Yearly Archives: 2018

Eine Schule für Eltern bietet seit Neuestem das Klinikum Forchheim, die den werdenden Eltern die Unsicherheit vor diesem Lebensereignis – der Geburt des eigenen Kindes –  nehmen soll.

Die „Schule“ umfasst Kurse zum Beckenboden, Geburtsvorbereitung, Rückbildung, Säuglingspflege sowie Schwangerschaftsgymnastik und eignet sich für werdende Mütter und – je nach Ausrichtung – für Paare, die Eltern werden oder gerade geworden sind.

Neben Kooperationspartnerinnen, die diese Kurse in den Räumen des Forchheimer Klinikums anbieten, haben die Hebammen des Forchheimer Kreißsaals zusammen mit Kolleginnen aus der Physiotherapie und unserem Kinderzimmer einen Kurs für „beckenbodenorientierte Schwangerschaftsgymnastik“ entwickelt. Der Kurs beinhaltet u.a. physiotherapeutische Beckenboden-, Körper- und Atemübungen, die Phasen der Geburt, körperliche Vorgänge unter der Geburt, Möglichkeiten der Schmerzbewältigung, außerdem Informationen über das Betreuungskonzept nach der Geburt.

Geburtsvorbereitungskurse im Klinikum Forchheim

(immer donnerstags von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr – 7 Abende, Info u. Anmeldung unter Tel. 09545/70708) 

Säuglingspflegekurs für werdende Eltern im Klinikum Forchheim

(2 x Montagabend von 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr, Info u. Anmeldung unter Tel. 09191/610-646 oder 09191/14389).

Rückbildungskurse im Klinikum Forchheim

(immer donnerstags von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr – 7 Abende, Info u. Anmeldung unter Tel. 09545/70708)

Schwangerschaftsgymnastik mit Schwerpunkt Beckenboden im Klinikum Forchheim

(mittwochs, 15:00-17:00 Uhr, Info u. Anmeldung unter Tel. 09191/610-208)

„Beckenbodentraining nach der Geburt“ im Klinikum Forchheim

(8 x dienstags 17:00 – 18:10 Uhr, Info u. Anmeldung unter Tel. 09191/729806 oder 0157/82743656)

„Rektusdiastase Ade – Stabile Mitte“ im Klinikum Forchheim

Übungen, die einer Rektusdiastase vorbeugen, das ist ein Auseinanderstehen (mehr als zwei Zentimeter) der geraden Bauchmuskeln, meist eine Folge von Schwangerschaft und Geburt. Sie prädestiniert zu Bauchwandbrüchen.

(6 x dienstags 18:30 – 19:30 Uhr, Info u. Anmeldung unter Tel. 09191/729806 oder 0157/82743656)

Das Klinikum Forchheim ehrte in einer Feierstunde langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verabschiedete einige in den Ruhestand. Krankenhausdirektor Sven Oelkers unterstrich in seiner Ansprache den Wandel in den Pflegeberufen.
Anschließend dankte die stellvertretende Krankenhausdirektorin Margit Hallmann mit sehr persönlichen Worten für die langjährige Unterstützung. Sie händigte Urkunden des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen aus, sowie einen zusätzlichen Scheck des Klinikums, Blumen und süße Kleinigkeiten.

Zum 40-jährigen Dienst-Jubiläum
Die Jubilarinnen – Christina Hippmann, Barbara Meiler und Helene Zimmermann – absolvierten die Ausbildung im alten Forchheimer Krankenhaus. Alle drei wurden im unmittelbaren Anschluss an die Ausbildung übernommen und haben daher ihre 40-jährige Dienstzeit ausschließlich am Klinikum Forchheim erbracht. Christina Hippmann übernahm nach dem Umzug in das neue Krankenhausgebäude die pflegerische Leitung der Inneren Station. Barbara Meiler hat sich als Allrounderin in der Radiologie einen Namen gemacht; sie ist in allen Bereichen versiert, angefangen vom konventionellen Röntgen über CT, MRT und Angiographie. Helene Zimmermann unterstützt das Team der Gynäkologischen Abteilung.

Zum 25-jährigen Dienstjubiläum
Miriam Pircher, die eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Laboratoriums-Assistentin absolvierte, zeichnet sich durch umfangreiches und breit gefächertes technisches Verständnis aus, welches bei der Umstellung auf immer neuere und moderne Geräte im hauseigenen Labor erforderlich ist.
Krankenpflegerin Simone Pister wechselte mit dem Umzug des Krankenhauses auf die Wahlleistungsstation. Sie betreut seitdem nicht nur internistische Patienten sondern auch Patienten der chirurgischen Fachrichtungen.
Angelika Schrüfer wählte als zweite Berufsausbildung den Beruf der Krankenschwester. Sie ist heute auf der Station Allgemeinchirurgie tätig. Die gelernte Arzthelferin Ingrid Stirnweiß unterstützt als Chefarztsekretärin Chefarzt Dr. Klaus Swoboda in der Radiologie.

Zur Verabschiedung in den Ruhestand
Die vier „Ruheständler“ haben zusammengerechnet 140 Jahre Dienst im Krankenhaus erbracht. Theresia Herbst und Marie-Luise Beck waren beim Abschluss der Schullaufbahn zu jung, um eine Krankenpflegeausbildung beginnen zu können. So fing Luise Beck im Alter von 15 Jahren als Stationsgehilfin am Krankenhaus an, während Theresia Herbst eine hauswirtschaftliche Berufsfachschule besuchte. In den Jahren 1972 bis 1975 besuchten beide die Krankenpflegeschule, die damals noch unter der Leitung der Mallersdorfer Schwestern stand – eine Ordensgemeinschaft der Armen Franziskanerinnen. Theresia Herbst war bis zum Ruhestand auf der Station Allgemeinchirurgie aktiv, Marie-Luise Beck auf der Inneren Station.

Johanna Drummer begann 1991 als teilzeitbeschäftigte Krankenschwester auf der Internen Männerstation ihre Tätigkeit für das Forchheimer Krankenhaus und wurde im Jahr 2000 zur Stationsleitung der chirurgischen Privatstation ernannt. Später übernahm sie die Leitung der Wahlleistungsstation

Stephan Dorn geht nach 31 Jahren Dienst im Krankenhaus Forchheim in den Ruhestand. Die Frage, ob er wieder einen Pflegeberuf ergreifen würde, wenn er noch einmal von vorne anfangen könne, bejaht der Leiter der Station Orthopädie und Unfallchirurgie: „Der Dank der Patienten und das Lächeln sind mir wertvoll. Es gab nur wenige Momente in meinem Berufsleben, in denen ich mich überfordert gefühlt habe. Dramatische Augenblicke werde ich nicht vergessen: Eine schwer verletzte junge Frau wurde eingeliefert. Sie ist mir auch deshalb in Erinnerung geblieben, weil es für sie gut ausgegangen ist.“

Auf dem Foto (@Klinikum Forchheim) v.l.n.r.: Margit Hallmann, Christina Hippmann, Barbara Meiler, Helene Zimmermann, Ingrid Stirnweiß, Luise Beck, Angelika Schrüfer, Simone Pister, Theresia Herbst, Miriam Pircher, Johanna Drummer, Stephan Dorn, Sven Oelkers.

Alle Jahre wieder besucht der Bischof von Myra – der heilige Nikolaus, alias Stephan Dorn – mit seinen himmlischen Begleitern – den Engeln Lena Bundgaard (22) und Sophia Niewandt (20) – die Patienten. Auf dem Foto sind sie auf der Station 13.

Die Qualität des Endoprothesenzentrums Forchheim unter der Leitung von PD Dr. med. Uwe Lehmann (Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie) wurde am 3. Dez. 2018 erneut durch das Internationale Zertifizierungsinstitut für Management und Personal „ClarCert“ auf Herz und Nieren geprüft.

Das Endoprothesenzentrum Forchheim wurde 2013 durch das Klinikum Forchheim in Kooperation mit der Gemeinschaftspraxis medikon von Dr. med. Franz Roßmeißl und Jürgen Waibel gegründet. Seitdem hat sich das Endoprothesenzentrum auf die Diagnose von Gelenkerkrankungen und den Ersatz durch künstliche Knie- und Hüftgelenke spezialisiert. Großer Wert wird dabei auch auf die Behandlung nach der Operation gelegt, d.h. Physiotherapie, Rehabilitation und Nachsorge sind wichtige Bestandteile des Gesamtkonzepts.

Das Zentrum wurde erstmals vor vier Jahren erfolgreich als EndoProthetikZentrum zertifiziert. Auch das diesjährige Überwachungsaudit verlief sehr erfolgreich. Zwölf Stunden lang durchleuchtete der Auditor Dr. med. Hans-Udo Gramlich sämtliche Facetten des Endoprothesenzentrums. Dabei konnte er im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses einige kleinere Verbesserungspotenziale aufzeigen. Hervorgehoben wurden die exzellente Zusammenarbeit aller Beteiligten und die daraus resultierende optimale Patientenversorgung.

Besonders beeindruckt zeigte sich Dr. Gramlich vom Einsatz des roboterarmassistierten Chirurgiesystems „MAKO“. Das Endoprothesenzentrum Forchheim spielt in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle in Deutschland, da es zu den bisher erst fünf Kliniken in Deutschland gehört, die dieses innovative System einsetzen. Vor dem Eingriff wird dabei zuerst ein dreidimensionales Computertomogramm angefertigt, mit dem dann eine patientenspezifische Planung vorgenommen wird. Die Roboterarm-unterstützte Chirurgie erlaubt es, die Prothese mit außerordentlich hoher Präzision in minimalinvasiver Technik zu implantieren. Durch den perfekten Sitz der Prothese profitieren die Patienten von einer schnelleren Rehabilitation und verbessertem funktionellen Ergebnis im Vergleich zur herkömmlichen Operationstechnik.

Forchheim/Ebermannstadt – Sven Oelkers wurde von der Gesellschafterversammlung zum Geschäftsführer der Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz gGmbH bestellt.

Die Betriebsgesellschaft – das kleine „g“ steht für gemeinnützig – wird laut einem Beschluss von Stadt- und Kreisrat zum 1. Januar 2019 gebildet. Unter ihrem Dach entsteht ein neues Krankenhaus „Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz“ mit zwei Standorten in Forchheim und Ebermannstadt. Ziel des Verschmelzens der beiden Häuser ist es, sich auf das jeweilige Leistungsangebot zu spezialisieren und das Spektrum der medizinischen Versorgung im Landkreis zu erweitern.

Zunächst steht die bauliche Erweiterung am Klinikum Forchheim an, um das medizinische Fusionskonzept umsetzen zu können. Bis zur Umsetzung der baulichen Struktur bleiben die medizinischen Angebote in der vorhandenen Form an beiden Standorten erhalten.

Nach der baulichen Anpassung werden in der Klinik in Ebermannstadt die Bereiche Psychosomatik, Akutgeriatrie und Palliativmedizin weiter ausgebaut. Forchheim übernimmt die interventionellen kardiologischen und komplexen gastroenterologischen Fälle.

Sven Oelkers freut sich über die Ernennung zum Geschäftsführer als Zeichen des Vertrauens: „Wir bieten ein klares medizinisches Konzept an beiden Standorten, welches noch weiter ausgebaut wird.“ Der 41-Jährige ist bereits seit 2016 Klinikdirektor des Klinikums Forchheim und Mitglied der Arbeitsgruppe „Klinikfusion“, bestehend aus Oberbürgermeister und Landrat, zwei Juristen, je einem Vertreter aus Kreis- und Stadtrat und Vertretern des Betriebs- und Personalrats und den Geschäftsführern der Kliniken.

Die Allgemeinchirurgische Abteilung am Klinikum Forchheim lud ein zum 8. Expertenworkshop Hernienchirurgie und 37 Chef- und Oberärzte aus ganz Deutschland kamen vom 22. bis 23. November 2018 in die Königsstadt. Unter einer „Hernie“ versteht man das Austreten von Eingeweiden aus der Bauchhöhle, umgangssprachlich als „Bruch“ bezeichnet. Es gibt äußere und innere Hernien, die häufigste äußere Hernie ist der „Leistenbruch“, die häufigste innere der „Zwerchfellbruch“

Der zweitägige Workshop untergliederte sich in Fachvorträge am Donnerstag und Live-Operationen am Freitag. Die Operationen erfolgten minimalinvasiv, also mit sogenannter Schlüssellochtechnik über einen hochmodernen 3D-Videoturm. Die Teilnehmer konnten mithilfe der Datenübertragung und speziellen 3D- Brillen das Vorgehen im Operationssaal ebenfalls live in 3D-Optik mit verfolgen. Chefarzt Dr. Bernhard Drummer führte  laparoskopische (per Bauchspiegelung) Eingriffe bei Hiatushernien (Zwerchfellbruch) durch. In einem Fall war nahezu der komplette Magen durch die Bruchlücke von seiner ursprünglichen Lage im Bauchraum in den Brustraum verlagert. Im Anschluss operierte der leitende Oberarzt Dr. Michael Sturm einen Leistenbruch und einen sogenannten Rezidivleistenbruch (bereits in offener Technik voroperiert) ebenfalls in minimal invasiver Technik und im 3D- Bildmodus. Die Videolaparoskopie in 3D-Technik wird am Klinikum Forchheim bereits seit fünf Jahren angeboten und durchgeführt.

