Monthly Archives: Oktober 2020

Wir wollen die Gefahr einer Coronavirus-Verbreitung im Kreißsaal minimieren. Werdende Väter bitten wir eine FFP 2 Maske mitzubringen, die in Apotheken erhältlich ist. Wenn die Patientin kein negatives Testergebnis – nicht älter als fünf Tage – vorweist, wird diese im Kreißsaal getestet. Bis ein negatives Ergebnis vorliegt, schützt sich unser Personal mit entsprechender Schutzausrüstung.

Forchheim, 19. Oktober 2020 – Der Förderverein des Klinikums Forchheim e.V. lud zu einem Vortrag von Prof. Dr. Oliver Schöffski ein über den NZ-Klinikcheck, einer Zusammenarbeit der Nürnberger Zeitung mit dem Lehrstuhl Gesundheitsmanagement an der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg. Dabei werden mehr als 40  Krankenhäuser im Umkreis von 50 km in und um Nürnberg anhand von Qualitätsdaten miteinander verglichen und ein Ranking für die bewerteten Leistungen – die medizinischen Behandlungen – erstellt.

Die Ergebnisse des Klinikchecks werden seit 2016 veröffentlicht. Neu ist in diesem Jahr die Fünf-Jahres-Übersicht. Hier erweist sich das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz als Musterschüler, wie Prof. Schöffski anhand der kontinuierlichen Verbesserung bei verschiedenen Indikationen darlegt.  So steigerte sich das Krankenhaus bei der Behandlung einer Lungenentzündung in den vergangenen fünf Jahren von Stufe 3 in die Stufe 1 der Top-Performer in diesem Jahr. Ähnliches gilt für die operative Entfernung des Wurmfortsatzes des Blinddarms. Hier stand das Klinikum 2016 auf den unteren Rängen. Heuer hat es sich in der ersten Kategorie etabliert. Auch bei der operativen Entfernung der Gallenblase erklomm das Klinikum von Stufe 3 im Jahr 2016 eine sehr gute Platzierung im vergangenen Jahr und erhält aktuell ein gutes Ranking. Konstant gute Fachbereiche hebt Prof. Schöffski ebenfalls hervor – die Geburtshilfe am Klinikum wird durchgängig als gut oder sehr gut bewertet.

Er unterstreicht, dass Leistungsbereiche eines Krankenhauses, die im Ranking in einer hell- oder dunkelgrünen Kategorie eingestuft sind – wie die Knieendoprothetik des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz – für solide, gute Qualität sprechen. „Ins Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz kann man ohne Bedenken gehen“, sagt er.

Abstimmung mit den Füssen und Anregung für Krankenhäuser

Das NZ-Klinikranking soll einerseits die potentiellen Patienten informieren und andererseits das Qualitätsbewusstsein bei den Krankenhäusern verstärken. Das Ranking unterstützt auch niedergelassene Mediziner bei der Suche nach der besten Klinik für ihre Patienten, die oft nicht die Zeit haben, sich in komplexe Qualitätsberichte einzulesen.                                              

Fünf-Jahres-Übersicht, Detailinfos und Fallzahlen im 200 km-Radius

Neben der Fünf-Jahres-Übersicht werden auch die Krankenhäuser mit den höchsten Fallzahlen im 200 km Radius veröffentlicht sowie Detailinformationen bestehend aus den medizinischen Qualitätsinformationen und der Patientenweiterempfehlungsrate der Weissen Liste, einem kosten- und werbefreien Internetportal.

Die Fallzahlen eines Leistungsbereiches tragen wesentlich zur Positionierung innerhalb einer Kategorie bei, wobei die Studie davon ausgeht, dass eine höhere Fallzahl mit einer höheren Expertise einhergeht.

Die Eingruppierung in eine der Kategorien „Beste“, „Mittlere“ und „Schlechteste“  oder eine Zwischenstufe der maximal fünf Kategorien erfolgt über die Daten aus den Qualitätsberichten, die jedes Krankenhaus veröffentlichen muss, genauer gesagt aus den Qualitätsindikatoren, die dem IQTiG – dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen – gemeldet werden. Gleichgewichtet werden diese mit anonymisierten AOK-Routinedaten kombiniert. Innerhalb der Kategorie entscheiden die Fallzahlen über die Platzierung, die durch die Patientenweiterempfehlungsrate noch variieren kann.

Die Daten, die für die Erstellung der Rangliste verwendet werden, sind veröffentlicht und frei zugänglich. Auf der Internetseite des Lehrstuhls wird allerdings kritisch angemerkt, dass die Ergebnisse mit zeitlichem Verzug veröffentlicht werden. So basieren die aktuellen Resultate auf Informationen aus dem Jahr 2018.

Kein kommerzielles Interesse

Prof. Dr. Schöffski betont in seinem Vortrag, dass kein kommerzielles Interesse bei der Erstellung des Rankings bestehe: „Alles wird aus den eigenen, mickrigen Lehrstuhlmitteln finanziert.“

Heuer werden in 17 Folgen verschiedene Indikationen beschrieben – einige bewertete Krankenhausleistungen sind auch fachabteilungsübergreifend , wie die Wundversorgung.

