Monthly Archives: Dezember 2020

Das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz wünscht ein gesegnetes Weihnachtsfest – Bleiben Sie gesund!

Forchheim 16.12.2020 – Am 24. November führte das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz am Standort Forchheim unter den 143 stationär aufgenommenen Patienten eine Umfrage durch. 92 von ihnen waren in der Lage und wollten an der Befragung teilnehmen. Sie erhielten 15 Fragen rund um das Thema Patientenzufriedenheit. 67 Fragebögen konnten ausgewertet werden. Geschäftsführer Sven Oelkers freut sich über die Gesamtnote 1,57 – eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte.

Die Fragen befassen sich mit der Zufriedenheit des Patienten mit den ärztlichen Leistungen, mit den Leistungen des Pflegepersonals und nicht direkt dem Heilungsprozess zuzuordnenden Leistungen, wie Küche und Hygiene. Auf der Zufriedenheitsskala bedeutet eine eins „sehr zufrieden“, eine fünf „unzufrieden“.

Persönliche Umgang der Ärzte und des Pflegepersonals sehr gut benotet

Ärzte und Pflegepersonal überzeugten sowohl mit ihrer fachlichen Kompetenz, ihrer Bereitschaft zu informieren als auch im persönlichen Umgang mit den Patienten. Hier erzielten beide Berufsgruppen die Bestnoten von 1,30 beziehungsweise 1,32. Die Erreichbarkeit, wenn Hilfe benötigt wurde, bewerteten bei den Ärzten 33 Personen mit „sehr gut“, bei den Pflegekräften waren es 42. Dies spiegelt sich auch in den Kommentaren wider: „Großes Lob an Pflegepersonal!“ und „Besonders hervorheben, ohne die Qualität der Schwestern zu schmälern, möchte ich das Pflegepersonal in Ausbildung. Die Mädchen und Jungen sind stets aufmerksam und freundlich. Selbst bei Stress haben sie noch ein Lächeln und ein freundliches Wort für den Patienten übrig. Weiter so! Danke für alles!“

Kritik an langen Wartezeiten

Die Befragten bemängelten die langen Wartezeiten bei Untersuchungen und bei der Aufnahme und vergaben hier die schlechteste Note des 15-Punkte-Fragenkatalogs – eine 2,16. Sven Oelkers erläutert: „Die Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Coronavirus-Infektionen im Krankenhaus verlängern das Prozedere der Patientenaufnahme zusätzlich. Hier muss ich einfach um Verständnis bitten.“

Mit der außergewöhnlichen Situation beschäftigen sich auch viele Anmerkungen. So regt ein Patient an: „Zu Corona Zeiten wäre es schön, wenn man ein Merkblatt an die Hand bekäme mit organisatorischen Dingen, wie ob Wäsche abgeholt werden kann trotz Besuchsverbotes.“ Eine Frau bemerkt: „Es ist für alle eine schwierige Zeit und wir hoffen, wir kommen da gut einigermaßen drüber weg. In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!“

Hohe Weiterempfehlungsrate

Abschließend kann der Befragte angeben, ob er das Klinikum weiterempfehlen würde. Die Empfehlungsrate von 1,45 rundet hier das Bild von sehr zufriedenen Patienten ab. Auch die Bemerkungen im Freitext zeugen von einem positiven Stimmungsbild: „Bin rundum zufrieden! Weiter viel Erfolg dem Klinikum!“ oder „Trotz Corona einwandfreie Behandlung. Wünsche dem Klinikum weiter erfolgreiche Zeiten!“

Geburt

Die Anwesenheit einer gesunden Begleitperson während der Geburt ist möglich und sinnvoll.

Beim Betreten des Klinikgebäudes müssen die Hände desinfiziert und ein Fragebogen zur Ermittlung des Infektionsrisikos bei der Schwangeren und Ihrer Begleitperson ausgefüllt werden.

Die Begleitperson muss eine FFP2-Maske mitbringen und tragen, auch wenn der Corona Schnelltest (wird bei Aufnahme durchgeführt) negativ ist.

