Monthly Archives: April 2019

Herr Dr. Lehmann, seit rund einem Jahr wenden Sie ein roboterarmassistiertes Operationsverfahren beim Kniegelenkersatz an. Welche Vorteile entstehen daraus für den Patienten?

Dr. Uwe Lehmann: Mit dem MAKOplastie®, mit der wir bereits mehr als 100 Patienten operiert haben, können wir viel präziser – auf 1/10 Millimeter genau – das Prothesenbett sägen. Vorher wird die Prothese exakt positioniert und zu Beginn der Operation noch eine Feinabstimmung der Bänderspannung vorgenommen. Bei einer Befragung unserer Mako®-Patienten sechs Wochen nach der OP waren diese wesentlich zufriedener mit ihrer neu erlangten Beweglichkeit. In einer englischen Vergleichsstudie von 40 herkömmlich Operierten und 40 Patienten mit Mako®-Knietotalendoprothese wiesen Letztere weniger postoperative Schmerzen auf, konnten nach kürzerer Zeit das gestreckte Bein heben und haben ihren Krankenhausaufenthalt um fast 30 Prozent verkürzt. Knapp hundert wissenschaftliche Studien und unabhängige Prothesenregisterdaten zeigen bessere funktionelle Ergebnisse und niedrigere Revisionsraten, erforderten also weniger häufig einen Folgeeingriff.

Wie funktioniert diese neue Technologie?

Dr. Uwe Lehmann: Zuerst wird eine spezielle Planungs-Computertomografie (CT) angefertigt, die die individuelle Anatomie des Patienten erfasst. Das daraus resultierende 3D- Modell dient als Planungsgrundlage der Prothese. Während der Operation nutzt der Operateur die roboterarmunterstützte Technologie zum Sägen des Prothesenbetts. Bei einer Abweichung von der Planung stoppt der Sägevorgang automatisch. Keine Bänder- oder Nervenstrukuren können beschädigt werden.

Müssen gesetzlich Krankenversicherte für diese Operation zuzahlen?

Dr. Uwe Lehmann: Nein, es entstehen keine zusätzlichen Kosten für gesetzlich oder privat versicherte Patienten.

Danke für das Gespräch!

MAKO Patienteninformationsveranstaltung

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Forchheim 8. April 2019 – Sven Oelkers freut sich, dass zwei Mitarbeiter, die bereits im Klinikum Forchheim gelernt haben, in führende Positionen aufgerückt sind. Lena Obenauf leitet die Endoskopie und Marco Nimmerrichter wird stellvertretender Stationsleiter der Unfallchirurgie.

Der Geschäftsführer unterstreicht: „Wir versuchen, dass das hier erworbene Wissen innerhalb unseres Hauses weitergegeben wird. Das ist uns gelungen.“
Lena Obenauf hat bereits während ihrer Ausbildung in der Endoskopie gearbeitet. Der Chefarzt der Inneren Medizin, Prof. Dr. Jürgen Gschossmann, lobt das hohe Engagement und Fachwissen, mit dem sich Lena Obenauf als stellvertretende Leitung in der Endoskopie bewährt hat.
Marco Nimmerrichter interessiert sich mehr für die Chirurgie: „Bei den Internisten muss man erst suchen, in der Chirurgie ist die Verletzung offensichtlich!“ Außerdem sei die Arbeit auf der Unfallchirurgie zielorientiert, weil man den Erfolg während des Patientenaufenthaltes wahrnehmen könne, sagt der Gesundheits- und Krankenpfleger. Der ärztliche Direktor Jürgen Gschossmann weist auf das kleine Jubiläum hin – seit zehn Jahren ist Marco Nimmerrichter für das Klinikum tätig.

Forchheim, 3. April 2019 – Ein parteiübergreifender Vorschlag zur doppelten Widerspruchslösung bei der Organspende soll mehr Patienten helfen ein Spenderorgan zu bekommen. Die Rede ist vom doppelten Widerspruch: Einerseits kann jemand, der nicht Spender sein möchte, sich in einem Bundesregister eintragen lassen. Andererseits können auch Angehörige der Organspende widersprechen. Zeitgleich zur Vorlage des Gruppenantrags zur Widerspruchslösung ist am 1. April 2019 das Gesetz für bessere Strukturen in der Organspende (GZSO) in Kraft getreten.

Durch das Gesetz soll die Zahl der Organspenden erhöht und so mehr Menschenleben gerettet werden. Krankenhäuser sollen mehr Zeit und Geld für Organtransplantationen bekommen. Transplantationsbeauftragte haben mehr Zeit und Befugnisse, Krankenhäuser werden angemessen vergütet und Empfänger haben die Möglichkeit Angehörigen des Spenders in einem anonymisierten Schreiben zu danken.