Prof. Dr. Wolfgang Steurer, Viszeralchirurg am Krankenhaus in Leonberg bei Stuttgart, nahm zum ersten Mal am Hernienworkshop teil. Der Bauchspezialist sieht die Vorteile der kleinen Expertenrunde: „Auf den kleinen Meetings kann man ganz offen über Themenbereiche sprechen. Das geht auf großen Kongressen nicht. Hier erhält man gute Tipps. Wie machen es die Kollegen?“ Hilfreich empfindet er die 3D-Sicht auf die Operationsbilder aus der Bauchhöhle. Wolfgang Steurer informierte sich auch über die Fortschritte auf dem Gebiet der Kunststoffnetze, die verhindern sollen, dass erneut eine Hernie auftritt. Hier ist die Allgemeinchirurgische Abteilung unter der Leitung von Chefarzt Dr. Bernhard Drummer federführend in der Entwicklung neuer Materialien.

Erstmalig wurden hier neue, speziell für die Versorgung von „Zwerchfellbrüchen“ angefertigte Netze eingesetzt.

Rechtzeitig zur Abschaltung des analogen Kabelfernsehens am 22. November 2018 hat das Klinikum Forchheim 254 neue Fernseher inklusive Ersatzgeräten für die Patientenzimmer angeschafft.

Über ein Netzwerkkabel, das gleichzeitig Strom liefert, empfangen die Fernseher digital und geben das Fernsehprogramm in HD-Qualität wieder. Neben den Fernsehkanälen wählen die Patienten über das Touch-Screen auch die weiteren Angebote: Radio, Life-Schaltung auf die Gottesdienste, die in der hauseigenen Kapelle abgehalten werden, sowie den Klinik-Informationskanal.

Ein Patient lobt: „Ich bin schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres im Klinikum. Besonders die viel bessere Bildqualität habe ich sofort bemerkt.“ Wer nicht ganz auf Filme-on-demand verzichten möchte, kann sich einen WLAN-Zugang im Klinikum buchen.

Krankenhausdirektor Sven Oelkers unterstreicht: „Wir möchten unseren Gästen den Aufenthalt im Klinikum so angenehm wie möglich gestalten. Die Anforderungen an die Entertainment-Ausstattung in Krankenhäusern werden immer größer. Da wollen wir auch Wegbereiter sein und unseren Patienten entsprechend hochwertige Leistungen anbieten.“

Zum 1. November 2018 wurde Dr. Judith Neglein zur Oberärztin auf der Intensivstation ernannt. Krankenhausdirektor Sven Oelkers und Chefarzt Dr. Ulrich von Hintzenstern gratulieren.

Seit Oktober 2018 strahlt der Sender RTL eine Serie aus, „Der nächste, bitte! Die neue Arztserie aus dem echten Leben.“ Am Montag, den 5. November, wurde in der Sendung eine Entbindung am Klinikum Forchheim gezeigt. Die Sendung kann auf www.tvnow.de gesehen werden:

https://www.tvnow.de/rtl/der-naechste-bitte/kommt-der-nachwuchs-wie-geplant/player?utm_source=RTL&utm_medium=link&utm_campaign=Ganze_Folgen&utm_term=der-naechste-bitte

Das Fernsehteam begleitete die Schwangere aus dem Landkreis Forchheim zur Voruntersuchung am errechneten Geburtstermin und bei der Entbindung von einer Tochter.

Die Vorgängersendung „Hebammen im Einsatz“ legte den Fokus auf die werdenden Mütter, während die Serie „Der nächste, bitte!“ den Berufsalltag von Ärzten, Hebammen und Therapeuten zeigt – von der klassischen Erkältung über den doppelten Beinbruch bis hin zur Schönheits-OP. Dr. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Forchheim, sagt: „Unser Klinikum ist das Erste, das die Produktionsfirma als Drehort für eine Geburt ausgewählt hat. Mit unserem erfahrenen Team aus Ärzten und Hebammen war unsere Patientin und ihr Kind zu jedem Zeitpunkt bestens versorgt.“

Das natürlichste der Welt – die Geburt

Die diensthabende Hebamme beschreibt den Geburtsvorgang: „Um 1:00 Uhr nachts hatte sich das Ziehen im Bauch in so kräftige regelmäßige Wehen verwandelt, dass die Patientin ein Schmerzmittel wünschte. Sie bekam eine Schmerzinfusion. Die Wehen waren jetzt sehr häufig, alle 2 Minuten. Der Muttermund hatte sich schon etwas geöffnet, deshalb wurde die Kamerafrau informiert. Die Herztöne des Babys, die per CTG-Gerät abgehört wurden, waren gleichmäßig. Beim Kind zeichnete sich kein Geburtsstress ab. Um ca. 2:30 Uhr platzte die Fruchtblase. Dann ging alles schnell: Die Wehen waren jetzt sehr stark und drückten das kindliche Köpfchen so fest auf den Muttermund, dass dieser sich vollständig öffnete. Das Baby, das bisher alles gut mitgemacht hatte, war wohl in diesem Moment etwas überfordert und die Gebärende musste ganz gezielt tief in den Bauch atmen, um so ihrem Baby bei jeder Wehe eine große Portion Sauerstoff zu schicken. Eine gute Überwachung von Mutter und Kind war wichtig.“ Um 3.51 Uhr erblickte das kleine Mädchen das Licht der Welt.

Bewerbung und Casting
Die Hauptakteurin hatte sich während der Hochzeitsvorbereitungen die Sendung „Hebammen im Einsatz“ angeschaut und als sie schwanger wurde, bewarb sie sich bei RTL. Nach einem erfolgreichen Casting stand fest, dass ihre Entbindung gefilmt wird. Die 31-Jährige wählte das Klinikum Forchheim, weil die Strecke von ihrem Zuhause und diesem Krankenhaus am kürzesten ist.

Ab der 36. Schwangerschaftswoche

Das Klinikum Forchheim nimmt Frauen ab der 36. Schwangerschaftswoche auf. Ab diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft ist eine komplikationslose Entbindung sehr wahrscheinlich. Lediglich ein Prozent der rund 700 Neugeborenen, die pro Jahr im Klinikum geboren werden, wird in eine Kinderklinik in der Nähe verlegt.

Anfang Oktober beginnt das Schuljahr für die Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum Forchheim. 21 Teilnehmer haben sich im diesjährigen Schuljahr für die dreijährige Ausbildung in der Krankenpflege entschieden.

Diese findet an der Berufsfachschule in Blockform statt: Theoretischer Unterricht mit Lerneinheiten zu Gesundheits- und Krankenpflege und berufsbezogenen Grundlagen aus den Bereichen Medizin, Recht und Politik wechselt sich ab mit praktischen Einsätzen auf den verschiedenen Stationen im Klinikum Forchheim. Weitere Einsätze in der praktischen Ausbildung finden in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum am Michelsberg in Bamberg und bei einem ambulanten Pflegedienst in Forchheim statt.

Teilnehmer mit unterschiedlichen Werdegängen

Katharina Zurek gibt im ersten Kurs Unterricht in Gesundheits- und Krankenpflege. Sie unterweist in der Körperpflege des Patienten und demonstriert harnableitende Maßnahmen. Die diesjährigen Teilnehmer weisen sehr heterogene Werdegänge auf, findet sie: „Einige haben einen Mittelschulabschluss und eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung, andere haben gerade das Abitur bestanden. Studienabbrecher und Pflegefachhelfer sind auch dabei.“ Die Gesundheits- und Pflegepädagogin findet es gut, dass die unterschiedlichen Erfahrungen der Teilnehmer in die Gruppe einfließen. Die Berufsfachschule verfügt über 45 Ausbildungsplätze, die sich auf drei Kurse mit rund 15 Auszubildenden pro Kurs verteilen. Katharina Zurek sieht die Vorteile der Berufsfachschule im Einzugsgebiet der Fränkischen Schweiz. Als vergleichsweise kleine Schule seien die Plätze schnell vergeben, sagt sie.

Peter (19) aus Hallerndorf möchte sich nach einem siebenmonatigen Pflegepraktikum in Bamberg als Gesundheits- und Krankenpfleger ausbilden lassen. Der erste Eindruck nach zwei Wochen Unterricht: „Hier lernt man in schulischer Form, warum man bestimmte Tätigkeiten als Pfleger macht. Dieses Hintergrundwissen hat mir gefehlt.“ Nach der Ausbildung möchte Peter ein Medizinstudium beginnen oder sich weiter zum Intensivpfleger oder Rettungssanitäter ausbilden lassen. Am meisten gefällt ihm das Fach Anatomie, weil der Unterricht gut gestaltet und der Lernstoff nachvollziehbar ist.

Ende November beginnt der erste Praxisblock, bei dem die theoretisch erworbenen Kenntnisse umgesetzt werden können. Schwerpunkt wird die Vitalzeichenerhebung und die Mobilisation sein.

Ausbildungsvergütung

Die Weiterbildungsmöglichkeiten nach Abschluss der Ausbildung in der Krankenpflege in der Krankenpflege sind mannigfaltig. Durch Fachweiterbildungen – beispielsweise in der Onkologie oder Anästhesie/Intensivmedizin, Krankenhaushygiene, Qualitätsmanagement oder in der psychiatrischen Pflege – kann man Zusatzqualifikationen erlangen oder ein Studium in den Bereichen Gesundheits- und Pflegepädagogik, Public Health oder Pflegemanagement absolvieren. Die Ausbildungsvergütung entspricht den Vorgaben des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst und beträgt im ersten Schuljahr bereits 1.091, ab März 2019 1.141 Euro brutto pro Monat.

Ab dem 1. Januar 2019 übernimmt Daniela Leuker die Leitung der Station Orthopädie und Unfallchirurgie. Krankenhausdirektor Sven Oelkers gratuliert. Der jetzige Stelleninhaber geht in den Ruhestand.

„Wie stellt man während der Schwangerschaft fest, ob ein ungeborenes Kind einen Gendefekt hat?“ Das war die schwerste Frage in der Abschlussprüfung, kommentiert eine der Schülerinnen der Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum Forchheim. Mit dem mündlichen Teil endet die staatliche Prüfung in der Krankenpflege. Alle elf Absolventinnen und Absolventen haben bereits einen Arbeitsvertrag in der Tasche: Sechs von ihnen werden als Gesundheits- und Krankenpfleger vom Klinikum Forchheim übernommen. Ein Absolvent wird auf der Intensivstation übernommen, eine Absolventin auf einer internistischen Station, drei auf der Wahlleistungsebene und ein Absolvent geht in die Ambulanz.

Bei der Zeugnisverleihung gratulierte Krankenhausdirektor Sven Oelkers den Schülern zum Erfolg. Er freue sich, dass mehr als die Hälfte der Absolventen im Haus bleibe, so Oelkers. Für diejenigen, die erst einmal in anderen Krankenhäusern Erfahrung sammeln möchten, stünde die Tür immer offen: „Dank der Kooperation mit der Universitätsklinik Erlangen bieten wir auch die Fachweiterbildung zum OP-Pfleger an“, warb er für diesen Beruf.

Der Prüfungsvorsitzende der Regierung von Oberfranken, Medizinaldirektor und Experte für Krankenhaushygiene Bernhard Grüner, überreichte den examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger/innen ihr Prüfungszeugnis und beglückwünschte sie zu ihrer Berufswahl. Fünf Schüler/innen – Carl Göttler, Sophia Hammerand, Dominik Kaiser, Franziska Siegmund und Lea Wolf– nahmen von der Schulleitung eine Anerkennungs-Urkunde, die von der Regierung von Oberfranken für einen hervorragenden Abschluss der Berufsfachschule ausgestellt wurde, entgegen

Praktisch mit dem Beruf vertraut werden

Die Ausbildung an der Berufsfachschule findet in Blockform statt: Theoretischer Unterricht mit Lerneinheiten zu Gesundheits- und Krankenpflege und berufsbezogenen Grundlagen aus den Bereichen Medizin, Recht und Politik wechselt sich ab mit praktischen Einsätzen auf den verschiedenen Stationen im Klinikum Forchheim. Weitere Einsätze in der praktischen Ausbildung finden in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum am Michelsberg in Bamberg und bei einem ambulanten Pflegedienst in Forchheim statt. Der theoretische und fachpraktische Unterricht richtet sich nach den Lehrplanrichtlinien des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus für die Berufsfachschulen für Krankenpflege Die staatliche Prüfung umfasst jeweils einen schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil.

Die Berufsfachschule verfügt über 45 Ausbildungsplätze, die sich auf drei Kurse mit rund 15 Auszubildenden pro Kurs verteilen.

Hervorragende Vergütung

Die Weiterbildungsmöglichkeiten nach Abschluss der Ausbildung in der Krankenpflege in der Krankenpflege sind mannigfaltig. Durch Fachweiterbildungen – beispielsweise in der Onkologie oder Anästhesie/Intensivmedizin, Krankenhaushygiene, Qualitätsmanagement oder in der psychiatrischen Pflege – kann man Zusatzqualifikationen erlangen oder ein Studium in den Bereichen Gesundheits- und Pflegepädagogik, Public Health oder Pflegemanagement absolvieren. Die Ausbildungsvergütung entspricht den Vorgaben des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst und beträgt im ersten Schuljahr bereits 1.091, ab März 2019 1.141 Euro brutto pro Monat. Ein Gesundheits- und Krankenpfleger, der die Berufsausbildung gerade abgeschlossen hat, verdient nach TVöD Pflege (2018) 35.020 Euro brutto pro Jahr (inklusive Jahressonderzahlung, Entgeltgruppe P 7, Stufe 2), ein Stationsleiter erhält nach zehn Jahren als Gesundheits- und Krankenpfleger im öffentlichen Dienst 54.842 Euro (inklusive Jahressonderzahlung, Entgeltgruppe P 12, Stufe 5). Samstags-/Sonntags-/Feiertagszuschläge, Schichtzulage und Zuschläge für Nachtarbeit kommen je nach Leistung hinzu.