Die Schwangere / Gebärende muss eine FFP2-Maske mitbringen und tragen, bis der Schnelltest durchgeführt wurde. Bei einem negativen Ergebnis, darf die Schwangere die FFP2–Maske durch eine Mund-Nasen-Bedeckung ersetzen.

Über die Abnahme der Mund-Nasen-Bedeckung während der Geburt wird im Einzelfall entschieden.

Besucherregelung

Der frisch gebackene Vater (bzw. eine feste Bezugsperson) darf einmal täglich zu Besuch kommen. Vor dem Besuch wird ein Corona-Schnelltest in unserer Teststation durchgeführt. Die Dauer des Besuches ist nicht festgelegt. Geschwisterkinder oder andere Angehörige sind nicht erlaubt. (Weitere Details erfahren Sie nach der stationären Aufnahme)

Familienzimmer

Je nach Kapazität ist die Aufnahme des Partners in ein Familienzimmer möglich. Während des Aufenthaltes darf dieser die Klinik nicht verlassen.

Ambulante Untersuchungen / Geburtsmodusbesprechungen

Die Schwangere darf zu ambulanten Untersuchungen / Geburtsmodusbesprechungen nur alleine erscheinen.

Ausnahme nur im Sonderfall (Minderjährige, Dolmetscher…)

Leider ist es nicht auszuschließen, dass sich die Situation weiter verändert und wir auf eine möglicherweise weitere negative Entwicklung reagieren müssen. Zusätzliche Einschränkungen sind daher möglich. Wir bitten um Verständnis.

Aktuelle Informationen finden Sie dann an dieser Stelle.

Forchheim, 9. Dez. 2020 – Seit hundert Tagen ist Dr. Hannes Seuß als Chefarzt der Radiologie am Klinikum Forchheim–Fränkische Schweiz tätig – Zeit für ein Interview:

Herr Dr. Seuß, wie sind Ihre ersten Eindrücke?

Ich wurde gleich freundlich empfangen mit Bier, wie es sich für Forchheim gehört, und einem Gastronomiegutschein, den ich aus gegebenem Anlass zu einem späteren Zeitpunkt einlösen werde. Ich habe auch schon eine Wohnung für meine Familie am Kellerwald gefunden.

Vorher waren Sie am Radiologischen Institut am Universitätsklinikum Erlangen tätig. Was fällt Ihnen im Vergleich zum Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz auf?

Das Klinikum ist kleiner. Man ist schnell per ‚Du“ und man redet viel, viel mehr miteinander. Auf dem kurzen Weg – beim Mittagessen – kann ich Vieles klären. Es läuft hier alles ein bisschen gemächlicher ab und so habe ich genügend Zeit, um mich ausführlich um jeden einzelnen Patienten zu kümmern.

Was wird an der technischen Ausstattung erneuert?

Wir bekommen einen neuen Magnetresonanztomographen mit 3 Tesla. Seine stärkeren Gradienten liefern bessere und schnellere Bilder, die neue Software ist anwenderfreundlicher und mit den neuen Programmen kann man noch vielfältigere neue Untersuchungen durchführen. Ich bin der Meinung, dass dieses Gerät momentan das mutmaßlich beste MR-Gerät ist, das es auf der Welt gibt.

Außerdem wird ein deckenmontiertes Röntgensystem das jetzige ersetzen. Das Klinikum in Forchheim wird eines der ersten Orte weltweit sein, in dem dieses System eingesetzt wird.

Sie haben sich vorgenommen die Abläufe zu optimieren.  Was sind die ersten Schritte?

Gerade versuche ich bei der Kassenärztlichen Vereinigung eine Ermächtigung für die Mammographie zu erhalten, um auch wieder ambulante Patienten im Klinikum untersuchen zu können.