Transplantationsbeauftragter am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz ist Chefarzt Prof.  Dr. Jürgen Gschossmann. Er begrüßt die Initiative zur doppelten Widerspruchslösung: „Es gibt einen großen Mangel an Spenderorganen, die wir Patienten zuführen können, die ohne eine Organspende nicht überleben können. Jedes Jahr versterben in Deutschland tausende von Patienten wegen Organmangel.“ Eine doppelte Widerspruchslösung fordere jeden auf, sich – unabhängig von der persönlichen Entscheidung – Gedanken zu diesem wichtigen Thema zu machen, so Gschossmann.

Im Rahmen der Vortragsreihe der Freunde und Förderer des Klinikums Forchheim e.V. referiert Prof. Dr. Gschossmann am 25. November 2019 zur Widerspruchslösung bei der Organspende im Klinikum in Forchheim. Interessierte sind willkommen. Der Eintritt ist frei.

Kommentar zu Änderungen bei der Organspende

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Forchheim, 28. März 2019 – Vorsichtig drückt Moritz Mayr das Infrarot-Fieberthermometer in die Ohrmuschel des Patienten. 36,8 °Celsius meldet er an Schwester Waltraud und entfernt die Einmalplastikschutzkappe. Der Elfjährige begleitet einen Vormittag lang Gesundheits- und Krankenpfleger bei ihrer Arbeit im Klinikum im Rahmen der Aktion Girls-und Boys-Day. Ziel der bundesweiten Aktion ist es, Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 Berufe und Studienfächer erkunden zu lassen, in denen das jeweils eigene Geschlecht noch unterrepräsentiert ist.

Eigentlich möchte Moritz Rettungssanitäter werden: „Ich helfe gerne Menschen und als Sanitäter weiß man nicht, was auf einen zukommt.“ Außerdem reize es ihn, dass er im Rettungswagen bei Rot über die Ampel fahren darf, fügt er schmunzelnd hinzu. Der Rettungssanitäter muss einen ausführlichen Lehrgang, der 520 Stunden umfasst, absolvieren. Viele Hilfsorganisationen wie die Malteser oder der Arbeiter-Samariter-Bund und private Rettungsdienstschulen bieten den Kurs an. Ein Schnupperpraktikum im Rettungswagen gibt es nicht, weil dieser jederzeit für eine Einsatzfahrt bereit sein muss. Daher hat sich der Eggolsheimer Mittelschüler für das Klinikum in Forchheim entschieden und weil seine Tante hier schon einmal Patientin war. In der Notaufnahme trifft er auf Clemens Stein, der sich vom Rettungsdienst Nürnberg innerhalb von drei Jahren zum Notfallsanitäter ausbilden lässt. Ein Notfallsanitäter ist der Verantwortliche in einem Rettungswagen. Der Beruf ist die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst. Clemens Stein durchläuft während seiner Ausbildung Praktika in verschiedenen Abteilungen in Krankenhäusern und arbeitet zurzeit in der Notaufnahme in Forchheim.

Schwester Waltraud bringt Moritz anschließend bei, wie er Patientenbetten vorsichtig um die Ecke lenkt. Eine Frau hat einen Schlaganfall erlitten und muss jetzt im Bett in die Schlaganfalleinheit zur Überwachung gefahren werden. Neben Fiebermessen hilft der Junge auch die Manschette zum Blutdruckmessen anzulegen. Es gibt den systolischen und den diastolischen Wert, erklärt Schwester Waltraud. Außerdem zeigt sie, wie der Blutzucker gemessen wird: Mit einem kleinen Piekser wird ein Blutstropfen aus dem Finger erzeugt, der anschließend auf den Zuckergehalt überprüft wird. Moritz ist zurückhaltend: „Ich hätte Angst, dass ich beim Pieksen etwas anderes treffen würde.“

Am Ende des halbtägigen Praktikums ist der Junge erschöpft von den vielen neuen Eindrücken. Ob er einmal Rettungssanitäter werden möchte oder doch lieber Pflegefachmann weiß er noch nicht.

Neue Pflegeausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflege

Demnächst bildet die Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum in Forchheim nicht mehr zum Gesundheits- und Krankenpfleger aus, sondern zum Pflegefachmann oder zur –fachfrau. Die Ausbildung ruht auf zwei Säulen: dem theoretischen Unterricht in der Berufsfachschule für Krankenpflege und den praktischen Lernerfahrungen im Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz und anderen Einsatzorten.

Die Vergütung entspricht den Vorgaben des Tarifvertrags für den Öffentlichen Dienst (TVöD). Im ersten Ausbildungsjahr beträgt das Gehalt rund 1.140 Euro/Monat.