Lebenslauf Prof. Dr. Oliver Schöffski

Oliver Schöffski (Jahrgang 1961) erhielt sein Diplom im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Hannover 1990. Ein Jahr später erwarb er den Titel „Master of Public Health“ an der Medizinischen Hochschule Hannover. 1994 promovierte und 1999 habilitierte er an der Universität Hannover. Bis Oktober 2000 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Versicherungsbetriebslehre und als Managing Director der Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung der Universität Hannover tätig. Seit 2000 ist Prof. Schöffski Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsmanagement der Universität Erlangen-Nürnberg.

Foto: Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Bildunterschrift: Der Ärztliche Direktor am Standort Forchheim, Prof. Dr. med. Jürgen Gschossmann (links), und der Geschäftsführer der Klinikum Forchheim Fränkische Schweiz gGmbH, Sven Oelkers (rechts), danken Prof. Dr. Oliver Schöffski für den Vortrag.

Forchheim, 10.09.2020 – Im Klinikcheck – einem gemeinsamen Projekt der Nürnberger Zeitung und dem Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg – konnte sich das zertifizierte Endoprothetikzentrum am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz bei der Bewertung einer Kniegelenksersatzoperation im Vergleich zum Vorjahr um zwei Klassen verbessern: Unter 24 bewerteten Krankenhäusern platzierte sich das Klinikum in der Klasse der überdurchschnittlich guten Häuser. Die Anzahl der Komplikationen, die Angemessenheit der Entscheidung zur Operation und die Zufriedenheit der Patienten mit ihrer Krankenhausbehandlung waren ausschlaggebend für die Bewertung. 

Hauptoperateur PD Dr. med. Uwe Lehmann, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und  Unfallchirurgie am Klinikum in Forchheim, führt das gute Abschneiden auf den Einsatz der roboterarmassistierten Operationstechnik bei Kniegelenken zurück, die seit März 2018 angewandt wird. „Wir hatten im Referenzjahr keine einzige chirurgische Komplikation innerhalb von 90 bzw. 365 Tagen nach dem Eingriff. Bei den mehr als 200 Patienten, die wir mit der roboterarmassistierten Methode operiert haben, musste bislang niemand nachoperiert werden.“ Die Roboterarmassitenz besticht durch ihre Präzision beim Sägen des Prothesenbetts. Die Genauigkeit der navigierten Säge beträgt ein Zehntel Millimeter und ein Grad – viel präziser als alle bisherigen Verfahren.

Langer Leidensweg – genaue Vorteil-Nachteil-Evaluation

Der Entscheidung das Kniegelenk oder Teile davon durch eine Prothese ersetzen zu lassen gehen in der Regel viele schmerzerfüllte Jahre des Leidens voraus und konservative Therapiemaßnahmen helfen nicht mehr. In den meisten Fällen hat eine Arthrose die Struktur des Gelenks geschädigt. Uwe Lehmann beschreibt die Sorgfalt und das Augenmaß, mit dem der Eingriff in Erwägung gezogen wird: „Bei 187.000 Kniegelenken, die 2016 eingesetzt wurden, wird schnell die Kritik laut, dass dies zu viele seien. Wir prüfen deshalb ganz genau, ob sich der Patient eignet, sein Erkrankungsstadium, die Vorbehandlungen und mögliche Begleiterkrankungen. Erst wenn die Vorteile einer Operation offensichtlich überwiegen und eine Verbesserung der Lebensqualität durch die wiedergewonnene größere Beweglichkeit in Aussicht steht, raten wir zu einer Operation.“

Der Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement, der die Studie durchführt, merkt kritisch an, dass für einige Behandlungen eine längerfristige Betrachtung notwendig sei. So entstünden z.B. 30 Prozent aller Komplikationen nach dem Einsetzen eines künstlichen Gelenkes nach dem Krankenhausaufenthalt. Die Rückmeldungen aus den nachbehandelnden Rehabilitionskliniken seien aber ebenfalls positiv, beruhigt Operateur Dr. med. Franz Roßmeißl: „Die Mako-Patienten sind einfach weiter und schneller wieder fit.“ In den Studien benötigen sie weniger Physiotherapiestunden, Schmerzmittel und Liegedauer.

Rehabilitation

Dr. med. Stefan Middeldorf, Chefarzt der Orthopädischen Abteilung der Schön Klinik Bad Staffelstein, unterstreicht, dass das Reha-Ergebnis nach Endoprothetik vor allem durch patientenbezogene Eigenschaften, Alter, Grad der Mobilität vor der Operation und körperliche Dekonditionierung und Begleiterkrankungen variiere.