Außerdem habe ich unter den eigenen Mitarbeitern eine Stärken-Schwächen-Analyse der Abteilung durchgeführt – ich erhielt 131 Anmerkungen. Dabei wurden der gute Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft gelobt, die konstruktive Personalführung, auch unsere modernen Geräte und die Kompetenz der Fachkräfte. Als eine Schwäche bzw. als mögliches Risiko für die Zukunft wurde die steigende Komplexität der Untersuchungen genannt, die nur von speziell geschulten Mitarbeitern durchgeführt werden können. Als Gegenmaßnahme werden ab dem kommenden Jahr regelmäßige interne Schulungen in einem Fortbildungskalender geplant. Wir sind außerdem dabei, einheitliche, standardisierte Vorgehensweisen, sog. SOPs bei Untersuchungen, zu etablieren. Zum Beispiel wurden bei einer Drainagen-Einlage die Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation strukturiert. Die Kontrolle erfolgt über Checklisten. Wie? Wer? Was? Wann?

Meine eigene Ermächtigung zur Ausbildung von Assistenzärzten ist eine Frage der Zeit: Ich bin noch zu jung – mir fehlt noch ein Jahr. (Anmerkung d. Klinikums: Dr. Seuß ist 35 Jahre alt) Außerdem halte ich die Einführung von Patientenarmbändern für sehr wichtig, mit denen relevante Behandlungsdaten ‚am Patienten‘ gespeichert werden.

Mittlerweile führe ich auch rund einmal pro Woche computertomographiegesteuerte Probeentnahmen bzw. Biopsien durch, sogenannte Interventionen. Mit einer Hohlnadel entnehme ich Gewebe zur anschließenden feingeweblichen Untersuchung. Die CT‑Steuerung eignet sich auch zur minimalinvasiven Ableitung von Flüssigkeiten oder Abszessen. Die Vorteile für den Patienten liegen auf der Hand: Eine lokale Betäubung, ein kleiner Stich mit niedrigem Infektionsrisiko und geringem Schaden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Bildunterschrift: Dr. Hannes Seuß erläutert die CT-gesteuerte Interventions-Technik mittels einem Einmal-Biopsiesystem

Forschungsprojekt hilft Menschen mit psychischen Belastungen direkt im Betrieb – Unternehmen als Kooperationspartner gesucht

Psychische Erkrankungen sind laut Auswertungen der Krankenkassen eine der häufigsten Ursachen für Krankheitstage in Deutschland. Wesentliche Probleme im Zusammenhang mit psychischen Beschwerden am Arbeitsplatz sind die oft erst spät gestellten Diagnosen und die langen Wartezeiten für eine Behandlung. Genau an diesem Punkt setzt nun das Verbundprojekt „Frühe Intervention am Arbeitsplatz“ (FRIAA) der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Ulm sowie weiteren Verbundpartnern an. Sven Oelkers, Geschäftsführer des Klinikums Forchheim-Fränkische-Schweiz, unterstützt das Studienvorhaben.

Im Rahmen des Forschungsprojekts verlassen die Wissenschaftler ihre Klinik und kommen in das Lebensumfeld ihrer Patienten, wenn erwünscht, direkt an den Arbeitsplatz. „Die psychosomatische Sprechstunde unserer Fachärzte und Psychotherapeuten findet in mehreren Zentren in der Region, unter anderem auch in Forchheim, statt“, erläutert Prof. Dr. (TR) Yesim Erim, Leiterin der Psychosomatik des Uni-Klinikums Erlangen und Chefärztin der psychosomatischen Abteilung des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz in Ebermannstadt. „Unser Ziel ist es, psychisch belastete Beschäftigte schnell zu erkennen und zu behandeln und damit ihren Verbleib am Arbeitsplatz zu fördern.“ Mit ihrem alltagsnahen Angebot erhoffen sich die Verbundpartner, sowohl das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhöhen als auch die kooperierenden Unternehmen zu unterstützen. Die Initiatoren der Studie sind Prof. Dr. Harald Gündel und Dr. Eva Rothermund vom Uni-Klinikum Ulm. Die Co-Studienleitung hat Prof. Dr. Peter Angerer vom Universitätsklinikum Düsseldorf inne. Weitere Beteiligte sind Prof. Dr. Christoph Kröger von der Stiftung Universität Hildesheim und Prof. Dr. Volker Köllner vom Reha-Zentrum Seehof. Die qualitativen Untersuchungen werden von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin übernommen. Die Universität Heidelberg und das Bezirkskrankenhaus Günzburg unterstützen bei der Datenauswertung.

