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Forchheim/Ebermannstadt – Sven Oelkers wurde von der Gesellschafterversammlung zum Geschäftsführer der Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz gGmbH bestellt.

Die Betriebsgesellschaft – das kleine „g“ steht für gemeinnützig – wird laut einem Beschluss von Stadt- und Kreisrat zum 1. Januar 2019 gebildet. Unter ihrem Dach entsteht ein neues Krankenhaus „Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz“ mit zwei Standorten in Forchheim und Ebermannstadt. Ziel des Verschmelzens der beiden Häuser ist es, sich auf das jeweilige Leistungsangebot zu spezialisieren und das Spektrum der medizinischen Versorgung im Landkreis zu erweitern.

Zunächst steht die bauliche Erweiterung am Klinikum Forchheim an, um das medizinische Fusionskonzept umsetzen zu können. Bis zur Umsetzung der baulichen Struktur bleiben die medizinischen Angebote in der vorhandenen Form an beiden Standorten erhalten.

Nach der baulichen Anpassung werden in der Klinik in Ebermannstadt die Bereiche Psychosomatik, Akutgeriatrie und Palliativmedizin weiter ausgebaut. Forchheim übernimmt die interventionellen kardiologischen und komplexen gastroenterologischen Fälle.

Sven Oelkers freut sich über die Ernennung zum Geschäftsführer als Zeichen des Vertrauens: „Wir bieten ein klares medizinisches Konzept an beiden Standorten, welches noch weiter ausgebaut wird.“ Der 41-Jährige ist bereits seit 2016 Klinikdirektor des Klinikums Forchheim und Mitglied der Arbeitsgruppe „Klinikfusion“, bestehend aus Oberbürgermeister und Landrat, zwei Juristen, je einem Vertreter aus Kreis- und Stadtrat und Vertretern des Betriebs- und Personalrats und den Geschäftsführern der Kliniken.

Die Allgemeinchirurgische Abteilung am Klinikum Forchheim lud ein zum 8. Expertenworkshop Hernienchirurgie und 37 Chef- und Oberärzte aus ganz Deutschland kamen vom 22. bis 23. November 2018 in die Königsstadt. Unter einer „Hernie“ versteht man das Austreten von Eingeweiden aus der Bauchhöhle, umgangssprachlich als „Bruch“ bezeichnet. Es gibt äußere und innere Hernien, die häufigste äußere Hernie ist der „Leistenbruch“, die häufigste innere der „Zwerchfellbruch“

Der zweitägige Workshop untergliederte sich in Fachvorträge am Donnerstag und Live-Operationen am Freitag. Die Operationen erfolgten minimalinvasiv, also mit sogenannter Schlüssellochtechnik über einen hochmodernen 3D-Videoturm. Die Teilnehmer konnten mithilfe der Datenübertragung und speziellen 3D- Brillen das Vorgehen im Operationssaal ebenfalls live in 3D-Optik mit verfolgen. Chefarzt Dr. Bernhard Drummer führte  laparoskopische (per Bauchspiegelung) Eingriffe bei Hiatushernien (Zwerchfellbruch) durch. In einem Fall war nahezu der komplette Magen durch die Bruchlücke von seiner ursprünglichen Lage im Bauchraum in den Brustraum verlagert. Im Anschluss operierte der leitende Oberarzt Dr. Michael Sturm einen Leistenbruch und einen sogenannten Rezidivleistenbruch (bereits in offener Technik voroperiert) ebenfalls in minimal invasiver Technik und im 3D- Bildmodus. Die Videolaparoskopie in 3D-Technik wird am Klinikum Forchheim bereits seit fünf Jahren angeboten und durchgeführt.

Prof. Dr. Wolfgang Steurer, Viszeralchirurg am Krankenhaus in Leonberg bei Stuttgart, nahm zum ersten Mal am Hernienworkshop teil. Der Bauchspezialist sieht die Vorteile der kleinen Expertenrunde: „Auf den kleinen Meetings kann man ganz offen über Themenbereiche sprechen. Das geht auf großen Kongressen nicht. Hier erhält man gute Tipps. Wie machen es die Kollegen?“ Hilfreich empfindet er die 3D-Sicht auf die Operationsbilder aus der Bauchhöhle. Wolfgang Steurer informierte sich auch über die Fortschritte auf dem Gebiet der Kunststoffnetze, die verhindern sollen, dass erneut eine Hernie auftritt. Hier ist die Allgemeinchirurgische Abteilung unter der Leitung von Chefarzt Dr. Bernhard Drummer federführend in der Entwicklung neuer Materialien.

Erstmalig wurden hier neue, speziell für die Versorgung von „Zwerchfellbrüchen“ angefertigte Netze eingesetzt.

Rechtzeitig zur Abschaltung des analogen Kabelfernsehens am 22. November 2018 hat das Klinikum Forchheim 254 neue Fernseher inklusive Ersatzgeräten für die Patientenzimmer angeschafft.

Über ein Netzwerkkabel, das gleichzeitig Strom liefert, empfangen die Fernseher digital und geben das Fernsehprogramm in HD-Qualität wieder. Neben den Fernsehkanälen wählen die Patienten über das Touch-Screen auch die weiteren Angebote: Radio, Life-Schaltung auf die Gottesdienste, die in der hauseigenen Kapelle abgehalten werden, sowie den Klinik-Informationskanal.

Ein Patient lobt: „Ich bin schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres im Klinikum. Besonders die viel bessere Bildqualität habe ich sofort bemerkt.“ Wer nicht ganz auf Filme-on-demand verzichten möchte, kann sich einen WLAN-Zugang im Klinikum buchen.

Krankenhausdirektor Sven Oelkers unterstreicht: „Wir möchten unseren Gästen den Aufenthalt im Klinikum so angenehm wie möglich gestalten. Die Anforderungen an die Entertainment-Ausstattung in Krankenhäusern werden immer größer. Da wollen wir auch Wegbereiter sein und unseren Patienten entsprechend hochwertige Leistungen anbieten.“

Zum 1. November 2018 wurde Dr. Judith Neglein zur Oberärztin auf der Intensivstation ernannt. Krankenhausdirektor Sven Oelkers und Chefarzt Dr. Ulrich von Hintzenstern gratulieren.