Seit Schulbeginn im September strömen vor allem Kinder zur Schule. Eine Schule für Eltern bietet seit Neuestem das Klinikum Forchheim, die den werdenden Eltern die Unsicherheit vor diesem Lebensereignis – der Geburt des eigenen Kindes –  nehmen soll.

Der Kurs wird vom Klinikum Forchheim angeboten, weil zahlreiche schwangere Frauen keinen Platz in einem Geburtsvorbereitungskurs einer niedergelassenen Hebamme finden konnten. Laut einer Erhebung des Forchheimer Landratsamtes bräuchte der Landkreis – gemessen an den Geburten (2015: 1.015) – doppelt so viele niedergelassene Hebammen wie die gemeldeten 16.  Der Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Stefan Weingärtler, und die leitende Hebamme, Petra Loher-Fischer, hoffen mit dem Angebot des Klinikums zur Entlastung der freiberuflichen Hebammen im Landkreis beizutragen.

Zu Beginn erläutert die Kinderkrankenschwester die erste Zeit mit dem Neugeborenen. Das Wichtigste sei die innere Zweisamkeit zwischen Mutter und Kind, das Bonding. Sie zeigt das richtige Anlegen an die Brust und erklärt, dass es bis zum Milcheinschuss drei bis vier Tage dauern kann.

Vorbeugendes Beckenbodentraining

Breitbeinig steht die Physiotherapeutin Ecatarina Heidel in der nächsten Stunde auf der Matte. Mit dem Körpergewicht auf den vorderen Zehenballen lässt sie sanft das Becken kreisen. Dies sind Übungen für das Beckenbodentraining nach der Geburt, denn durch die Schwangerschaft und Geburt ist dieser belastet und das kann später zu Senkung oder Inkontinenz führen.

Die Hebammen Martina Steck, Anne Bedruna, Grazyna Kuderewski, Dagmar Maier und Lisa Hubert klären über den Geburtsvorgang auf: „Ohne Wehen kommt kein Kind.“ Um sich die Dauer einer Wehe vorstellen zu können halten alle Teilnehmerinnen einen Eiswürfel in einer Hand – eine Minute lang. Langsam beginnt die Handinnenfläche zu schmerzen… Dann gibt es zwei Minuten Pause.

Hilfreich bei großen Wehenschmerzen ist eine bestimmte Atemtechnik, die die Anwesenden ausprobieren. Bei der sogenannten „Pferdeatmung“ wird geschnaubt und durch die Lippen gepustet.

Für die Schwangeren in der 30. Bis 32. Schwangerschaftswoche bietet die Elternschule eine gute Gelegenheit die meisten der elf Hebammen persönlich kennen zu lernen.

Geburtszeitpunkt richtet sich nach dem Kind, nicht nach dem Dienstplan

Das Klinikum Forchheim nimmt Frauen ab der 36. Schwangerschaftswoche auf. Pro Jahr werden von rund 700 Neugeborenen lediglich sechs bis acht in eine Kinderklinik in der Nähe verlegt. Nur 23 Prozent der Kinder werden mit einem Kaiserschnitt zur Welt gebracht, ein vergleichsweise niedriger Prozentsatz.

Die Elternschule dauert 5 mal 2 Stunden, jeweils mittwochs von 15.00 bis 17.00 Uhr und wird nach Bedarf angeboten. Der Kurs kostet 30 Euro. Er findet im Klinikum Forchheim statt, Raum 1520

Die Anmeldung erfolgt werktags von 08.00 bis 16.00 Uhr über die Telefonnummer 09191-610- 208

E-Mail: Elternschule@klinikum-forchheim.de

Auf dem Foto erläutert Hebamme Anne Bedruna den Geburtsvorgang.

Seit Anfang September 2018 übernimmt der katholische Pastoralreferent Dietmar Denzler (51) gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen, Pfarrer Ulrich Bahr (55), die Krankenhausseelsorge am Klinikum Forchheim.

Die Klinikseelsorge ist fest in der christlichen Tradition verwurzelt und geht auf die  „sieben Werke der Barmherzigkeit“ zurück, die Jesus im Matthäusevangelium nennt. Eines davon ist „Kranke besuchen“ – nicht zuletzt als Zeichen dafür, dass Gott mit Menschen mit-leidet.

Der Pastoralreferent Dietmar Denzler arbeitet in den Pfarreien St. Martin, Verklärung Christi und in Kersbach. Dort übernimmt er Seelsorgeaufgaben, wie Beerdigungen, Pfarrbriefe und, Gottesdienste und Religionsunterricht. Der gebürtige Bamberger ist verheiratet, seine Töchter sind 15 und 13 Jahre alt und er wohnt in Nürnberg. Dietmar Denzler unterstreicht die ökumenische Herangehensweise an die Krankenhausseelsorge: „Das Menschliche kommt zuerst.“ Er stehe für alle Menschen als Gesprächspartner zur Seite, egal welcher Religion diese angehörten, so Denzler.

Die Gottesdienste am Klinikum hält Dietmar Denzler abwechselnd mit Pfarrer Dr. Leslie Oliver Mathias, der weiterhin die Messfeiern abhalten wird.

Ulrich Bahr arbeitet seit 2012 als Pfarrer an der Christuskirche in Forchheim und betreut seelsorgerlich die Orte im Norden Forchheims. Vorher war er Gemeindepfarrer in Erlangen und wechselte dann in den Schuldienst. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Söhne. Eine Viertelstelle widmet er dem Klinikum Forchheim und der Klinik Fränkische Schweiz in Ebermannstadt.

Ein Gespräch kann helfen

Die Aufgaben der Klinikseelsorge sind breit gefächert. Zuallererst bieten beide Seelsorger den Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern des Klinikums unabhängig von der Konfession Zeit für Einzelgespräche an, in denen alles zur Sprache kommen kann, was den Betroffenen gerade bewegt. Manchmal tut es schon gut, eine Sorge oder Angst nur ausgesprochen zu haben, im besten Falle kann ein Gespräch helfen, die Veränderungen zu bewältigen, die eine Erkrankung mit sich bringt, und dabei auch Fragen wie der nach dem Sinn des Leidens nachzugehen. Die geistige Haltung, die religiöse Dimension bringt jeder Gesprächspartner selber mit. Nach christlichem Verständnis ist jeder Mensch als Ebenbild Gottes ein einzigartiges Individuum. Um dem gerecht zu werden, orientiert sich Bahr an der Methode der personenzentrierten Gesprächsführung des US-amerikanischen Psychotherapeuten Carl Rogers.  Die Grundhaltung sei der Versuch, sich in die besondere Situation des Kranken und seine damit verbundenen Empfindungen einzufühlen, diese ihm sozusagen zu spiegeln, erläutert der gebürtige Bamberger. Darin liege die Chance zu einem reflektierten Umgang mit der Situation.

Gemeinsam mit Dietmar Denzler will Ulrich Bahr im kommenden Winter einen Kurs für ehrenamtliche Klinikseelsorger auf die Beine stellen. In der Klinik Fränkische Schweiz in Ebermannstadt besteht bereits ein „Besuchskreis“.

Alle Gespräche unterliegen dem Seelsorgegeheimnis

„Wenn gewünscht, dann kommen wir“, sagt Ulrich Bahr. Er weist darauf hin, dass alle Gespräche dem Seelsorgegeheimnis unterliegen. Worte, Gesten und Rituale können dabei helfen, Leid zu tragen: Eine Segnung, ein gemeinsames Gebet oder Andachten und Gottesdienste. „Für katholisch Gläubige bringe ich gerne die Kommunion ans Bett. Für die Krankensalbung wird ein priesterlicher Dienst vermittelt. Diese Praxis wird schon im Jakobusbrief des Neuen Testamentes erwähnt“,  ergänzt Dietmar Denzler. So findet jede Woche donnerstags ab 18.30 Uhr in der Kapelle ein halbstündiger evangelischer Gottesdienst statt. Die katholischen Gottesdienste sind am Mittwoch und Samstag jeweils um 18 Uhr. Alle Gottesdienste werden auf Kanal 31 in die Patientenzimmer übertragen.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde ernannte Krankenhausdirektor Dipl.-Kfm. Sven Oelkers Herrn Dr. med.Tobias Schmieger ab 01.09.2018 zum Oberarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie. 

Ebenso wurden aus der Fachabteilung für Anästhesie und Intensivmedizin Frau Dr. med. Andrea Neumann und Frau Dr. med. (Univ. Pécs) Ágnes Ujváriné Porkoláb, zum 01.09.2018 zu Funktionsoberärztinnen ernannt.

Herr Oelkers bedankte sich für die bisher geleistete Arbeit und hofft weiterhin auf großes Engagement.

Im Bild von links nach rechts:
Krankenhausdirektor Dipl.-Kfm. Sven Oelkers, FOÄ Dr. med. (Univ. Pécs) Ágnes Ujváriné Porkoláb, Chefarzt Dr. med. Ulrich von Hintzenstern, FOÄ Dr. med. Andrea Neumann, OA Dr. med. Tobias Schmieger, Chefarzt Dr. med. Bernhard Drummer

Seit März 2018 arbeiten die Operateure, Chefarzt PD Dr. med Uwe Lehmann, Dr. med. Franz Roßmeißl, Oberärzte Dr. med Wolfgang Müller und Maximilian Baier sowie Jürgen Waibel beim Einsetzen von Kniegelenken unter Zuhilfenahme eines Roboterarms. PD Dr. Uwe Lehmann, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie zog mittels einer Patientenumfrage einen ersten Vergleich zwischen einer Mako-Knietotalendoprothese mit einer konventionellen Knietotalendoprothese. Bei einer Totalendoprothese wird das Kniegelenk zur Gänze ersetzt.

Bei dieser Technologie handelt es sich um eine Computertechnologie für endoprothetische Eingriffe, die in Deutschland erst an fünf Standorten im Einsatz ist. Einer der Standorte ist das Endoprothesenzentrum am Klinikum Forchheim. Im Vorfeld des Eingriffs wird eine spezielle Planungs-Computertomografie (CT) angefertigt, die die individuelle Anatomie des Patienten erfasst. Das daraus resultierende 3D- Modell dient als Planungsgrundlage der Prothese.

Während der Operation nutzt der Operateur die roboterarmunterstützte Technologie zum Sägen des Prothesenbetts. Dabei werden Punkte am offenen Knie gemessen und die Daten an einen Computer übertragen. Ein Medizinproduktspezialist, der für jede Operation eigens nach Forchheim reist, und die gesamte Operation begleitet, plant mit dem Operateur die exakte Positionierung der Prothese und nimmt die Feinabstimmung der Bänderspannung vor. Diese Technologie verspricht eine höhere Präzision und Patientensicherheit. Die Genauigkeit der Säge beträgt ein 1/10 Millimeter und ein Grad. Bei einer Abweichung von der Planung stoppt der Sägevorgang automatisch. Keine Bänder- oder Nervenstrukuren können beschädigt werden. Diese verspricht eine höhere Präzision und Patientensicherheit.

Beweglicher als die herkömmlich Operierten

Bis dato wurden bei 31 Operationen die Roboterarm-Technologie eingesetzt. Davon beteiligten sich 25 Patienten an der Umfrage und beantworteten u.a. die Fragen

  • Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis Ihrer Operation?
  • Wie zufrieden sind Sie mit der Beweglichkeit?
  • Wie zufrieden sind Sie nun mit Ihrer Lebenssituation gegenüber vor der Operation?

Die Kontrollgruppe stellen 25 Patienten, die auf konventionelle Weise operiert wurden. Die Patienten wurden frühestens sechs Wochen nach der OP befragt, um einen stabilen Eindruck vom Wohlbefinden zu erhalten. Die Antworten variieren wie die Schulnoten von 1 bis 6, wobei 1 die beste Note ist („sehr zufrieden“) und 6 die schlechteste.

Beide befragten Gruppen gaben an, dass sie sehr zufrieden mit dem Ergebnis sind (Note 1,7). Bei der Frage nach der Beweglichkeit zeigte sich aber, dass die Mako-Operierten wesentlich zufriedener (Note 2,1) mit ihrem Zustand waren als die herkömmlich operierten (Note 2,8). Auch bei der Lebenssituation zeigten die Mako-Patienten optimistischer: Sie waren vier Zehntel glücklicher als die Kontrollgruppe (Note 2,0).