Vertrauliche Beratung

Innerhalb der psychosomatischen Sprechstunde erhalten alle interessierten Mitarbeiter eine Diagnostik und Beratung zu möglichen Behandlungsoptionen. Falls notwendig können anschließend Therapiesitzungen wahrgenommen werden. Alle Termine finden anonym statt: Der Arbeitgeber weiß nicht, wer zu den Beratungen und zur Therapie kommt und erhält keinerlei Informationen darüber. Der Betriebsarzt wird mit Einverständnis des Beschäftigten hinzugezogen, unterliegt aber der Schweigepflicht.

Probanden gesucht

Dieses Angebot hat in Vorstudien bereits vielversprechende Ergebnisse geliefert. Die Wirksamkeit soll jetzt in einer deutschlandweiten randomisierten und kontrollierten Untersuchung überprüft werden. Die Studie, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Rentenversicherung mit 2,3 Mio. Euro gefördert wird, soll bis zu 600 Teilnehmer an fünf Standorten einschließen. Die Probanden – psychisch belastete Beschäftigte der kooperierenden Unternehmen – werden zufällig einer von zwei Gruppen zugeteilt. Die eine Gruppe erhält eine umfangreiche Diagnostik und eine Erstberatung durch die Therapeuten des Uni-Klinikums Erlangen und wird im Anschluss an ambulante Anbieter verwiesen. Bei der anderen Gruppe folgt auf die Diagnostik und die Erstberatung noch eine Kurzzeittherapie mit Arbeitsplatzbezug durch die Studientherapeuten. Ein wesentlicher Bestandteil der Psychotherapie ist die Unterstützung bei der anschließenden Reintegration an den Arbeitsplatz; hierbei werden auch die Betriebsärzte in den Kreis der Helfenden aufgenommen. An der Studie teilnehmen können psychisch erkrankte Arbeitnehmer, die z. B. an Angststörungen, Schlafstörungen oder unter somatoformen Störungen wie Müdigkeit, Erschöpfung oder Schmerzsymptomen leiden. Die Aufnahme in die Studie erfolgt durch die Betriebsärzte, ist aber auch auf eigenen Wunsch der Betroffenen möglich.

Zoom-Meetings für interessierte Unternehmen am 13. und 28. Januar 2021

Mit den Beratungen und den Therapien soll im September 2021 begonnen werden. Dafür suchen die Wissenschaftler aktuell kleine und mittelständische, aber auch große Unternehmen aus der Region als Kooperationspartner. Im Rahmen von vier Zoom-Meetings am Mittwoch, 13. Januar 2021, und am Donnerstag, 28. Januar 2021, stellen die Wissenschaftler das Projekt vor und beantworten Fragen. Die Videokonferenzen finden an beiden Tagen jeweils um 16.00 Uhr und um 19.00 Uhr statt. Auf Wunsch ist außerdem ein persönlicher Kontakt mit dem Forscherteam möglich.

Link zu den Zoom-Meetings am 13.01.2021:

https://fau.zoom.us/j/91398217639?pwd=elJSK1VibVVUT255QUhnZmt4S2F5dz09

Link zu den Zoom-Meetings am 28.01.2021:

https://fau.zoom.us/j/96334678928?pwd=VlV3QXZqNFhoR1BqcEVxTmJkeHZkUT09

Hohe Leistungsbereitschaft – Gefahr für psychische Gesundheit

„In Franken leben wir in einer Region mit Menschen, die von sich selbst höchste Leistungen abverlangen“, so Prof. Erim. „Die hohe Arbeitsmoral hat diese Region einerseits zu einer Wiege von Wissenschaft und Innovationen gemacht. Andererseits hat die anhaltend hohe Verausgabungsbereitschaft – manchmal gepaart mit doppelten Belastungen durch Lohnarbeit und familiäre Notwendigkeiten – Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit zur Folge. Unsere Studie will ausloten, ob frühe Interventionen, die in den Betrieben beginnen, die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten deutlich erhöhen können.“ Ziel der Studie sei letztlich die dauerhafte Etablierung der psychosomatischen Sprechstunde am Arbeitsplatz im Katalog der gesetzlichen Krankenversicherungen. „Das Projekt wird auch einen Beitrag dazu leisten, dass die Erschöpfungszustände, die durch hohe Arbeitsanforderungen zustande kommen, von Betroffenen und behandelnden Ärzten früher erkannt werden“, sagt Prof. Erim. „Schließlich sollen Menschen mit psychischen Störungen nicht diskriminiert, sondern diagnostiziert und zeitnah behandelt werden.“

Weitere Informationen:

Sinja Hondong; Tel.: 09131 85-44652; sinja.hondong@uk-erlangen.de

Forchheim, Dezember 2020 –  Die Abteilung für Allgemeinchirurgie des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz beantragte erfolgreich die Aufnahme in das Deutsche Schilddrüsenzentrum, einer Informationsplattform rund um die Schilddrüse und deren Behandlungsmöglichkeiten, die Ärzte und Kliniken mit überdurchschnittlicher Expertise auf diesem Gebiet vereint. Jetzt ist das Klinikum eines von 93 geprüften Schilddrüsenzentren in Deutschland.

Die Anforderungen an die Schilddrüsenchirurgie für eine Mitgliedschaft sind unter anderem ein intraoperatives Neuromonitoring bei allen Schilddrüsenoperationen und die Möglichkeit zum pathologischen Schnellschnitt. Vor und nach der Operation muss eine laryngoskopische Kontrolle der Stimmbandfunktion gewährleistet sein. Die Behandlungsergebnisse des Klinikums werden in einem Register erfasst, sind dadurch vergleichbar mit den Behandlungsergebnissen anderer spezialisierter Kliniken und garantieren laufend eine hohe Behandlungsqualität.

Vergrößerte Schilddrüse – Ursache und Behandlung

Ein Kropf bezeichnet eine vergrößerte Schilddrüse. Massive Vergrößerungen, wie man sie von früher kennt, sind heute nur noch selten anzutreffen, denn die meisten Knoten, die die Schwellung verursachen, werden bei gesundheitlichen Checkups des Hausarztes, der die Schilddrüse mit Ultraschall untersucht, bemerkt. Das Organ im vorderen Halsbereich erfüllt zahlreiche Aufgaben im Körper. Schilddrüsenhormone beeinflussen u.a. Stoffwechsel, Kreislauf, Wachstum und Psyche. Die schmetterlingsförmige Drüse unterhalb des Kehlkopfes benötigt Jod für die Produktion dieser Hormone. Ein Mangel des Spurenelements kann zur Entstehung von Knoten in der Schilddrüse führen, bei Frauen häufiger als bei Männern.  Die Erkrankungen sind häufig, weil weite Teile Deutschlands zu Jodmangelgebieten zählen, auch der Landkreis Forchheim gehört dazu.

Oberarzt Dieter Regnet – ein neuer Schilddrüsenchirurg

Seit dem 1.  September 2020 behandelt Oberarzt Dieter Regnet in Ergänzung des etablierten Teams der Klinik für Allgemeinchirurgie Schilddrüsenerkrankungen am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz. Er kommt aus dem Theresien-Krankenhaus Nürnberg. Dort werden 150 bis 200 Schilddrüsenoperationen pro Jahr durchgeführt.

Dieter Regnet erläutert: „Schilddrüsenknoten nehmen mit zunehmendem Alter zu. Fast jeder zweite Mensch ab 60 Jahren ist davon betroffen. Die meisten dieser Knoten muss man nicht operieren, aber im Verlauf kontrollieren.“

Operation oder konservative Behandlung?

