberaterin am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, gibt einfache Tipps, die jeder umsetzen kann.

Gut geplant – die richtige Vorratshaltung

Füllen Sie Ihre Vorratsschränke mit gesunden, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln wie Gemüse, Obst sowie eiweißreichen Produkten wie Quark, Eier, Fisch, Linsen, Nüsse und Kerne. Diese sorgen für langanhaltende Sättigung und nehmen den Heißhunger. Vollkornprodukte wie Vollkornreis- nudeln, Couscous, Kartoffeln und Co. sind lagerfähig und liefern Energie und Ballaststoffe. Gesunde Fette wie Rapsöl, Olivenöl oder Leinöl sorgen für die Aufnahme von lebensnotwendigen Fettsäuren und gehören in jede Homeoffice-Küche.

Feste Essenszeiten

Geregelte Pausen und feste Essenszeiten geben Struktur in Ihren Arbeitsalltag. Genießen Sie Ihr Frühstück, bevor Sie sich an den Arbeitsplatz setzen. Planen Sie feste Pausen ein und vermeiden Sie das Essen vor dem Computer. So behalten Sie den Überblick!

Ausreichend Trinken

Neben gesunder Ernährung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Trinken Sie mind. 1, 5 Liter – besser 2 Liter – Wasser oder ungesüßten Tee. Wem das zu langweilig ist, der kann ganz einfach ein „Aromawasser“ zubereiten. Zitrone, Limette, Minze und Früchte einfach dem Wasser zugeben, das gibt Geschmack und zügelt den Appetit.

Fertigprodukte aufpeppen

Oftmals muss es schnell gehen. Fertiggerichte lassen sich mit frischen Zutaten kombinieren und dadurch aufwerten. Für etwas mehr Geschmack und Vitamine erhält die Fertigpizza frisches Gemüse und während sie im Ofen backt, ist noch Zeit für die Zubereitung eines bunten Salates. Auch hier kann ein schon fertig geputzter Salat mit Möhren, Tomaten und Gurken gut ergänzt werden. Pasta aus dem Kühlregal kann anstatt einer Sahnesauce mit einer Gemüsesauce verfeinert werden. Pfannengerichte erhalten mit frischen Kräutern oder Sprossen mehr Pep.

Richtig snacken

Wie wäre es statt Schokoriegel und Keksen mit einer Handvoll Mandeln oder Walnusskernen, einer Zartbitterschokolade oder ungezuckerten Trockenfrüchten? Sie geben richtig Power und stillen den Süßhunger. Aber Vorsicht! Teilen Sie sich die Portionen ein und nehmen Sie nicht die ganze Packung mit an den Schreibtisch. Generell gilt: Nichts Essbares in greifbarer Nähe!

Bleiben Sie in Bewegung

Die Mittagspause ist ideal für einen Spaziergang an der frischen Luft. Verbinden Sie Ihre Alltagsaktivität mit Bewegung, genießen Sie z.B. das Streamen Ihrer Lieblingsserie auf dem Hometrainer.

Fazit

Einige Dinge, so zeigt die Corona-Pandemie, können wir nicht beeinflussen. Unser Essverhalten liegt hingegen in der Hand jedes Einzelnen. Warum also nicht die Herausforderung als Möglichkeit ansehen und unser Ernährungsverhalten hinterfragen und in positive Verhaltensweisen umwandeln.

Das Adipositas-Zentrum Oberfranken im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz berät zur Ernährung und zur Gewichtsreduktion.

Telfon.nr.: 09191/ 610-784 oder per E-Mail: ernaehrung@klinikum-forchheim.de

Forchheim, 5. März 2021 – Ausgerufen von der 2001 gegründeten Felix Burda Stiftung, der Stiftung LebensBlicke und dem Netzwerk gegen Darmkrebs e.V., engagieren sich in diesem Monat Medien, Gesundheitsorganisationen, Unternehmen, Städte, Kliniken und Privatpersonen für die Darmkrebsvorsorge. Felix Burda, der Namensgeber der Stiftung, und Sohn von Dr. Christa Maar und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda, starb im Alter von 33 Jahren 2001 an Darmkrebs.