Digitalisierung 4.0 – Andreas Schwarz auf Sommertour

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz überzeugte sich anlässlich der Präsentation der Umfrageergebnisse am Forchheimer Klinikum von der Methode: „Nach der heutigen Erfahrung steht für mich fest: Falls ich einmal ein neues Kniegelenk brauchen sollte, würde ich mich auf jeden Fall mit dieser OP-Methode im Klinikum Forchheim operieren lassen“, äußerte er sich. Auf seiner Sommertour besuchte Andreas Schwarz das Klinikum als dritte Station und war bei einer roboterarmgestützten Operation im OP-Saal dabei. Er ist zurzeit in seinem Wahlkreis unterwegs, um sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen, was die Menschen bewegt, wo der Schuh drückt und wofür er sich in Berlin einsetzen muss. Er fasst zusammen: „Heute konnte ich hautnah erleben, was Digitalisierung 4.0 bedeutet. Für eine Operation wird man auch in Zukunft immer einen Chirurgen brauchen, aber auch im OP sind der technische Fortschritt und die entsprechende Fortbildung unaufhaltsam.“

Informationsveranstaltung in Erlangen

Auf einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, den 26. September, um 18.30 Uhr im Haus der Kirche Kreuz&Quer, Bohlenplatz 1 in Erlangen demonstriert Dr. Uwe Lehmann an einem Kunstknochen, wie der Roboterarm beim Aussägen des Prothesenbetts funktioniert.

Zum zweiten Mal beteiligt sich das Klinikum Forchheim an der Aktion „Saubere Hände“. Händehygiene ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen persönlichen Gesundheitspflege, aber auch eine vorbeugende Maßnahme zum Schutz von Patienten und pflegebedürftigen Personen vor Ansteckung mit Erregern in Krankenhäusern, Arztpraxen, Altenheimen oder in der ambulanten Versorgung.

Die deutschlandweite Kampagne „Aktion Saubere Hände“ setzt sich seit 2008 für Qualitätssicherung und verbesserte Hygienestandards auf der Basis von internationaler Forschungsarbeit und nationaler Hygieneleitlinien ein. In diesem Jahr fokussiert die „Aktion Saubere Hände“ auf das Krankenhauspersonal.

In den Informationsbroschüren werden fünf Situationen für das Krankenhauspersonal definiert, in der eine Händedesinfektion notwendig wird:

  • Vor dem Patientenkontakt
  • Vor aseptischen (nicht keimfreien) Tätigkeiten, wie Verbandwechsel, Spritzen setzen
  • Nach Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien, wie Urin oder Erbrochenes
  • Nach Patientenkontakt
  • Nach Kontakt mit Oberflächen in unmittelbarer Umgebung des Patienten beispielsweise mit dem Nachttisch des Patienten

Die Händedesinfektion dient einerseits als Schutz des Patienten selbst vor der Kolonisation mit Erregern und andererseits zum Schutz des Personals und der erweiterten Patientenumgebung vor potentiell pathogenen (krankmachenden) Erregern, Schutz nachfolgender Patienten.

Hygienefachkraft Annette Drummer zeigt gemeinsam mit Daniel Petraschka, Arzt für Krankenhaushygiene am Deutschen Beratungszentrum für Hygiene, an einem Stand in der Eingangshalle des Klinikums Forchheim, wie man die Hände richtig desinfiziert. Mithilfe einer UV-Lampe wird überprüft, ob auch die gesamte Haut mit dem Desinfektionsmittel befeuchtet wurde. Dabei stellte sich heraus, dass trotz des Tragens von Einmalhandschuhen die Hände nicht hundertprozentig geschützt sind. Unter der Lampe zeigte sich, dass das Desinfektionsmittel durch poröse Stellen des Handschuhs dringen konnte und dann im UV-Licht hell leuchtete. Konsequenterweise muss man sich also sogar nach dem Tragen von Einmalhandschuhen die Hände desinfizieren.

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen erhält das teilnehmende Klinikum Forchheim ein Zertifikat.

Krankenhausdirektor Sven Oelkers ist sich sicher: „Durch die Teilnahme an der „Aktion Saubere Hände“ machen wir erneut auf diese wichtige und einfach anzuwendende Hygienemaßnahme aufmerksam. Es freut mich, dass sich so viele Mitarbeiter am Stand informiert haben. Durch die UV-Licht-Kontrolle kann man für sich selbst überprüfen, ob man die Hände richtig mit Desinfektionsmittel benetzt hat.“

Auf Einladung von Martin Schmid fand die diesjährige Tagung der Krankenhausgeschäftsführer aus Oberfranken im Klinikum Forchheim statt. Die Herren über fast 5.000 Krankenhausbetten und eine Dame besprachen Themen zur Datenschutzgrundverordnung und zum Krankenhausbudget.

Zentraler Diskussionspunkt war der G-BA-Beschluss zur stationären Notfallversorgung. Demnach sind 628 Kliniken deutschlandweit künftig ohne Zuschläge, weil nach einem gestuften System der stationären Notfallversorgung nur noch 1.120 statt bisher 1.748 Krankenhäuser zusätzliches Geld für Personal und Einrichtungen für die Behandlung von Notfällen bekommen. Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenkassen und Krankenhäuser in Deutschland.

Auf dem Gruppenfoto (@Klinikum Forchheim) v.l.n.r.:

Markus Hochmuth, stv. Vorstand Kliniken Hochfranken; Hermann Dederl, Vorstandsvorsitzender Kliniken Hochfranken; Emil Etzel, Verwaltungsdirektor Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt; Stephan Kolck, Geschäftsführer Haßberg Kliniken; Martin Schmid, Geschäftsführer Klinikum Fichtelgebirge; Axel Fleischmann, Leiter GB 2 Klinikum Bayreuth; Katja Bittner, Vorstand Bezirkskliniken Oberfranken; Sven Oelkers, Krankenhausdirektor Klinikum Forchheim; Udo Kunzmann, Geschäftsführer Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH; Uwe Möller-Ühlken, Geschäftsführer Klinik Fränkische Schweiz

Lena Obenauf ist seit 1. August 2018 stellvertretende Teamleiterin der Endoskopie-Abteilung. Krankenhausdirektor Sven Oelkers gratuliert.

Zur Forchheimer „fünften Jahreszeit“ geht es auf dem Annafest feucht-fröhlich zu. Übermäßiger Alkoholkonsum kann aber zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Wir fragten Prof. Dr. Jürgen Gschossmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Ärztlicher Direktor am Klinikum Forchheim.

Klinikum Forchheim: Herr Professor Gschossmann, woran erkennt man eine Alkoholvergiftung?

Prof. Dr. Gschossmann: Der oder die Betroffene leidet unter starken Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma und natürlich ist der starke Alkoholgeruch ein untrügliches Zeichen.

Wie wird die Alkoholvergiftung behandelt?

Prof. Dr. Gschossmann: Der Alkohol muss vom Körper abgebaut werden. Wenn der Vergiftete in der Klinik ankommt, hat der Alkohol in der Regel den Magen bereits verlassen – ein Magenauspumpen ist daher nicht sinnvoll. Während der Ausnüchterung überwachen wir den Patienten.

Wie kann man eine Alkoholvergiftung vorbeugen?

Prof. Dr. Gschossmann: Das ist ganz einfach! Ein maßvoller Umgang mit diesem Genussmittel ist meine beste Empfehlung!

Was sind die Langzeitschäden bei Alkoholmissbrauch?

Prof. Dr. Gschossmann: Letztendlich ist Alkohol ein Zellgift. Auf Dauer werden die Organe geschädigt. Das kann zu Schäden an der Leber und im Gehirn führen, aber auch das Herz kann betroffen sein.

Vielen Dank für die Antworten!

Bei 40 bis 50 Prozent der Frauen kommt es im Laufe des Lebens zu einer Überlastung des Beckenbodensytems. Dabei senken sich Blase, Gebärmutter, Scheide und Enddarm durch die Dehnung des Bindegewebes, welches Halt verschaffen sollte. Oft ist dadurch die Funktion von Blase oder Darm gestört.

Dr. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, erläutert in einem Vortrag der Freunde und Förderer des Klinikums Forchheim e.V., wie es zu Harn- beziehungsweise Stuhlinkontinenz bei Frauen kommt: „Bereits bei jungen Frauen können durch die Schwangerschaften und Geburten Schäden im Beckenbodenbereich auftreten. In jungen Jahren kann der Körper diese Schäden noch ganz gut kompensieren. Kommen aber im Laufe der Jahre noch starke körperliche Belastung, Bindegewebsschwäche und der schon ab dem 40. Lebensjahr einsetzende Hormonmangel hinzu, zeigen sich gerade ab diesem Alter die Folgen wie Harn- oder Stuhl-Inkontinenz.“

Zum Beispiel kann es bei schwerem Heben, Husten oder Niesen – also Belastungen die einen höheren Druck im Bauchraum erzeugen – kommt es zu einem unwillkürlichen Harnverlust, ein Tabuthema, welches den Betroffenen meist peinlich ist. Als Stuhlinkontinenz wird das Unvermögen bezeichnet, den Stuhlgang willentlich zu kontrollieren

Beckenbodenorientierte natürliche Geburtshilfe

Während der Schwangerschaft und Geburt ist die Beckenbodenmuskulatur besonders großen Belastungen ausgesetzt. Dr. Stefan Weingärtler versucht mit seinem Team durch eine beckenbodenorientierte natürliche Geburtshilfe die Spätfolgen zu vermeiden.

Bereits eine Schwangerschaft an sich und die Geburt eines Kindes stellen eine enorme Belastung für den Beckenboden dar. Durch gezielte Übungen schon während der Schwangerschaft kann man Verletzungen und Schäden entgegenwirken. Bei einer Geburt können Gebärhaltung, Geburtsdauer und Vermeidung traumatisierender Interventionen die Funktion des Beckenbodens positiv beeinflussen. Nicht zuletzt ist es im Wochenbett wichtig, die Mütter zu einer konsequenten Rückbildungsgymnastik hinzuführen. Dabei helfen schonende Übungen, die Rückbildung der Gebärmutter zu unterstützen, die Bauchmuskulatur zu straffen, die Rückenmuskulatur zu entlasten und wieder ein Gefühl für den Beckenboden zu entwickeln.

Im Rahmen der Vortragsreihe der Freunde und Förderer des Klinikums Forchheim e.V. sprach der Urologe Dr. med. Torsten Rith über die „Blasenschwäche“ beim Mann, genauer: über die verloren gegangene Fähigkeit, Urin verlustfrei in der Harnblase zu speichern und selbst Ort und Zeitpunkt der Entleerung zu bestimmen sowie über die durch eine Schwäche des Blasenmuskels bedingte Unfähigkeit, die Harnblase vollständig zu entleeren.

Die Symptome sind vielfältig: Einerseits kann das Wasserlassen selbst problematisch sein, wenn etwa der Harnstrahl abgeschwächt ist oder der Vorgang viel länger dauert als normalerweise. Andererseits bereitet das Speichern des Urins Schwierigkeiten: vermehrtes nächtliches Wasserlassen, überfallartiger, unwillkürlicher Harndrang und Brennen beim Wasserlassen sind einige der Krankheitszeichen. Gesundheitsschädigend entwickelt sich die Erkrankung dann, wenn der Urin gar nicht mehr ablaufen kann: eine Harnverhaltung ist äußerst schmerzhaft, eine Überlaufblase und ein folgender Harnstau können zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen.

Vergrößerung der Prostata
Die häufigste Ursache für diese Beschwerden ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, an der die Hälfte aller Männer über fünfzig leiden. Mit fortschreitendem Alter nimmt die Zahl der Betroffenen noch weiter zu. Das gutartige Bindegewebe drückt dabei die Harnröhre zu. Mit zunehmender Enge gelingt es dem Blasenmuskel immer weniger, den Urin vollständig zu entleeren.

Medikamentöse und operative Therapien
Nach einer ausführlichen Diagnostik, bei der auch eine Tumorbildung ausgeschlossen wird, bieten sich medikamentöse oder operative Therapien an. Sogenannte Alpha-Blocker lockern die Muskulatur um die Harnröhre, der Übergang von der Blase in die Harnröhre weitet sich. Dadurch wird der Harnstrahl kräftiger und die Blase kann sich wieder besser entleeren. Fünfalpha-Reduktase-Hemmer lassen das Bindegewebe in der Prostata innerhalb eines halben Jahres schrumpfen, dadurch wird die Harnröhre wieder weiter. Das unwillkürliche Zusammenziehen des Blasenmuskels wird durch die Einnahme von Anticholinergika unterdrückt. Die im Klinikum Forchheim am häufigsten angewandte operative Therapie ist ein minimal-invasiver Eingriff durch die Harnröhre. Bei der Transurethralen Resektion der Prostata, die zu den häufigsten urologischen Operationen gehört und allein in Deutschland 75.000 Mal pro Jahr durchgeführt wird, wird das erkrankte Gewebe aus der Prostata abgetragen. Abschließend wird das abgehobelte Gewebe ausgespült. Bis zu vier Tage nach der Operation wird die Wundfläche über einen Katheter gespült. Nach sechs bis acht Wochen hat sich die Schleimhaut der Harnröhre wieder erholt, so dass nun zwischen Blase und Schließmuskel eine kugelförmig erweiterte Harnröhre innerhalb der Prostata vorliegt.

„Die transurethrale Resektion ist der Goldstandard in der operativen Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung“, betont Dr. Rith.

Der Erfolg dieser Behandlung ist sofort spürbar: Da das Abfluss-Hindernis augenblicklich beseitigt ist, wird der Harnstrahl um bis zu 120 Prozent kräftiger. Die Drang- und Einengungs-Symptome verschwinden und die Blasen-Entleerung ist dauerhaft verbessert.