Operiert werden muss bei Tumorverdacht, bei mechanischer Behinderung beim Schlucken, Atmen, Sprechen oder einem ggf. durch mechanischen Druck verursachten Räusperzwang, bei bestimmten Entzündungen, wie der Autoimmunentzündung Morbus Basedow – wenn diese nicht ausreichend medikamentös behandelt werden können – und wenn eine Schilddrüsenüberfunktion konservativ nicht sinnvoll behandelt werden kann.

Der Schilddrüsenchirurg beschreibt das Vorgehen bei einer geplanten Operation:

Wenn die Knoten in der Schilddrüse, je nach Größe und Beschaffenheit, weiter abklärungsbedürftig sind, überweist der Hausarzt die Patienten zum Nuklearmediziner und dieser stellt eine differenzierte Diagnose mittels einer Szintigraphie, das ist ein bildgebendes Verfahren der nuklearmedizinischen Funktions- und Lokalisationsdiagnostik, einer Blutwertuntersuchung und ggf. einer Feinnadelpunktion. Je nach Ergebnis wird entschieden, ob eine Operation notwendig ist.

Wenn eine Operation empfohlen wurde, stellt sich der Patient im Klinikum in Forchheim in der chirurgischen Sprechstunde vor zur Beurteilung der Befunde und der Besprechung der Operationsnotwendigkeit. Der Patient erhält in der Regel innerhalb von vier Wochen einen OP-Termin.

Vor dem Eingriff muss vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt noch sichergestellt werden, dass die beiden Stimmbandnerven intakt sind.

Zwei Tage vor der Operation stellt sich der Patient in der Klinik vor zur Operations- und Narkoseaufklärung. Am Operationstag kommt der Patient morgens nüchtern zum geplanten Eingriff. Dieter Regnet und die Kollegen des Chirurgenteams entfernen die betroffenen Gewebsanteile – wenn möglich auch nur einen Knoten oder eventuell nur einen der beiden Schilddrüsenlappen. „Gegebenenfalls wird noch während der Operation eine feingewebliche Schnelluntersuchung vom Pathologen durchgeführt, um bei entsprechendem Ergebnis das Operationsausmaß anpassen zu können“, erklärt er. Während des Eingriffs wird der nahe an der Schilddrüse gelegene Stimmbandnerv durch eine elektronische Neuromonitoringsonde überprüft, um bestmöglich geschont werden zu können. Am Folgetag werden die Blutwerte kontrolliert und eine evtl. eingelegte Wunddrainage entfernt.

Am zweiten oder am dritten Tag – je nach Befinden – nach der Operation kann der Patient wieder nach Hause.

Dieter Regnet beruhigt: „Eine fehlende Schilddrüse kann man erfreulicherweise unproblematisch ersetzen mit einer täglich einzunehmenden Schilddrüsenhormontablette. Wenn der Hormonwert vom Hausarzt einmal richtig eingestellt ist, reichen in der Regel halbjährliche bis jährliche Kontrollen.“

Lebenslauf Dieter Regnet

Dieter Regnet stammt aus der Hersbrucker Schweiz. Er leistete 1983 im Kreiskrankenhaus von Hersbruck seinen Zivildienst. Anschließend absolvierte er 1984 eine Ausbildung zum Krankenpfleger am Schwabinger Krankenhaus in München. Mit Abitur auf dem zweiten Bildungsweg studierte er ab 1992 Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Im Nürnberger Theresienkrankenhaus machte er die Prüfung zum Facharzt für Chirurgie. Es folgte 2008 eine Station als Funktionsoberarzt in Ansbach. Als Oberarzt kehrte er 2009 zum Theresienkrankenhaus zurück, wo er einer der Hauptoperateure bei Schilddrüseneingriffen war. Er ist verheiratet, hat einen Sohn im Teenageralter, wohnt in Heroldsberg. In seiner Freizeit fährt er sehr gerne Fahrrad – Rennrad, Mountainbike – und unternimmt seit vielen Jahren leidenschaftlich Fahrradreisen.