Nach Prostata- bzw. Brustkrebs sind bösartige Neubildungen des Dickdarms und des Mastdarms die zweithäufigste Krebserkrankung laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch Institut. Deutschlandweit erkranken jährlich 73.000 Menschen an dem kolorektalen Karzinom, das im Colon (Dickdarm) und/oder im Mastdarm entsteht und 95 Prozent aller bösartigen Darmtumore ausmacht. Noch beunruhigender ist, dass Darmkrebs auch die zweithäufigste Krebstodesursache darstellt. Prof. Dr. Jürgen Gschossmann, ärztlicher Direktor in Forchheim und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum, erklärt warum: „Bei vielen wird das kolorektale Karzinom erst diagnostiziert, wenn es sich schon in fortgeschrittenen Stadien (III und IV) befindet. Leider gibt es keine charakteristischen Symptome – Patienten klagen über allgemeine abdominelle Beschwerden oder Änderung der Stuhlgewohnheiten – so dass viele sich zu spät untersuchen lassen. Einige leiden auch an Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Müdigkeit oder allgemeiner Leistungsminderung.“

Im Wachstumsstadium III und IV liegt die Wahrscheinlichkeit des Patienten die nächsten fünf Jahre zu überleben bei rund 60 Prozent beziehungsweise acht Prozent.

Früherkennung durch Darmspiegelung

Karzinome entwickeln sich fast immer aus Wucherungen, die sich in der Schleimhaut des Dickdarms bilden, sogenannten Darmpolypen. Aber nicht alle Polypen entwickeln sich zu einem Krebs – und wenn, dauert es viele Jahre. Eine Möglichkeit zur Vorbeugung ist die Darmspiegelung (Koloskopie), bei der Polypen entfernt werden können. Die Darmspiegelung stellt die wichtigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs dar. In der Regel kann die Darmspiegelung als ambulante Untersuchung durchgeführt werden. Gastroenterologe (Magen-, Darmspezialist) Prof. Gschossmann untersucht dabei den Darm mit Hilfe eines schlauchartigen Instruments, dem Endoskop. Während der Untersuchung können die Polypen entfernt werden und so die Entstehung des Kolonkarzinoms drastisch reduziert werden. Obwohl die Untersuchung selbst nur 20 bis 30 Minuten dauert, sollte man sich zwei Tage Zeit nehmen, weil vorher der Darm mittels einer Abfuhrlösung gereinigt werden muss und hinterher benötigt man Ruhe.

„Die Vorsorgekoloskopie ist der Goldstandard der Vorsorgeuntersuchungen“, erklärt Prof. Gschossmann und empfiehlt diese routinemäßig gemäß der Vorsorgeempfehlungen durchführen zu lassen. Wenn diese vom Patienten abgelehnt wird, bleiben als 2. Wahl alternative Untersuchungsverfahren wie der fäkale Bluttest (Test auf verstecktes Blut im Stuhl).

Risikofaktoren

Sabine Lamprecht, Ernährungsberaterin des Klinikums sagt: „Ungünstige Ernährungsgewohnheiten erhöhen das Darmkrebsrisiko, wie z.B. zu fettreiche und faserarme Kost. Ebenso in der Diskussion befinden sich stark gesalzenes, gepökeltes oder geräuchertes als möglichen Auslöser für Darmkrebs. Rauchen und Bewegungsarmut sind ebenfalls negative Faktoren.“

Prävention

Ein gesunder Lebensstil mit normalem Körpergewicht und regelmäßiger körperlicher Aktivität gilt als optimale primäre Vorsorge. In einer Studie mit 150.000 untersuchten Personen hat sich ein um 40 Prozent reduziertes Erkrankungsrisiko ergeben, wenn die Probanden pro Woche sieben Stunden zügig spazieren gegangen sind.