Berlin – Stellvertretend für sein Team wurde Marco Reich, der IT-Leiter des Klinikums Forchheim, zum zweiten Mal als hervorragender Digital Leader aus dem Mittelstand geehrt für das Konzept der digitalen Prozessoptimierung im Klinikum Forchheim.

Der IDG-Verlag, der unter anderem die Zeitschrift Computerwoche herausgibt, und der globale IT-Dienstleister Dimension Data zeichneten am 28. Juni Deutschlands beste Digitalisierungsprojekte 2018 aus. Bei dem Wettbewerb konnte sich das Klinikum Forchheim in der Kategorie „Gesellschaft digital darstellen“ erfolgreich gegen global agierende Unternehmen wie Comdirect bank AG und Lufthansa Innovation Hub behaupten und erzielte den ersten Platz.

 Alle Patientendaten mit einem Klick
Ziel des IT-Teams ist es, die Prozesse im Klinikum Forchheim zu optimieren, um erfolgreich die Digitalisierung als Mittel zur Verbesserung der Patientenversorgung und Effizienzsteigerung zu nutzen: So werden Daten wie Laborwerte, Vitalzeichen und Medikationen während des Krankenhausaufenthaltes in der sogenannten „Patientenkurve“ digital gesammelt und sind mobil für die Visite verfügbar. Der behandelnde Arzt muss nicht mehr zum Computer laufen, denn er hat alle Daten am Visitenwagen vor sich. Das aufwendige Suchen von Daten entfällt.

Auch bei der Wunddokumentation – wie entwickelt sich eine Wunde im Laufe des Krankenhausaufenthaltes? – werden die Bilder jetzt mit Hilfe von iPad Minis aufgenommen und in der elektronischen Patientenakte gespeichert.

Wenn alle Patientendaten – auch die Patientenaufklärung – gleich zu Beginn ab der Aufnahme digital im Krankenhausinformationssystem zur Verfügung stehen, verbessert dies den gesamten weiteren Behandlungsverlauf, weil die Informationen schneller und lesbar verfügbar sind. Die sinnlose oder teilweise Digitalisierung von Daten gilt es zu vermeiden – wie beispielsweise wenn Patientenakten erst nach der Entlassung eingescannt werden – denn das bringt nur Mehraufwand für alle Beteiligten.

EMRAM Stufe 6
Die Grenzen der Digitalisierung sind für das IT-Team noch nicht in Sicht: „Um den Mehrwert der Digitalisierung zu verstehen muss man sich darauf einlassen neue Wege zu gehen, da nicht das Ziel entscheidend ist, sondern die spannende Reise dahin,“ sagt Marco Reich. Ein weiterer Meilenstein könnte das Erreichen der EMRAM Stufe 6 sein. Dieses Electronic Medical Record Adoption Model der Firma HIMSS bewertet die IT-Systeme in Krankenhäusern, genauer: die Verwendbarkeit der IT-Implementierung von elektronischen Patientenakten und gilt als Leitlinie für abgestimmte Krankenhausprozesse. Erst zwei Kliniken in Deutschland haben die Stufe 6 erreicht.

Krankenhausdirektor Sven Oelkers sagt: „Wir freuen uns über die erneute Auszeichnung unseres IT-Leiters Herrn Reich und die sehr gute Arbeit des ganzen IT-Teams im Rahmen der voranschreitenden Digitalisierung im Klinikum Forchheim. Durch die Digitalisierung werden alle an der Behandlung unserer Patienten beteiligten Berufsgruppen entlastet, da unnötige Doppeleingaben und Erfassungen entfallen und die Behandler immer die aktuellen Informationen zum Behandlungsfall zur Verfügung haben. Das kommt unseren Patienten und Mitarbeitern zugute.“

Foto @ IDG Vogt

Prof. Dr. Eberhard Kuon, ärztlicher Leiter der Klinik Fränkische Schweiz in Ebermannstadt, hielt im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Freunde und Förderer des Klinikums Forchheim e.V einen Vortrag zu den „Herausforderungen der Palliativmedizin“.

Wunschdenken und Realität
Die Lebenserwartung von 65-Jährigen liegt in unserer Gesellschaft der Hochbetagten bei 82–85 Jahren. Umgekehrte fühlten sich 65–85-Jährige durchschnittlich 10 Jahre jünger als ihr kalendarisches Alter. Die Öffentlichkeit schaue auf hochbetagte Marathonläufern, Weltumseglern und Bergbesteiger und Gesellschaft wie moderne Medizin vermittelten nicht selten, chronische Erkrankungen wie Schmerz, Krebs und Demenz, vielleicht auch Alter und Tod müssten idealerweise durch immer höhere Anstrengungen und Fertigkeiten beherrschbar werden.

Diese Sichtweise erschwere den gesellschaftlichen Blick auf essentielle Wünsche am Lebensende: Der in Deutschland in 76% geäußerte Wunsch, zu Hause zu sterben zu dürfen, erfüllt sich nur in 20%. 77% der Deutschen versterben tatsächlich in Krankenhaus oder Seniorenzentrum.

Alter und Lebenserwartung
Kuons Credo an eine sinnhafte Lebens“erwartung“ unabhängig von Lebensjahren lautet: Zufrieden altert, wer realistisch träumt. In der Notwendigkeit und Fähigkeit, die medizinische Machbarkeit einer Heilung infrage zu stellen, evtl. eine Endlichkeit wahrzunehmen und Lebensziele den individuellen Gegebenheiten anzupassen, eröffnen sich neue positive Möglichkeiten einer individualisierten palliativen Betreuung.

Palliative Betreuung
Ziel dieser Cura palliativa („palliare“ = mit einem Mantel bedecken) ist es, die Lebensqualität von Patienten und deren Familien zu verbessern, die mit Problemen im Zuge einer solchen lebensbedrohenden Erkrankung einhergehen, diese zu beschützen, aufzufangen, zu tragen, zu begleiten, mitzufühlen, zu lindern, und ggf. Unausweichliches zuzulassen.

Cicely Saunders als Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin legte Fokus ihres Tuns doch auf das Leben: „Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind. Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig und wir werden Alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben sondern auch bis zuletzt leben können.“

Unwillkommener Gast
Kuon empfiehlt in diesem Sinne, zur Schicksals- und Angstbewältigung, die gängige Einstellung zu einer lebensbedrohenden Erkrankung zu überdenken, Leben und Zukunft gedanklich nicht erst mit deren Überwindung beginnen zu lassen, sondern sie als unwillkommenen Gast zuzulassen, gleichwohl jedoch „Herr im Hause zu bleiben“, Selbstwert und gesellschaftliche Integration durch freie Handlungsfähigkeit zu erhalten.

Unverzichtbar – Familie und Freunde
Durch zunehmende ambulante und stationäre Angebote, Hospizdienste und vor allem den unschätzbaren Einsatz unzähliger Ehrenamtlicher hat sich die Situation schwerkranker Patienten in den letzten Jahren sicherlich deutlich gebessert, insbesondere hinsichtlich ihres Wunsches einer häuslichen Versorgung. Allerdings bleibe eine beschützende Sterbebegleitung ureigenste Aufgabe aller Ärztinnen und Ärzte und könne nicht spezialisierten Palliativmedizinern übereignet werden. Allerdings solle man sich bewusst machen: „Welche Kompetenzen erwarten wir von einer Person, die einen unheilbar kranken Menschen, der uns nahesteht, begleitet, die Koordination beteiligter Dienste organisiert und sich gleichzeitig menschlich kompetent – körperlich, seelisch, sozial, spirituell – um seine Bedürfnisse und Autonomie bemüht?“

Die Antwort fällt einfach aus: Familie und Freunde sind unverzichtbar.

Lebensträume verwirklichen
Die palliative Versorgung hilft dabei, mit etwas Glück das nächste Lebensjahr trotz Widrigkeiten bewusster und gut zu leben! Ein Streben nach Digitalisierung, am Ende Videobetreuung hingegen sei kaum vereinbar mit den Werten der Palliativmedizin. Nichts kann das persönliche Gespräch, die Berührung ersetzen. Sonne im Herzen, eine gewisse Resilienz, Kontakte zu Familie und Freunden, Offenheit, Ehrlichkeit und realistische Lebensträume – bei deren Umsetzung kranke Menschen nicht zu lange warten sollten – sind von unschätzbarem Wert und … sinnvolle Ziele auch für uns noch Gesunde?

Den „Krankenhauskeim“ gibt es nicht
Forchheim – Sie heißen methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), ESBL oder MRGN und haben eines gemeinsam: Sie sind gegen eine oder auch mehrere Antibiotikagruppen resistent und können – wenn sie sich in einem Krankenhaus ausbreiten – bei schwer kranken Patienten mit abgeschwächter Immunabwehr verheerende Folgen haben.

Daniel Petraschka, Arzt für Krankenhaushygiene am Deutschen Beratungszentrum für Hygiene, stellte im Rahmen der Vortragsreihe des Fördervereins des Klinikums die gefährlichsten Bakterienstämme vor und zeigte auf, wie man sich selbst sowie Patienten und Mitarbeiter im Krankenhaus davor schützen kann.

Händewaschen nicht vergessen
Eines stellte er vorweg klar: Die Keime mögen zwar multiresistent sein, aber gegen handelsübliches Desinfektionsmittel mit 60 bis 80 Prozent Alkohol ist kein Keim gewachsen. „Jeder Keim ist tot“, versichert er. Der Kinderspruch „Nach dem Klo und vor dem Essen, Händewaschen nicht vergessen!“ behält seine Bedeutung. Wer sich in ein Krankenhaus begibt, sollte sich gleich beim Betreten die Hände desinfizieren, um nicht von außen Keime einzuschleppen, und auch wieder beim Verlassen, weil der Besucher/Patient/Mitarbeiter im Gebäude mit Keimen in Berührung gekommen sein könnte. Vor dem Anfassen von Wunden und Kathetern ist die Händedesinfektion obligatorisch.

Häufige Antibiotikaverwendung in der Tiermedizin begünstigt die Ausbreitung
„Der Krankenhauskeim“ existiere auch so in dieser Form nicht, so Petraschka, da die Keime von außen eingeschleppt werden. So fanden sich auf Proben von rohem Fleisch aus dem Einzelhandel unterschiedlich hohe Raten von MRSA oder auch sogenannten ESBL-Bakterien, die sonst in ihrer natürlichen, nicht resistenten Form auch bei uns Menschen vorkommen können. Ein Problem dabei ist, dass sich durch die häufige Verwendung von Antibiotika in der Tiermedizin diese resistenten Keime auch dort ausgebreitet haben. Auch Reisende können aus fernen Ländern unliebsame Souvenirs in Form von ESBL-Keimen mitbringen. Den Indienrückkehrer sollte man daher nur mit Vorsicht busseln, denn bei einem Zungenkuss wechseln bis zu 80 Millionen Bakterien ihre Heimstätte.

Patientenüberprüfung bei Aufnahme ins Klinikum
Um die fatale Ausbreitung des Keimes im Krankenhaus zu vermeiden werden Patienten bei der Aufnahme überprüft. War der Patient im Urlaub im Ausland? Hat er einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter sich? Bestehen Vorerkrankungen? Bei Verdacht werden dann Körperregionen wie Nase, Rachen oder auch der Darm auf resistente Keime untersucht.

Das Klinikum Forchheim nimmt außerdem schon seit längerem am Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) teil. Die Überwachung der Infektionen in Kliniken läuft über das Nationale Referenzzentrum, welches zum Robert-Koch-Institut gehört.

Hygienemaßnahmen am Klinikum Forchheim
Im Anschluss stellte Dr. Andrea Neumann, Fachärztin und hygienebeauftragte Ärztin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, die aktuellen Hygienemaßnahmen am Klinikum Forchheim vor. Überall im Gebäude – auch im Eingangsbereich – befinden sich berührungsfreie Desinfektionsmittelspender für Besucher. Außerdem wird der Verbrauch von Händedesinfektionsmittel auf den einzelnen Stationen überprüft und das Personal konstant geschult. Seit 2017 nimmt das Klinikum auch an der „Aktion Saubere Hände“ teil. Die Arbeit der „Aktion Saubere Hände“ stützt sich auf ein ganzes Bündel von Präventionsstrategien, von Fortbildungen für medizinisches Personal, Compliancebeobachtungen bis zur Übermittlung des Händesdesinfektionsmittelverbrauchs an das Nationale Referenzzentrum.

Einmalkittel für isolierte Patienten
Eine weitere Verbesserung wurde in der Isolation eingeführt: Dabei werden gefährdete Patienten zur Vermeidung der Erregerübertragung isoliert in einem Einzelzimmer untergebracht. Zur Schutzbekleidung derjenigen, die das Isolationszimmer betreten, gehören ein Kittel, Mundschutz und Handschuhe. Seit einiger Zeit verwendet das Klinikum Forchheim Einmalkittel, die nach Benutzung weggeworfen werden. Dies ist hygienischer als Kittel, die gewaschen werden müssen. Desweiteren werden die Isolationen nicht mehr streng nach Erreger durchgeführt, sondern die Isolationsmaßnahmen werden je nach Streupotential der Erreger individuell für jeden Patienten festgelegt, um unnötige Isolationen zu vermeiden.