Prof. Dr. med. Bernd Kladny, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie der Rehabilitationsklinik in Herzogenaurach, erläutert die Vielschichtigkeit der oft langwierigen Heilungsverläufe nach Kniegelenkoperationen: „Im Vergleich zum Hüftgelenk ist das Kniegelenk mit weniger Weichteilen ausgestattet und biomechanisch viel komplexer aufgebaut – Denken Sie nur an die Kreuzbänder! Die stabilisierende Wirkung der Muskulatur muss wiederhergestellt werden. Meistens wird im Rahmen der Operation die Beinachse korrigiert, also X- oder O-Beine. Die Expertise von erfahrenen Operateuren trägt wesentlich zu einem positiven Ergebnis einer Knieendoprothese bei – und natürlich die Erwartungshaltung des Patienten.“ Wenn dieser sportlich sehr ambitioniert ist, ist die Erwartung an das Ergebnis höher als bei einem Menschen, der nur wieder im Alltag und seinem häuslichen Umfeld zurechtkommen möchte.

Die Haltbarkeit beträgt fünfzehn Jahre

Bei einer korrekten fachlichen Beurteilung, chirurgisch einwandfreiem Eingriff sowie komplikationslosem Verlauf kann von einer Haltbarkeit der Implantate von 15 Jahren und darüber hinaus ausgegangen werden.

Forchheim/Ebermannstadt, 2.10.2020 –  15 Medizinstudenten und Betreuer des Universitätsklinikum Erlangen lernten in einem Summercamp das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz und den Landkreis kennen. Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums, Landrat Dr. Hermann Ulm, und Geschäftsführer Sven Oelkers warben für den Landkreis Forchheim, denn fast zwei Drittel (64 Prozent) der 89 Hausärzte im Landkreis sind 50 Jahre alt oder älter. (Quelle: Gesundheitsregion plus).

Die BeLA-SummerSchool mit einem zweitägigen Programm an den zwei Standorten des Klinikums, Klettern in der Fränkischen Schweiz und Übernachtung auf Burg Feuerstein richtete sich an Studierende der Humanmedizin, die ins BeLA „Beste Landpartie“-Programm des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege aufgenommen wurden und gefördert werden. Im Rahmen dieses Programms verpflichten sich die angehenden Ärzte zur  Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in der ländlichen Region, in der das Praktische Jahr geleistet wurde. Der Direktor des Allgemeinmedizinischen Instituts des Universitätsklinikums, Prof. Dr. med. Thomas Kühlein, erläutert: „Die Zukunft der Hausarztmedizin wird anders als heute aussehen. Wir sehen die Tendenz sich in Gemeinschaftspraxen zusammen zu tun und die Arbeitsteilung – zwischen Haus- und Facharzt, auch zwischen Arzt und Medizinischem Fachangestellten – effizienter zu gestalten. Aktuell passiert eine Menge, um dem Landarztmangel zu begegnen. Dazu gehört auch das „Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin“, für das wir im Verbund mit den anderen allgemeinmedizinischen Lehrstühlen bayernweit das organisierende Institut sind.“

Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz ist Vorreiter bei Förderung der Landärzte

Das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz ist das erste der vier akademischen Lehrkrankenhäuser in Nordbayern, welches den Studierenden die Türen öffnet, um Hands-on-Erfahrungen zu sammeln und vielleicht die zukünftigen Mentoren für das Praktische Jahr kennenzulernen. Landrat Hermann Ulm hob in seiner Begrüßung die Vorzüge des Landkreises hervor: Einerseits profitiere dieser von global agierenden Arbeitgebern, wie den Siemens Heathineers, der guten Verkehrsanbindung und der Nähe der Städte Erlangen und Bamberg. Andererseits biete die Fränkische Schweiz mit ihren hervorragenden Gasthäusern  eine Mischung aus Landschaft und Ursprünglichkeit, die viel Raum zur Selbstverwirklichung lasse.

Großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten im Klinikum und bei niedergelassenen Ärzten

Sven Oelkers zeigte in seiner Ansprache konkret die Vorteile des regionalen Weiterbildungsverbunds Allgemeinmedizin auf, der die Organisation während der fünfjährigen allgemeinmedizinischen Weiterbildung übernimmt. Die Weiterbildung besteht aus verschiedenen Stationen, die teils in den beiden Krankenhäusern, teils bei niedergelassenen Ärzten absolviert werden müssen. Er hob die große Bandbreite der Zusatzqualifikationen der 23 teilnehmenden Hausärzte hervor, von der Phlebologie und Psychotherapie über Sportmedizin bis zur Notfallmedizin. Außerdem würden die Praxen sich in der Regel bei den Allgemeinmedizinern bewerben, nicht andersherum.

Wie am Frühstücksbuffet im Hotel könne der Arzt in Weiterbildung sich auch während seiner Stationen im Klinikum die Bereiche herauspicken, die er/sie vertiefen möchte. „Das Krankenhaus bietet Ihnen das gesamte Spektrum an medizinischen Herausforderungen, die Sie später in der Hausarztpraxis kennenlernen werden: Geriatrie und Kardiologie in Ebermannstadt und Innere Medizin, Chirurgie oder Intensivmedizin in Forchheim. Sie werden mit offenen Armen empfangen – Zuerst in der Klinik, dann in der Praxis“, versprach er.