Gefahr aus der Waschschüssel
Aufwändig war in der Vergangenheit auch das sogenannte „antiseptische“ Waschen und Haarewaschen von Patienten, die auf der Intensivstation isoliert werden müssen und bei denen einen Sanierung der multiresistenten Erreger durchgeführt wird. Im Wasser der Waschschüssel konnten Erreger übertragen werden. Jetzt verwendet das Forchheimer Krankenhaus das System „Waschen ohne Wasser“. Dabei werden mit einer speziellen Tränklösung imprägnierte Waschhandschuhe und Waschhauben, verwendet Ein Nach – und Ausspülen mit Wasser ist nicht mehr erforderlich.

Antibiotika-Verbrauch
Schließlich beteiligt sich das KIinikum an einem gemeinsamen Projekt des Universitätsklinikum Freiburg und der Deutsche Gesellschaft für Infektiologie, das den Antibiotika-Verbrauch von 166 Kliniken einschließlich der Universitätskliniken überprüft, davon 95 Häuser mit weniger als 400 Betten. 70 Prozent der teilnehmenden Häuser mit weniger als 400 Betten verbrauchen mehr Antibiotika als das Klinikum Forchheim. Die Universitätskliniken haben einen noch höheren Verbrauch, weil hier schwerstkranke Patienten liegen, die einen höheren Bedarf haben.

Der Antibiotika-Verbrauch sagt aber noch nichts über die richtige Verwendung aus. Das Team des Antibiotic-Stewardship-Programms, bestehend aus den beiden Ärztinnen Andrea Neumann und Agnes Porkolab, hat sich daher zum Ziel gesetzt, die Verordnungsqualität von Antiinfektiva am Klinikum weiter zu verbessern, die Patientenversorgung zu optimieren und die Entwicklung von weiteren Resistenzen zu verhindern.

Am Ende durften die Zuhörer die Desinfektion ihrer eigenen Hände durchführen und mittels einer UV-Lampe überprüfen. Im Licht der Lampe leuchteten nicht desinfizierte Stellen der Hand – etwa am Daumen und an den Fingerspitzen – dunkler, da das Desinfektionsmittel mit einer leuchtenden Substanz versetzt war.

 

Foto (@Klinikum Forchheim): Dr. Andrea Neumann prüft mithilfe von Schwarzlicht die Hände eines Zuhörers

Forchheim – Laut dem unabhängigen F.A.Z- Institut rangiert das Klinikum Forchheim unter den 400 besten Kliniken unter 2567 untersuchten Krankenhäusern in Deutschland.

Wenn Patienten sich für ein Krankenhaus entscheiden, fragen 76 Prozent nach der Empfehlung ihres Arztes. Nahezu gleichauf folgt die eigenständige Suche nach Informationen zur Güte des Krankenhauses (71 Prozent).
Ziel der Studie war es, aus Patientenbewertungen und aus objektiven Bewertungskriterien, die in Form von Qualitätsberichten vorliegen, eine Rangfolge zu erstellen, die dem Patienten bei der Wahl eines Krankenhauses helfen kann.
Krankenhausdirektor Sven Oelkers ist stolz auf das gute Abschneiden des Klinikums: „Mein Dank gilt allen Mitarbeitern, die zu diesem herausragenden Ergebnis beigetragen haben. Jeder hat seinen Anteil eingebracht. Es freut mich, dass die gesamte Behandlung der Patienten in unserem Haus gewürdigt wurde.“
Aus den Qualitätsberichten wurden die Kennzahlen zu den Kriterien Kompetenz, Pflegequalität, Services und Kontrolle entnommen.

   

Die Patientenbewertungen wurden aus drei Bewertungsportalen extrahiert: Die Weisse Liste der Bertelsmann Stiftung mit mehr als einer Million Patientenrückmeldungen, der Klinikführer der Techniker Krankenkasse, der 800.000 Versicherte online befragt hat, und das Online-Portal klinikbewertungen.de, dass laut eigener Aussage einem Bekanntheitsgrad von 20 Prozent in der Gesamtbevölkerung hat. Die drei Bewertungsquellen wurden gleich gewichtet. Hier flossen die Dimensionen Gesamtzufriedenheit/Weiterempfehlung, medizinische Versorgung, Organisation und Service, und sonstige Kriterien, wie Behandlungsergebnis, Information und Kommunikation, Qualität der Beratung, in die Bewertung ein. Die Studie verwendete Daten, die bis zum Februar 2018 veröffentlicht wurden

Der Mittelwert aus emotionaler und sachlicher Beurteilung ergibt den Gesamtwert. Das Krankenhaus mit der höchsten Punktzahl erhält den Wert 100 und alle anderen Werte werden darauf anteilig umgerechnet. Der Punktwert lässt sich damit als „Prozent vom Besten“ lesen. Das Klinikum Forchheim hat die Punktzahl 75,2 erreicht und wird als eine der besten Kliniken in Deutschland vom F.A.Z.-Institut ausgezeichnet.

Mit der Goldnetz-Methode starke Blutungen therapieren
Forchheim – Wenn die Monatsblutungen bei Frauen zu stark sind, wurde in der Vergangenheit oft die Gebärmutter entfernt. Seit März 2018 wendet Dr. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Frauenklinik am Klinikum Forchheim, eine organerhaltende Methode an, bei der die blutungsverursachende Gebärmutterschleimhaut mithilfe einer Goldnetz-Elektrode verödet wird.

Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Die Folgen von exzessiven Perioden mit einer Dauer von sieben Tagen oder mehr, bei denen der monatliche Blutverlust doppelt so hoch ist wie bei normalen Blutungen, sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Laut der Firma Hologic – einem Hersteller von diagnostischen Produkten, medizinischen Bildgebungssystemen und chirurgischen Artikeln für die Frauenheilkunde – leiden rund 20 Prozent aller Frauen zwischen 30 und 49 Jahren an zu starken Regelblutungen und fühlen sich in ihrer Mobilität und Lebensqualität beeinträchtigt. Ursächlich können organische Veränderungen im Bereich der Gebärmutter sein oder hormonelle Störungen. Selten sind auch Bluthochdruck, Nieren- und Herzerkrankungen sowie Blutgerinnungsstörungen dafür verantwortlich. Die Therapie orientiert sich an der Ursache.

Verödung in 90 Sekunden ohne Schnitt
Nach einer Gewebeprobeentnahme, Untersuchung auf Polypen oder Myome und Ausschluss einer bösartigen Veränderung der Gebärmutterschleimhaut kann die sogenannte Endometriumablation angewandt werden. Stefan Weingärtler erklärt: „Ohne einen einzigen Schnitt wird die Gebärmutterschleimhaut in nur 90 Sekunden verödet. Eine hormonelle oder chirurgische Vorbehandlung ist nicht notwendig. Den Vorteil gegenüber der herkömmlichen Endometriumablation mit einer Rollerwalze sehe ich in der Sicherheit, Systematik und dem Zeitgewinn. Die „Goldnetz-Methode“ geht schneller und ist schonender.“ Das Goldnetz selbst ist in der Ausdehnung und Länge variabel, so dass es sich individuell an die Gebärmutter anpasst. Nach dem Eingriff wird es wieder entfernt. Der Eingriff wird in der Regel stationär durchgeführt.

Abgeschlossener Kinderwunsch
Die Methode ist nur für Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch geeignet und auch bei Hochrisikopatienten mit Blutgerinnungsstörungen und Herzerkrankungen durchführbar.

Fünf Frauen haben sich bereits am Klinikum Forchheim für diese Behandlungsform entschieden. Ein halbes Jahr nach der Operation wird der Gynäkologe ein erstes Fazit ziehen können. „Diese Methode der Verödung erscheint mir bis dato sicherer, weil vorher getestet wird, dass keine Verletzungen vorhanden sind. Sie ist schonender und problemloser durchführbar“, schlussfolgert Stefan Weingärtler.

 

Foto (@Hologic)

Gelenkverletzungen und Verschleiß – Therapie vom Erhalt bis zum Ersatz

Heroldsbach/Poppendorf – Der Speisesaal der Gaststätte Dippacher, der rund 100 Gästen Platz bietet, war voll belegt als die Operateure des Endoprothesenzentrums Forchheim, die Chirurgen Dr. Uwe Lehmann und Maximilian Baier (beide Klinikum Forchheim) sowie die Orthopäden Dr. Franz Roßmeißl und Jürgen Waibel (beide Medikon Forchheim) zum Thema „Gelenke – Verletzungen und Verschleiß“ referierten. Eine „Endoprothese“ ist laut Lexikon ein Implantat, das dauerhaft im Körper verbleibt und das geschädigte Gelenk ganz oder teilweise ersetzt. Am häufigsten betroffen sind Hüftgelenke, aber auch Kniegelenke werden im Endoprothesenzentrum ersetzt.

Endoprothesenzentrum Forchheim
Oberarzt Maximilian Baier stellte zuerst das Endoprothesenzentrum Forchheim vor, eine Kooperation des Klinikums Forchheim mit der orthopädischen Gemeinschaftspraxis Medikon.

Seit 2012 vergibt eine Kommission – EndoCert – der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie ein Zertifikat, um die Qualität der endoprothetischen Versorgung zu kontrollieren und zu verbessern. Die zertifizierten Einrichtungen weisen ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung vor. Das Endoprothesenzentrum Forchheim wurde im Dezember 2017 erfolgreich rezertifiziert. Es ist eine etablierte Einrichtung, die über die Landkreisgrenzen Renommee erlangt hat, denn im Klinikum Forchheim werden bereits seit mehr als 20 Jahren Gelenke an Knie, Hüfte und anderen Gelenken eingesetzt. Das Zentrum konnte für das Jahr 2017 230 endoprothetische Operationen nachweisen.

Was ist ein EndoProthetikzentrum (EPZ)?
Wesentlich für die Auszeichnung als EPZ ist die Anzahl der Operationen – mehr als 100 endoprothetische Operationen pro Jahr – und die Erfahrung der sogenannten Hauptoperateure: Beide müssen jährlich mindestens je 50 Endoprothesen am Knie- oder Hüftgelenk implantieren.

Weitere Faktoren, die in die Bewertung des Zentrums einfließen, sind unter anderen das Qualitätsmanagement und die präoperative Planung, Optimierung der Physiotherapie, präoperative Gangschule, Standards im OP, Optimierung der Sprechstunden, Wartezeitmessung, Aufklärungsgespräche sowie Kooperationsvereinbarungen mit der Gefäßchirurgie und Radiologie.

Endoprothetische Versorgung des Hüftgelenks
Im Anschluss erläuterten Dr. Roßmeißl und Facharzt Waibel die Endoprothetische Versorgung des Hüftgelenks.

In diesem Vortrag wurden neben der Indikationsstellung für die Operation die verschiedenen Prothesenmodelle und Verankerungstechniken mit ihren Vor- und Nachteilen dargestellt.

Nachkorrekturen sind passé
Schließlich ging Chefarzt Dr. Lehmann auf die neueste Entwicklung durch roboterarm-assistiertes Operieren ein: ein System mit einer verbesserten, auf den Patienten individuell abgestimmten Planung durch eine 3D-Computertomographie, die während der Operation eine dynamische Balancierung der Weichteile und damit optimierte Platzierung des Implantats erlaubt. Bei diesem neuen, im Klinikum Forchheim verwendeten Verfahren, wird quasi die Hand des Operateurs geleitet wie bei einem Spurassistenten im Auto. Uwe Lehmann ist überzeugt: „Mit Hilfe einer roboterarm-unterstützten Chirurgie implantieren wir mit außerordentlich hoher Präzision und Nachkorrekturen gehören der Vergangenheit an!“

DAS KLINIKUM FORCHHEIM FÜHRT DIE ROBOTERARMASSISTIERTE GELENKERSATZOPERATION EIN

Forchheim, 23. März 2018. Das Klinikum Forchheim investiert in roboterarmassistierte Operationstechnik zur Implantation von Gelenkprothesen

Mit der Investition in die neue Technologie zur Implantation von Vollprothesen und Teilprothesen für das Knie erweitert Forchheim sein Leistungsspektrum. Die Klinik folgt damit dem Trend, dass eine Roboterunterstützung des Operateurs in Zukunft weiter zunehmen wird. Das hochmoderne roboterarmassistierte Chirurgieverfahren Mako von Stryker revolutioniert die Durchführung von Gelenkersatzoperationen, indem Operateure besser planbare chirurgische Ergebnisse mit höherer Genauigkeit erreichen. Patienten profitieren dabei von einem noch sichereren und minimalinvasiven Eingriff und einer schnelleren Erholung.

Das Team vom Endoprothesenzentrum Forchheim ist überzeugt: „Seit über 10 Jahren implantieren wir Knieendoprothesen in navigierter Technik. Als innovatives Zentrum wollen wir unseren Patienten die bestmögliche und qualitativ hochwertigste medizinische Versorgung bieten. Diesem Anspruch werden wir in der Endoprothetik mit dem Mako-System gerecht.“

In der endoprothetischen Versorgung verfügt das Endoprothesenzentrum Forchheim über ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung. Dafür wurde es in diesem Jahr als Endoprothesenzentrum nach dem bundesweiten EndoCert-System rezertifiziert. Am 23. April 2018 stellt Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein gemeinsam mit den Operateuren um 18:30 Uhr den neuen Mako-OP-Roboter im Klinikum Forchheim vor. Die Veranstaltung erfordert keine vorherige Anmeldung und ist kostenfrei.

Kontakt:
Klinikum Forchheim der Vereinigten Pfründnerstiftungen
Akademisches Lehrkrankenhaus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Franka Struve / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Krankenhausstraße 10
91301 Forchheim
Tel. +49 9191 610 253
E-Mail: Franka.Struve(at)klinikum-forchheim.de
www.klinikumforchheim.de

Über das Endoprothesenzentrum Forchheim (endoFO)

Das Endoprothesenzentrum Forchheim (endoFO) ist eine Kooperation zwischen dem Klinikum Forchheim (Klinik für Orthopädie & Unfallchirurgie) und dem Medikon Forchheim. Die Operateure im Endoprothesenzentrum verfügen über ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung im Bereich der Endoprothetik. Dies wurde durch die erfolgreiche EndoCert Rezertifizierung 2018 wiederholt nachgewiesen.

Über MAKO / Stryker
Durch eine CT-basierte 3D-Modellierung der Knochenanatomie können Operateure das MAKO-System dazu nutzen, einen personalisierten Operationsplan zu erstellen und die Implantatgröße und -ausrichtung anhand der individuellen Patientenanatomie ermitteln. Das MAKO-System ermöglicht den Operateuren zudem, den Operationsplan während des Eingriffs virtuell zu verändern, und unterstützt sie bei der Knochenresektion. Die Vorteile dieses Operationsverfahrens sind Präzision, Gelenkschonung und eine schnellere Rehabilitation

Symposium Frauenklinik Forchheim „Geburtshilfe im Wandel – beckenbodenorientierte Geburtshilfe“

Rund 70 Hebammen und Interessierte aus ganz Bayern folgten der Einladung des Klinikums Forchheim zur Tagung „Geburtshilfe im Wandel – beckenbodenorientierte Geburtshilfe in Forchheim“.

Dr. Stefan Weingärtler, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum, Frauenarzt Dr. Wolfram Wasserfaller, die leitende Hebamme Petra Loher-Fischer und Bali Schreiber, Heilpraktikerin und Körpertherapeutin erläuterten verschiedene Blickwinkel auf das Thema.

 Überlastetes Beckenbodensystem

Bei 40 bis 50 Prozent der Frauen kommt es im Laufe des Lebens zu einer Überlastung des Beckenbodensytems. Dabei senken sich Blase, Gebärmutter, Scheide und Enddarm durch die Dehnung des Bindegewebes, welches Halt verschaffen sollte. Oft ist dadurch die Funktion von Blase oder Darm gestört. Die enorme Belastung für den Beckenboden durch die Schwangerschaft legt bei vielen Frauen den Grundstein für spätere Beschwerden, die vielleicht erst zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auftreten.

Dr. Weingärtler erklärt: „Immer öfter suchen uns schon junge Frauen mit Beschwerden, wie Senkung und Inkontinenz, kurz nach Geburt auf, weil sie nicht warten wollen, ob die Beschwerden von alleine wieder verschwinden. Schon einfache Maßnahmen wie Beckenbodengymnastik oder Pessare können dabei eine reversible Verbesserung hervorrufen. Letztendlich wollen wir aber schon während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett verschiedene Faktoren berücksichtigen, um diesen Problemen vorzubeugen. Dies sehen wir als Ziel einer beckenbodenorientierten Geburtshilfe, ohne dabei die Sicherheit für Mutter und Kind zu vernachlässigen. Ein Kaiserschnitt kann dieses Problem nicht lösen, so dass wir unser Ziel in einer möglichst natürlichen Geburtshilfe sehen. Z. B. zeigte sich bei einer Befragung der führenden Beckenboden-Therapeuten Deutschlands, welchen Geburtsweg sie selbst wählen würden, dass über 80 % eine natürliche Geburt einem Kaiserschnitt vorziehen würden.“

Nachdem der leitende Oberarzt Dr. Wasserfaller die anatomischen Grundlagen ungünstiger und günstiger Gebärhaltungen in verschiedenen Geburtsphasen dargestellt hatte, ging Petra Loher-Fischer auf Fakten, Chancen und Hilfen der „Geduldigen Geburtshilfe“ ein. Das Bewusstsein darüber, wie lange eine normale Geburt eigentlich dauert und welche Einflüsse sie begünstigen und welche störend sind, bietet eine gute Grundlage für die Entscheidung, wann und mit welchen Mitteln man die Gebärende sinnvoll bei ihrer Geburt unterstützen kann.

Petra Loher-Fischer freut sich: „Das ist das erste Mal, dass wir am Klinikum eine Tagung zur beckenbodenorientierten Geburtshilfe anbieten. Der Austausch unter den Kolleginnen und die vielen praktischen Tipps, die wir aufgezeigt haben, sind für alle Beteiligten ein Gewinn.“

Ärzte des Klinikums führen das Projekt „FO Schüler retten Leben“ weiter

Forchheim – Ärzte der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin des Forchheimer Klinikums führen derzeit unter Koordination ihres Chefarztes Dr. Ulrich von Hintzenstern ein Projekt des Rotary Clubs Forchheim an den sechs weiterführenden Schulen der Stadt fort. Am Forchheimer Ehrenbürg-Gymnasium demonstrierte die Anästhesistin Dr. Franka Billes zusammen mit Dr. Péter Pálffy und Pamela Meisner (beide vom RC FO) an Wiederbelebungspuppen, wie eine Herzdruckmassage durchgeführt wird. Franka Billes warnt: „Man kann nur eines falsch machen – nämlich nichts zu machen!“ Es sei auch nicht schlimm, wenn es knacken würde, weil eine Rippe gebrochen sei. Für einen Menschen mit Herzstillstand geht es um Leben oder Tod, sodass eine gebrochene Rippe in diesem Zusammenhang keine Rolle spielt, so Billes.

Wird einem Menschen bei einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten mit einer Herzdruckmassage geholfen, sinken seine Überlebenschancen auf ein Minimum. Bereits nach drei Minuten treten irreversible neurologische Schäden auf. Der Rettungsdienst kann praktisch nie innerhalb dieser kurzen Zeitspanne vor Ort sein. Entscheidend für das spätere Schicksal des Patienten ist daher die Laienreanimation, d.h. die Versorgung bis zum Eintreffen von professionellen Helfern.

12-Jährige sind kräftemäßig bereits in der Lage mithilfe ihres eigenen Körpergewichts den Brustkorb eines Erwachsenen mit Herzstillstand mindestens fünf Zentimeter tief einzudrücken. Die 90 Schüler der siebten Jahrgangsstufe des Gymnasiums üben im Anschluss selber an den Puppen die einzelnen Schritte: Hinter den drei Verben „Prüfen, 112 Rufen, Drücken“ verbirgt sich die Kurzanleitung was man tun muss, wenn ein Mensch plötzlich einen Herz-Kreislaufstillstand hat. Zuerst wird geprüft, ob die Person kontaktfähig ist und atmet. Wenn nicht, sollte man den Notruf 112 wählen und schließlich 100-mal pro Minute die Mitte des Brustkorbes kraftvoll bis zum Eintreffen der Sanitäter drücken. Um sich diesen Rhythmus einzuprägen, schallt „Stayin‘ alive“ von den Bee Gees durch den Klassenraum.

Franka Billes beantwortet zum Schluss noch Fragen zur Mund-zu-Mund-Beatmung: „Menschen mit Herzstillstand sehen nicht schön aus: Manchmal läuft das Gesicht blau an, die Lippen sind blau und Schaum tritt aus.“ Viele Ersthelfer ekeln sich daher vor einer Beatmung. Franka Billes rät grundsätzlich von einer Beatmung durch Laien ab: „Die allerwenigsten Menschen können diese Methode effektiv anwenden. Entscheidend ist die kontinuierliche Herzdruckmassage bis zum Eintreffen von Sanitätern!“

Jürgen Gschossmann ist Professor

Jürgen Gschossmann wurde am 12.1.2018 vom Präsidenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Joachim Hornegger, zum Professor ernannt. Der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum Forchheim, der 2002 an der Universität Essen habilitiert wurde und seitdem die akademische Bezeichnung Privatdozent trägt, publizierte gemeinsam mit Kollegen zahlreiche Fachbeiträge. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind neben funktionellen Magen-Darmerkrankungen wie Reizdarm oder Dyspepsie endoskopische Fragestellungen und zuletzt vermehrt auch Themen aus der täglichen klinischen Patientenversorgung. Mit Stolz berichtet er über die Veröffentlichung seiner Studie in der „Zeitschrift für Gastroenterologie“ der Deutschen Fachgesellschaft für Magen-Darm Erkrankungen, welche Titelbild einer Monatsausgabe war.

Prof. Dr. Gschossmann (51) wurde in Augsburg geboren, ist verheiratet und hat zwei Söhne und vier Töchter. Er hat sein Medizinstudium an der Universität Regensburg begonnen. Es folgten Stationen u.a. an der TU München, der Universität in Newcastle upon Tyne/GB, an der Mayo Clinic in Rochester/ USA und ein praktisches Jahr an der Universität Zürich. Nach dem Examen begann Professor Gschossmann 1994 im Zentrum für Innere Medizin an der Universität Essen seine berufliche Laufbahn. 1995 erfolgte die Promotion mit „Summa cum laude“ an der Universität München. Es folgten Aufenthalte in Los Angeles/USA und von 2002 bis 2008 am Inselspital der Universität Bern, wo Gschossmann zum leitenden Oberarzt und Ko-Leiter des Endoskopiezentrums und in die Klinikleitung berufen wurde. Im Juni 2008 bewarb er sich erfolgreich um die Position des Chefarztes und Leiter des Fachbereiches für Innere Medizin des akademischen Lehrkrankenhauses der Universität Erlangen am Klinikum Forchheim.

Degenerative Veränderungen am Knie – Ursachen und Therapiemöglichkeiten, ein Vortrag von Dr. Uwe Lehmann

Stühle mussten noch herbeigeschafft werden als Dr. Uwe Lehmann, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Forchheim, im zum Bersten vollen Konferenzsaal des Krankenhauses über „Degenerative Veränderungen am Knie“ referierte.
Zuerst skizzierte der Orthopäde die Anatomie des Kniegelenkes und seine Aufgabe als Scharnier- und Drehgelenk. Die biomechanischen Veränderungen einer Fehlstellung der Beinachse durch ein X- oder O-Bein werden aufgezeigt.

Diese Achsenfehlstellung ist neben dem Alter, Gewicht und anderen Faktoren wie beruflicher Beanspruchung, Gelenkentzündung und Verletzungen und Unfälle eine der Ursachen für den Gelenkverschleiß. Dieser kann sowohl den Meniskus, den halbmondförmigen Knorpel im Kniegelenk, betreffen als auch die Bänder sowie das Knorpelgewebe, das den Knochen umhüllt.

Die Symptome für eine Schädigung des Gelenkes sind eine Abnahme der zurückgelegten Gehstrecke und Gelenkbeweglichkeit, Schmerzen zu Beginn eines Bewegungsablaufes – beispielsweise beim Loslaufen oder Aufstehen, Zunahme an Schmerzmitteleinnahme und Nacht- und Ruheschmerzen.

Umstellungsosteotomie

Um das Gelenk zu erhalten, bietet sich bei einer Fehlstellung eine sogenannte Umstellungsosteotomie an, bei der der Knochen durchtrennt wird, um ihn in der korrigierten Position wieder zusammenwachsen zu lassen.
Je nach Größe des Schadens an der Gelenkfläche müssen Teile oder das ganze Gelenk durch Implantate, die dauerhaft im Körper verbleiben, ersetzt werden. Chefarzt Dr. Lehmann zeigte anhand von Röntgenaufnahmen die verschiedenen Prothesen: Die Schlittenprothese ersetzt lediglich die Gelenkoberfläche des Kniegelenkes je nach Verschleiß oder Fehlstellung an der Innen – oder Außenseite während eine Totalendoprothese das gesamte Gelenk ersetzt.
Auf einem Bild sahen die Zuhörer eine Kombination eines künstlichen Hüftgelenkes mit einer Kniegelenksprothese. Der Orthopäde erläutere die verschiedenen Modelle der „Modularen Sonderprothese“, die gleichzeitig Hüft- und Kniegelenksersatz ist.

Fortschritte in der Endoprothetik

Abschließend skizzierte der Experte kurz die Fortschritte des Gelenkflächenersatzes und der Röntgentechnik, die für die Planung der zu implantierenden Prothesen unerlässlich ist. Nachdem Knieprothesen in großer Fallzahl erfolgreich seit Beginn der 50 er Jahre eingesetzt wurden, kamen zur Planung noch analoge Röntgenfilme zum Einsatz, die dann in den 70 er Jahren digitale Röntgenspeicherfolien und elektronische Festkörperdetektoren (CCD´s) ablösten und daher auch eine digitale Planung durch speziell entwickelte Softwareprogramme erforderten. Navigierte Operationstechniken, speziell in der Endoprothetik hielten in den 90 er Jahren Einzug mit einer Weiterentwicklung zu navigierten Werkzeugen am Anfang des 20. Jahrhunderts. Einen Meilenstein stellt die neueste Entwicklung durch roboterarmassistiertes Operieren mit dem Mako-Sytem dar, mit einer verbesserten, auf den Patienten individuell abgestimmte Planung durch eine 3D-Computertomographie, die während der Operation eine dynamische Bilanzierung und damit optimierte Platzierung des Implantats erlaubt. Bei diesem neuen, demnächst im Klinikum Forchheim verwendeten Verfahren, wird quasi die Hand des Operateurs geleitet wie bei einem Spurassistenten im Auto.

Ein Beitrag vom TV-Oberfranken zum Thema Adipositas und Übergewicht.

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Klinikum Forchheim nimmt teil an Freder1k-Studie des Helmholtz-Zentrum München zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die bei Kindern immer mehr zunimmt. Bundesweit erkranken jährlich zwischen 2.100 und 2.300 Kinder bis zum Alter von 15 Jahren daran. Bestimmte Antikörper richten sich fälschlicherweise gegen körpereigenes Gewebe – gegen die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse – und zerstören diese. Die Ursachen sind nur teilweise bekannt: „Früher haben wir gedacht, es gäbe den einen Auslöser für Diabetes, davon sind wir abgekommen. Wir wissen heute, dass es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist“, sagt Professor Annette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München. Sowohl genetische Faktoren, Umweltbedingungen und als auch Reaktionen des Immunsystems sind an der Entstehung von Typ-1-Diabetes beteiligt.

Kostenfreies Screening
Seit dem 1. Januar 2018 beteiligt sich das Klinikum Forchheim an der „Freder1k-Studie“, einer Früherkennungsuntersuchung von Neugeborenen, die die genetische Komponente analysiert. Bei diesem europaweit einmaligen Projekt des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz-Zentrum München haben Eltern die Möglichkeit, ihr Kind im Zusammenhang mit dem regulären Neugeborenen-Screening kostenfrei auf das Risiko, Typ-1-Diabetes zu entwickeln, untersuchen zu lassen. Der leitende Oberarzt der Frauenklinik, Dr. Wolfram Wasserfaller, ist überzeugt: „Wir unterstützen diese Studie selbstverständlich gerne, um es den betroffenen Familien zu ermöglichen, sich mittels Schulungen und einer optimalen Betreuung auf die spätere Krankheit vorzubereiten. Je früher diese schwerwiegende und lebensdominierende Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die späteren Begleitmöglichkeiten.“

Zwei Blutstropfen reichen
Bei dem Test wird anhand von zwei Blutstropfen aus der Ferse oder aus der Nabelschnur des Babies bestimmt, ob Risikogene vorliegen. Kinder, die diese Risikogene tragen und an Diabetes erkranken, haben meist keine Verwandten mit Diabetes. Das heißt, die Erkrankung kann jeden treffen. Das Screening ist geeignet für Kinder bis zum Alter von vier Monaten.

Das Klinikum Forchheim sendet die Blutstropfen ein. Bei unauffälligen Testergebnissen erhalten die Eltern keine Nachricht. Wenn das Neugeborene die Typ-1-Diabetes-Risikogene aufweist, werden die Eltern innerhalb von zwölf Wochen nach der Blutentnahme vom Arzt oder vom Institut für Diabetesforschung kontaktiert. Laut Helmholtz Zentrum München entwickeln von hundert Kindern mit Risikogenen etwa zehn bis zum sechsten Geburtstag ein frühes Stadium des Typ-1-Diabetes.

Positive Resonanz
Die Untersuchung ist freiwillig und wird von den Eltern sehr positiv aufgenommen, zumal den Neugeborenen für die Untersuchung kein zusätzlicher Stress zugemutet wird, sondern die Blutentnahme im Rahmen des üblichen Neugeborenen-Screenings erfolgt. 92 Prozent der im Januar 2018 Geborenen nehmen an der Untersuchung teil.

Prof. Dr. med. Jürgen Gschossmann löst Dr. med. Klaus Swoboda als ärztlichen Direktor des Klinikums Forchheim ab

Forchheim – Seit dem 1. Januar 2018 ist PD Prof. Dr. Jürgen Gschossmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, der neue ärztliche Direktor des Klinikums. Er löst damit Dr. Klaus Swoboda, Chefarzt der Radiologie, ab, der dieses Amt zehn Jahre innehatte.

Jürgen Gschossmann vertritt als ärztlicher Direktor die leitenden Ärzte des Klinikums, wurde von diesen vorgeschlagen und vom Stiftungsausschuss der städtischen Pfründnerstiftung für die nächsten drei Jahre ernannt. Er gehört somit der Betriebsleitung des Klinikums an.

Der neue ärztliche Direktor ist enthusiastisch: „Ich danke für den Vertrauensbeweis meiner Chefarztkollegen und freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Krankenhausleitung in diesen für das Klinikum Forchheim so spannenden Zeiten.“

Dr. Klaus Swoboda hat sich insbesondere um die Krankenhaushygiene verdient gemacht. „Im bundesweiten Vergleich liegt das Klinikum Forchheim im untersten Drittel bei der Anzahl der postoperativen Infektionen. Dieser Erfolg ist auf unsere gemeinsamen Anstrengungen zwischen Schwestern, Pflegern, Ärzten und Klinikleitung zurückzuführen“, erläutert er.

Krankenhausdirektor Sven Oelkers dankt Klaus Swoboda für die gute Zusammenarbeit und gratuliert Jürgen Gschossmann zur Wahl: „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit!“

Dem ärztlichen Direktor obliegt die Sicherstellung der medizinischen Versorgung: Aufsicht über die Leitung des Pflegedienstes in ärztlichen Belangen, Überwachung der Durchführung aufsichtsbehördlicher Anordnungen im medizinischen Bereich und die Wahrung der gesetzlichen Verpflichtungen, Sicherstellung der Krankenhaushygiene sowie Planung und Koordinierung des ärztlichen Aufnahmedienstes und der Unterbringung der Patienten im Krankenhaus.

Jürgen Gschossmann (51) wurde in Augsburg geboren, ist verheiratet und hat zwei Söhne und vier Töchter. Er hat sein Medizinstudium an der Universität Regensburg begonnen. Es folgten Stationen u.a. an der TU München, der Universität in Newcastle upon Tyne/GB, an der Mayo Clinic in Rochester/ USA und ein praktisches Jahr an der Universität Zürich. Nach dem Examen begann Gschossmann 1994 im Zentrum für Innere Medizin an der Universität Essen seine berufliche Laufbahn. 1995 erfolgte die Promotion mit „Summa cum laude“ an der Universität München. Es folgten Aufenthalte in Los Angeles/USA und von 2002 bis 2008 am Inselspital der Universität Bern, wo Gschossmann zum leitenden Oberarzt und Ko-Leiter des Endoskopiezentrums und in die Klinikleitung berufen wurde. Im Juni 2008 bewarb er sich erfolgreich um die Position des Chefarztes und Leiter des Fachbereiches für Innere Medizin des akademischen Lehrkrankenhauses der Universität Erlangen am Klinikum Forchheim.

Dr. Klaus Swoboda (62) ist in Herrsching am Ammersee aufgewachsen und besuchte das Max-Born-Gymnasium in Germering. An der Uni Regensburg studierte er vorklinische Medizin, dann setzte er sein Studium am Klinikum Rechts der Isar in München fort. Von 1981 bis 1983 war Klaus Swoboda als Wehrpflichtiger Stabsarzt bei der Bundeswehr. Es folgten Assistenzarzttätigkeiten (Inneres und Röntgendiagnostik) in Regensburg und in Straubing, Facharztprüfung für Radiologische Diagnostik 1991 und von 1992 bis 1996 Oberarzt am Klinikum Passau. Am 1. November 1996 erfolgte die Anstellung als Chefarzt für die neu gegründete Röntgen-Abteilung am Krankenhaus Forchheim. Seit 2008 ist er hier auch Ärztlicher Direktor. Dr. Klaus Swoboda ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

Ernährungsteam am Klinikum Forchheim erhält Zertifikat

Forchheim – Im November 2017 nahm das Ernährungsteam am Klinikum Forchheim zum ersten Mal am weltweit stattfindenden „nutritionDay“, einem Aktionstag zu Erfassung ernährungsmedizinischer Situationen in Kliniken und Pflegeheimen, teil und erhielt dafür von der ESPEN (European Society of Parenteral and Enteral Nutrition) ein Zertifikat.

Die Behandlung von Mangelernährung ist schon seit Jahren ein etablierter Schwerpunkt in Diagnostik und Therapie am Klinikum Forchheim. Mit einer Prävalenz von über 25% der stationär liegenden Patienten stellt die Mangelernährung ein gleichwertig relevantes Problem wie die Behandlung von Übergewicht / Adipositas dar.

Die Ursachen für eine Mangelernährung sind komplex: schwerwiegende, meist chronische Erkrankungen wie z.B. Tumorleiden, Schlaganfälle mit Schluckstörungen, Demenzerkrankungen, führen dazu, dass die Betroffenen mengenmäßig nicht mehr genügend Nahrung zu sich nehmen, Gewicht verlieren und Muskelmasse abbauen, was wiederum zu einer zunehmenden Schwäche des Körpers und des Immunsystems führt.
Erschwerend kommen dann noch Faktoren wie Appetitverlust, schlechter Zahnstatus v.a. bei älteren Patienten, soziale Isolation oder eine nötige, komplexe Medikamenteneinnahme u.a. hinzu.

Die Folgen einer Mangelernährung für die Patienten sind schwerwiegend: signifikant erhöhte Komplikationsraten im Therapieverlauf der Grunderkrankung, längere Liegedauer im Krankenhaus, aber auch eine erhöhte Rate für Letalität wurde in Studien nachgewiesen.

Um diese Risikopatienten schnell und gezielt zu erfassen und die nötige Therapie einzuleiten, gibt es am Klinikum Forchheim schon seit Jahren ein etabliertes Screening-Verfahren bei stationärer Aufnahme.
In der sich anschließenden Ernährungstherapie für Risikopatienten arbeiten Pflegekräfte, Ärzte, Klinikküche und das Ernährungsteam eng zusammen, erstellen Ernährungspläne, spezielle Kostformen werden angeboten, hochkalorische Trinknahrung wird eingesetzt, parenterale und enterale Ernährung sind ein weiterer Behandlungsschwerpunkt des Ernährungsteams.

Im internationalen Vergleich schnitt das Klinikum Forchheim mit seinen Therapiemaßnahmen der Mangelernährung überdurchschnittlich gut ab, wie die Auswertung der klinikeigenen Daten im Benchmarking ergab.

Audit-Ergebnis bestätigt erneut hohe Qualität im Klinikum Forchheim

Forchheim – Das Klinikum Forchheim hat das Qualitätsmanagement-Audit mit Bravour bestanden. Ziel des Qualitätsmanagements am Klinikum ist eine kontinuierliche Verbesserung der Strukturen, Prozesse und Ergebnisse im gesamten Krankenhaus. Im Mittelpunkt steht die bestmögliche Patientenversorgung unter den von Gesetzgeber und Kostenträger vorgegebenen Rahmenbedingungen.

Die Erst-Zertifizierung nach DIN ISO 9001 wurde bereits im Jahr 2004 durchgeführt. Eine erneute Zertifizierung findet alle drei Jahre statt. Dazwischen wird der Qualitätsstatus durch jährliche Überwachungsaudits bewertet. Bei einem Audit untersuchen speziell geschulte Auditoren, ob Prozesse, Anforderungen und Richtlinien die geforderten Standards erfüllen.

Beim Überwachungsaudit am 11. Januar 2018 wurden einen Tag lang Mitarbeiter aus vielen Bereichen des Klinikums hinsichtlich der praktischen Umsetzung des Qualitätsmanagements von zwei Auditoren, Beate Micheler und Dr. Matthias Faber, der Firma DEKRA Certification GmbH auf Herz und Nieren geprüft. Durch das große Engagement aller Beteiligten konnte nahtlos an die guten Leistungen des Vorjahres angeknüpft werden. Krankenhausdirektor Sven Oelkers dankte den Mitarbeitern für ihren Einsatz während der Vorbereitung auf das Überwachungsaudit sowie für ihre Leistung während des Audits.

Das deutsche Krankenhauswesen kämpft derzeit mit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beschreibt Dr. Ulrich v. Hintzenstern, Qualitätsmanagementbeauftragter des Klinikums Forchheim, die Lage. Er sieht das Klinikum Forchheim im Vorteil, weil es sich konsequent an ökonomischen Kriterien orientiert und gleichzeitig ein ausgefeiltes Qualitätsmanagementsystem etabliert hat.

Beate Micheler und Dr. Matthias Faber äußerten sich anerkennend über das Qualitätsmanagementsystem des Klinikums und gratulierten zum bestandenen Audit.

Um eine möglichst große Transparenz zu gewährleisten, werden sämtliche Anregungen bzw. Kritikpunkte der beiden Auditoren sowie die besonders positiv hervorgehobenen Aspekte aus dem Auditbericht ins Intranet des Klinikums gestellt, sodass die Mitarbeiter von jedem PC des Klinikums aus Zugriff darauf haben.

Sternsinger der Kirchengemeinde Don Bosco im Klinikum Forchheim

Pfarrer Heinz Weierstraß und die Sternsinger der Kirchengemeinde Don Bosco waren im Klinikum Forchheim.
Die Gesänge und Segnung der Sternsinger wurde von der Kapelle im Klinikum in alle Patientenzimmer übertragen, so dass alle Patienten teilnehmen konnten. Die Sternsinger Aktion 2018 steht in diesem Jahr unter dem Thema Kinderarbeit in Indien.
In keinem Land dieser Welt arbeiten so viele Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen.